Gott

  • "Der liebe Gott und meine Mutter haben mich sehr lieb."
    (Franz von Sales mit 5 Jahren)

  • "Gott, so scheint es mir, hat mich Ihnen gegeben; dies wird mir mit jeder Stunde mehr zur Gewissheit. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen vermag. Empfehlen Sie mich Ihrem Schutzengel."
    (DASal 5,43)

  • "Sich Gott anvertrauen in den Annehmlichkeiten und im Frieden des Wohlbefindens, das kann beinahe jeder tun, sich ihm aber hinzugeben inmitten von Stürmen und Gewittern, das ist nur jenen eigenen, die seine Kinder sind".
    (DASal 6,227)

  • "Geht nur in aller Einfalt nach Ägypten, mitten unter die Feinde, die ihr dort finden werdet! Gott, der euch dorthin sendet, wird euch behüten, und ihr werdet nicht getötet werden."
    (DASal, 2,64)

  • "Unsere Faulheit richtet uns zugrunde, sie ist schuld daran, dass wir immer sagen: 'Morgen fange ich an, mich zu bessern.' Ja, warum denn nicht sofort anfangen, warum nicht jetzt da Gott uns lockt und drängt?"
    (DASal 2,55)

  • "Sobald der Mensch ein wenig aufmerksam an Gott denkt, fühlt sein Herz eine gewisse beglückende Erregung, die Zeugnis gibt, dass Gott der Gott des menschlichen Herzens ist."
    FRANZ VON SALES

  • "Gottes Liebe ist uns ganz sicher."
    (DASal 2,336)

  • "Das Gebet ist das intime Zwiegespräch mit Gott."
    (DASal 5,378)

  • "Wir sollen uns nicht darüber sorgen, wenn wir uns schwach fühlen, da wir doch wissen, dass Gott stark und gut zu uns ist. Sollen wir den Mut verlieren?"
    (DASal 5,396)

  • "Unser Gebet ist trotz unserer Zerstreutheit Gott nicht weniger angenehm und uns nicht weniger nützlich."
    (DASal 2,132)

  • "Schließlich muss man dem Nächsten gegenüber Milde bis zum äußersten walten lassen, selbst bis zur Torheit, und darf niemals Vergeltung üben gegen die, welche schlechte Dienste leisten. Glauben Sie mir, wenn wir aus diesem Grund etwas verlieren, wird Gott uns wohl anderswo entschädigen."
    (DASal 5,403)

  • "Hüten Sie sich vor Überhastung, Melancholie und Ängstlichkeit! Sie wollen doch um nichts in der Welt Gott beleidigen. Das genügt, um frohen Herzens zu leben."
    (DASal 5,52)

  • "Überlege im voraus, welche Arbeiten, Geschäfte und Gelegenheiten dir an diesem Tag begegnen werden, Gott zu dienen, welche Versuchungen wohl kommen können, ihn durch Zorn, Eitelkeit oder andere Verfehlungen zu beleidigen."
    (DASal 1,82)

  • "Wer von menschlicher, natürlicher Liebe erfasst ist, hat seine Gedanken fast immer beim Gegenstand seiner Liebe, sein Herz strömt über von Zärtlichkeit gegen ihn und sein Mund ist voll des Lobes für ihn; ... So können auch jene, die Gott lieben, nicht aufhören, an ihn zu denken, für ihn zu atmen, nach ihm zu streben, von ihm zu sprechen; ..."
    (DASal 1,87)

  • "Ich schreibe Ihnen noch schnell in dieser Stunde, meine liebe Tochter, die ich innig und unvergleichlich in unserem Herrn liebe. Ich habe Ihre beiden Briefe vom 24. Mai und 8. Juni erhalten und aus beiden erkenne ich dieses starke Verlangen nach Ihrer Zurückgezogenheit und Stille. Auch ich, meine ich, wünsche dies ebenso stark, aber wir müssen warten, bis Gott es will. Ich will sagen, daß wir dies in aller Ruhe und in Liebe abwarten sollen; das heißt, wir müssen auch dieses Warten lieben, da Gott es so will ..."
    (DASal 5,174-175)

  • "In dieser Übung der geistlichen Einsamkeit und der kurzen Herzenserhebungen zu Gott besteht das große Werk der Frömmigkeit. Sie kann im Notfall alle übrigen Gebete ersetzen, ihre Unterlassung kann aber durch nichts ersetzt werden."
    (DASal 1,89)

  • "Mut, meine liebe Tochter, gehen, ja gehen wir diese niedrigen Täler entlang; leben wir - das Kreuz in den Händen - in Demut und Geduld. Was liegt uns daran, ob Gott aus Dornen oder aus Blumen zu uns spricht?"
    (DASal 5,97)

  • "Die christliche Herde wird vom Heiligen Geist geführt, aber unter dem Amt und der Leitung ihres Hirten. Der geht aber nicht leichtfertig vor, sondern ruft nach Bedarf die anderen Hirten zusammen, erwägt die Wahrheit des Wortes Gottes, tritt vor seinen Gott mit seinen Gebeten, und wenn er sich auf diese Weise gewissenhaft nach dem rechten Weg erkundigt hat, bricht er beherzt auf. Glücklich, wer ihm folgt und sich der Leitung seines Stabes fügt; glücklich, wer sein Schiff besteigt, denn er nährt sich mit der Wahrheit, er landet im Hafen der heiligen Lehre."
    (DASal 10,223f)

  • "Pflege die Andacht zum Wort Gottes. Ob du es in der Predigt hörst oder in vertraulicher Zwiesprache mit geistlichen Freunden, höre es immer mit Aufmerksamkeit und Ehrfurcht an."
    (DASal 1,949

  • "Meine liebe Tochter, halten Sie Ihr Herz weit offen vor Gott; gehen Sie Ihren Weg in seiner Gegenwart immer fröhlich weiter. Er liebt uns zärtlich, er ist ganz unser, dieser gütige Jesus; seien auch wir nur ganz die Seinen, lieben wir ihn, geben wir uns ihm hin."
    (DASal 5,121)

  • "So steigert sich auch die irdische Freundschaft durch viele süße Worte, kleine leidenschaftliche Schmeicheleien und Lobreden auf die Schönheit, Anmut und auf sinnliche Eigenschaften; die heilige Freundschaft aber führt eine einfache, offene Sprache, sie kann nur die Tugend und die Gnade Gottes als ihre Grundlage rühmen."
    (DASal 1,157)

  • "Ich bitte Sie um Gottes willen, meine Tochter, haben Sie nicht Angst vor Gott, denn er will Ihnen nichts Böses zufügen; lieben Sie ihn nur recht stark, denn er will Ihnen viel Gutes erweisen."
    (DASal 5, 130)

  • "Meine Tochter, so lange Gott will, dass Sie in der Welt bleiben aus Liebe zu ihm, verbleiben Sie darin gern und froh. Viele verlassen die Welt, verlassen aber deshalb nicht sich selbst, sondern erstreben durch die Weltflucht Erfüllung ihrer Wünsche, ihre Ruhe, ihre Befriedigung."
    (DASal 5,177)

  • "Sei sorgfältig und gewissenhaft in allen Obliegenheiten. Gott hat sie dir anvertraut und will, dass du große Sorgfalt darauf verwendest. Vermeide aber dabei jede Ängstlichkeit und Aufregung, d. h. verrichte sie ohne Unruhe, ohne ängstliche Besorgnis oder hitzigen Eifer."
    (DASal 1,134)

  • "Gott belohnt seine Diener nicht nach der Würde des von ihnen ausgeübten Amtes."
    (DASal 5,377)

  • "Mit den beiden Worten: Nichts verlangen - nichts abschlagen habe ich euch alles gesagt. ... Schaut auf das Jesulein in der Krippe. Es erträgt Ungemach und Kälte und alles, was der himmliche Vater zulässt ... Auch wir sollen nichts verlangen - nichts abschlagen, sondern alles, was Gott schickt annehmen, Ungemach und Kälte."
    (DASal 2,328f)

  • "Lernen wir uns benehmen wie Unsere Liebe Frau and Sankt Josef. Bewahren wir bei allem, was uns gegen den Strich geht, die Ruhe und lassen wir Gott sorgen; er wird den Kummer wegnehmen, wenn er es für gut findet."
    (DASal, 2,62)

  • "Demut ohne Hochherzigkeit ist zweifellos falsche Demut. Wohl soll sie bekennen: Ich bin nichts und kann nichts, aber dann sofort der Hochherzigkeit das Wort lassen, die sagt: Unmögliches gibt es für mich nicht, wird es auch nie geben, denn ich vertraue auf Gott, er vermag alles."
    (DASal 2,79)

  • "Gehen Sie immer Ihren Weg vor Gott und vor sich selbst. Gott sieht Ihren kleinen Schritten wohlgefällig zu und wird wie ein guter Vater, der sein Kind an der Hand hält, seine Schritte den Ihren angleichen und sich damit begnügen, nicht schneller zu gehen als Sie."
    (DASal 5,378)

  • "Und wenn wir die Handlungen des Nächsten betrachten, dann sei es nur unter dem günstigsten Gesichtswinkel. Und wenn wir weder die Tat, noch die Absicht eines Menschen entschuldigen können, von dem wir anderseits wissen, dass er gut ist, dann urteilen wir nicht darüber, entfernen wir das aus unserem Geist und überlassen wir Gott die Beurteilung."
    (DASal 5,381)

  • "Guten Abend, meine Tochter, Gott sei immer unser Alles. Ich bin in ihm mehr der Ihre, als ich jemals in dieser Welt ausdrücken könnte, denn für eine solche Liebe gibt es hier keine Worte."
    (DASal 5,193)

  • "Ja, Gott verlangt von uns schon ein ganz großes Vertrauen auf sein väterliches Sorgen, auf seine göttliche Vorsehung. Aber warum sollten wir ihm nicht vertrauen, da er doch keinen getäuscht hat? Es hat noch keiner sein Vertrauen auf Gott gesetzt, ohne dafür reiche Frucht zu empfangen."
    (DASal 2,104)

  • "Der heilige Josef hätte zum Engel auch sagen können: 'Du heißest mich das Kind und seine Mutter nehmen und fortziehen, dann sag mir doch auch, woher ich für sie zu essen bekomme: du weißt ja, dass ich kein Geld habe.' Nichts von all dem sagt Josef; er überlässt alles dem lieben Gott, der schon dafür sorgen wird."
    (DASal 2,61)

  • "Unsere Pflicht ist es freilich, gut zu arbeiten, der Erfolg unserer Arbeit aber steht bei Gott."
    (DASal 2,101)

  • "Gott ist gut, meine Tochter, seien wir es also auch."
    (DASal 5,193)

  • "Verwenden wir also diese friedliche Sorgfalt auf die Erhaltung, ja sogar auf die Vermehrung unserer zeitlichen Güter bei jeder günstigen Gelegenheit nach den Erfordernissen unseres Standes. Gott will ja, dass wir aus Liebe zu ihm so handeln. Nimm dich aber in acht, dass dich die Eigenliebe nicht täusche!"
    (DASal 1,146)

  • "Es gibt gewisse Unternehmungen, von denen Gott will, dass wir sie beginnen und andere vollenden."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 119)

  • "Johannes der Täufer aß Heuschrecken, um zu zeigen, dass er obgleich auf Erden, doch ständig auf dem Sprung zu Gott war."
    (DASal 7,241)

  • "Welche Freude, lieben zu können, ohne ein Übermaß fürchten zu müssen! Ein solches gibt es aber nicht, wo man in Gott liebt."
    (DASal 5,220)

  • "Wenn Gott Ihnen einen guten Ausgang schenkt, werden wir ihn dafür preisen; wenn es ihm nicht gefällt, werden wir ihn auch loben. Und es soll Ihnen dann genügen, dass Sie sich ehrlich um den Erfolg bemüht haben, denn unser Herr und die Vernunft verlangen von uns nicht Leistungen und Erfolge, sondern treue und ehrliche Anstrengung, Arbeit und Sorgfalt; denn das hängt von uns ab, nicht der Erfolg."
    (DASal 5,229)

  • "Glauben Sie mir, meine liebe Tochter, die Ehre der Guten steht unter dem Schutz Gottes, der wohl manchmal zulässt, dass sie erschüttert wird, um uns Geduld üben zu lassen, aber sie nie zugrunde richten lässt und sie bald wieder aufrichtet."
    (DASal 6,231)

  • "Man soll den Nächsten lieben, weil Gott in ihm ist, oder damit Er in sein Herz einkehre."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 137)

  • "Sie müssen denen gegenüber, die Forderungen stellen, mit Güte und herzlicher Höflichkeit fest bleiben; Gott wird Ihnen beistehen und Ihre Angelegenheiten werden sich gerecht abwickeln und früher, als Sie erhoffen könnten."
    (DASal 6,175)

  • "Ihre Kleidung soll einfach, aber standesgemäß sein, so dass Sie nicht abschreckend wirken, sondern die jungen Damen angelockt werden, Sie nachzuahmen; Ihre Worte seien einfach, höflich und liebenswürdig; Ihre Bewegungen und Ihr Gespräch weder zu beengt und gezwungen, noch zu frei und lässig; Ihr Antlitz sei sauber und gepflegt; es möge mit einem Wort in allem die Güte und Bescheidenheit herrschen, wie es einer Tochter Gottes entspricht."
    (DASal 6,265)

  • "Gefällt es Gott, uns zur Vollkommenheit der Engel zu erheben, dann werden wir auch gute Engel sein. Vorläufig aber üben wir uns einfach, demütig und eifrig in den kleinen Tugenden, deren Erwerb der Herr unserer Sorge und unserem Eifer anvertraut hat, in Geduld, Herzensabtötung, Demut und Armut, im Gehorsam, in der Keuschheit, in der Liebe zum Nächsten, im Ertragen unserer Fehler, in der Sorgfalt und im heiligen Eifer."
    (DASal 1,112)

  • "Gott wünscht doch von uns mehr Treue bei den kleinen Dingen, die er in unsere Macht legt, als Eifer für große Dinge, die nicht von uns abhängen."
    (DASal 6,37)

  • "Wenn nur Gott gedient wird, so liegt wenig daran, ob es durch guten oder bösen Leumund, durch den Glanz oder durch die Verdunkelung unseres guten Rufes geschieht."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 145)

  • "Fasten und Arbeit zügeln und beherrschen in gleicher Weise das Fleisch. Ist deine Arbeit notwendig oder der Ehre Gottes besonders dienlich, so erachte ich die Anstrengung der Arbeit für besser als die des Fastens."
    (DASal 1,165)

  • "Die sich nach reiner Gottesliebe sehnen, bedürfen nicht so sehr der Geduld mit den anderen als mit sich selbst."
    (DASal 6,39)

  • "Es genügt nicht zu wollen, was Gott will; man muss es auch mit allen Umständen wollen, wie Er will."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 157)

  • "Man muss die Gerichte Gottes fürchten, doch ohne sich entmutigen zu lassen; und man muss beim Anblick seiner Barmherzigkeit Mut fassen, ohne vermessen zu werden."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 185)

  • "Die meisten Fehler, welche fromme Menschen in der Ausübung ihrer Standespflichten begehen, kommen daher, dass sie sich nicht genug in der Gegenwart Gottes aufhalten."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 185)

  • "Ob ich lebe oder sterbe, ist mir gleich, da mein Gott ein ewig siegreiches Leben lebt. Sogar der Tod kann das Herz nicht traurig stimmen, denn es weiß, dass seine allerhöchste Liebe lebendig ist."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 194)

  • "Sprich also niemals von Gott aus reiner Gewohnheit oder um des Gespräches willen, sondern stets mit Aufmerksamkeit und Andacht. Ich sage dir das, weil ich an dir das dumme Getue der Betschwestern und Frömmler nicht sehen möchte, die bei jeder Gelegenheit ihre frommen Sprüche loslassen, ohne darüber im geringsten nachzudenken."
    (DASal 1,173)

  • "Spott ist eine der schlechtesten Geistesanlagen. Gott hasst dieses Laster aufs tiefste und hat es vormals schwer bestraft. Nichts ist der Liebe und noch mehr der Frömmigkeit so entgegengesetzt wie die Verachtung des Nächsten."
    (DASal 1,174)

  • "Wir müssen lieben, was Gott liebt; nun liebt er unseren Beruf; lieben wir ihn auch und halten wir uns nicht damit auf, an den Beruf der anderen zu denken."
    (DASal 6,86)

  • "Doch muss man mit einer gewissen Freiheit leben und, wenn es notwendig ist, keine Bedenken haben, von jedem zu lernen und sich die Gaben, die Gott in viele hineinlegt, zunutze zu machen."
    (DASal 6,93)

  • "Nicht darauf sollte man sehen, wer uns das Wort Gottes vorträgt und erklärt; sondern es soll uns genügen, dass sich Gott dieses oder jenes Predigers bedient, um es uns zu lehren. Und da wir sehen, dass Gott ihn so hoch ehrt, dass Er durch seinen Mund zu uns spricht, wie können wir es da unterlassen, ihn ebenfalls zu ehren, und seine Person zu achten?"
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 215)

  • "Im Hause eines Fürsten gilt es nicht soviel, ein Küchenjunge zu sein als ein Kammerherr; im Hause Gottes aber sind die Küchenjungen und -mägde oft viel würdiger; wenn sie sich auch schmutzig machen, tun sie dies doch aus Liebe zu Gott, d. h. seinem Willen und seiner Liebe zuliebe. Und dieser Wille verleiht unseren Handlungen ihren Wert, nicht das Äußere."
    (DASal 6,103)

  • "Jeder nimmt sich die Freiheit, die Fürsten zu tadeln und ganzen Nationen Schlechtes nachzusagen, je nach seiner Einstellung zu ihnen. Begehe nicht den gleichen Fehler; er ist nicht nur eine Beleidigung Gottes, sondern auch Anlass zu allen möglichen Streitigkeiten."
    (DASal 1,183)

  • "Das ist das große Wort: wenn wir nach unserem Willen heilig sind, werden wir es niemals richtig sein, sondern wir müssen es nach dem Willen Gottes sein. Der Wille Gottes aber ist es, dass Sie aus Liebe zu ihm ganz frei so handeln: dass Sie aufrichtig die Erfüllung Ihrer Standespflichten lieben."
    (DASal 6,103)

  • "Bleiben Sie beharrlich dabei, sich tapfer zu überwinden bei diesen kleinen täglichen Ärgerlichkeiten, die Ihnen zustoßen; richten Sie Ihre Bestrebungen hauptsächlich darauf. Sie müssen wissen, dass Gott für den Augenblick nichts von uns will als das; bemühen Sie sich also gar nicht, anderes zu tun."
    (DASal 6,111)

  • "Wir segeln unter allen Stürmen dahin, wenn nur unser Herz gerade, unsere Absicht gut, unser Auge auf Gott gerichtet ist und unser ganzes Vertrauen auf Ihm ruht."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 254)

  • "Ich zweifle nicht daran, dass Gott Sie in seiner Hand hält. Wenn er Sie straucheln lässt, so geschieht das nur, damit er Sie erkennen lasse, dass Sie gänzlich fallen würden, wenn er Sie nicht hielte, und damit Sie immer stärker seine Hand festhalten."
    (DASal 6,136)

  • "Das beste Mittel, Gott zu lieben, besteht darin, dass man ihn täglich mehr liebt."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 38)

  • "Hörst du lieblos reden, so bezweifle die Anschuldigung, soweit du kannst; ist auch das unmöglich, dann zeige Mitleid mit ihm und suche das Gespräch auf etwas anderes abzulenken. Erinnere dich und die anderen daran, dass wir es nur der Gnade Gottes verdanken, wenn wir nicht auch gefallen sind."
    (DASal 1,183)

  • "Mein Gott, gnädige Frau, so bald werden wir in der Ewigkeit sein und dann erkennen, wie wenig alle Dinge dieser Welt bedeuten und wie wenig daran liegt, ob sie erledigt werden oder nicht; aber jetzt hetzen wir uns ab, als ob es sich um ganz große Dinge handelte."
    (DASal 6,138)

  • "Begnüge dich nicht mit dem Ertragen dieser oder jener Widerwärtigkeit, sondern sei bereit, alles zu erdulden, was Gott schickt oder zulässt."
    (DASal 1,113)

  • "Nicht das längste Leben ist das beste; wohl aber jenes, das am meisten mit dem Dienste Gottes beschäftigt war."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 44)

  • "Stößt dir ein Übel zu, dann wende dagegen die Heilmittel an, die möglich und von Gott erlaubt sind. Wer anders handelt, versucht Gott. Hast du getan, was in deinen Kräften steht, dann erwarte ganz ergeben, welchen Erfolg Gott deinem Bemühen bescheiden wird."
    (DASal 1,114)

  • "Gott prüft manchmal unseren Mut und unsere Liebe, indem er uns der Dinge beraubt, die uns für die Seele recht gut zu sein scheinen und es auch sind."
    DASal 6,55

  • "Gott liebt uns; Er weiß besser als wir selbst, was uns not tut."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 59)

  • "Wenn Sie nur auf sich selbst vertrauen, dann werden Sie nie etwas ausrichten. Vertrauen Sie dagegen auf Gott, so vermögen Sie alles."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 63)

  • "Die Vorsehung Gottes ist weiser als wir. Wir sind der Meinung, dass unser Befinden besser werde, wenn wir ein anderes Schiff besteigen. Ja, aber es wird nur dann sein, wenn wir selbst anders werden."
    (DASal 6,144)

  • "Wenn wir alle geringen Gelegenheiten, die sich uns fast jeden Augenblick darbieten, zum Dienste der heiligen Gottesliebe verwenden wollten, so würden wir große geistige Reichtümer erwerben und viele Schätze für den Himmel sammeln."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 70)

  • "Wir müssen Gott aus Liebe fürchten und nicht aus Furcht lieben."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 73)

  • "Gott weiß auch aus Steinen Kinder Abrahams zu erwecken und Gefäße der Schmach in Gefäße der Ehre umzuwandeln."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 74)

  • "Gott ist ein verborgener Gott, der es liebt, dass wir Ihm insgeheim dienen, insgeheim zu Ihm flehen und Ihn insgeheim anbeten, wie das Evangelium uns lehrt."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 85)

  • "Bekämpfen Sie Ihre Ungeduld, indem Sie nicht nur bei jedem Anlass, sondern auch ohne Anlass heilige Güte und Sanftmut jenen gegenüber üben, die Ihnen am lästigsten fallen. Und Gott wird Ihr Vorhaben segnen."
    (DASal 6,159)

  • "Je mehr sich das Herz am Troste Gottes erfreut, um so weniger hängt es am Gott des Trostes."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 87)

  • "Wie wir auch laufen mögen, Gott geht dennoch schneller als wir."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 9)

  • "Nun fürwahr, der ist mehr als geizig, dem Gott nicht genügt."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 93)

  • "Mit Gott ist überall gut sein; ohne Ihn nirgends."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 99)

  • "Es ist nicht verboten, ein Vaterunser zu beten, damit die Kopfschmerzen nachlassen, aber mein Gott, meine Tochter, nein, ich hätte nicht den Mut, Unseren Herrn bei dem Schmerz, den er an seinem Haupte litt, zu bitten, keinen mehr am eigenen Kopf zu verspüren."
    (DASal 7,207)

  • "Wann werden wir endlich nur Gott suchen? O wie glücklich werden wir sein, wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, denn dann werden wir überall haben, was wir suchen, und überall suchen, was wir haben."
    (DASal 7,106)

  • "Gerade der Hochmütige, der auf sich selbst vertraut, hat allen Grund, kein Unternehmen zu wagen, der Demütige dagegen ist um so mutiger, je machtloser er sich selbst weiß, er wird in dem Maße kühner, als er sich selbst schwach fühlt, weil er dann sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt, ..."
    (DASal 1,121)

  • "Gott bewahre uns vor solch eingebildetem Eifer, der sehr oft im Grunde unseres Herzens eine eitle, heimliche Selbstgefälligkeit nährt. Große Werke liegen nicht immer auf unserem Wege; zu jeder Zeit aber können wir kleine in ausgezeichneter Weise, d. h. mit großer Liebe tun."
    (DASal 4,303)

  • "Wir brauchen nicht zu fürchten, dass uns die Kenntnis dessen aufbläht, was Gott in uns hineingelegt hat, wenn wir uns nur die Wahrheit vor Augen halten, dass nicht von uns stammt, was Gutes in uns ist. Sind die Maulesel weniger dumm und stinkend, wenn sie kostbares und duftendes Gepäck eines Fürsten tragen?"
    (DASal 1,119)

  • "Erhebe also dein Herz ganz sanft, wenn es gefallen ist, und demütige dich tief vor Gott in der Erkenntnis deines Elends, ohne jemals über deinen Fall erstaunt zu sein."
    (DASal 1,134)

  • "Der Tod ist Leben, wenn er sich im Angesicht Gottes vollzieht."
    (DASAl 5,257)

  • "Tadelt man uns ungerechter Weise, so setzen wir der Verleumdung in Ruhe die Wahrheit entgegen; bleibt man beim Tadel, so bleiben wir in Demut und vertrauen Gott mit unserer Seele auch unseren Ruf an; wir können ihn nicht besser sichern."
    (DASal 1,128)

  • "Welche Versuchungen auch immer über dich kommen, welche Lust immer du dabei empfindest: beunruhige dich keineswegs, solang dein Wille die Zustimmung nicht nur zur Versuchung, sondern auch zur Lust verweigert; du hast Gott nicht beleidigt."
    (DASal 1,218)

  • "In der heiligen Eucharistie werden wir eins mit Gott wie die Speise mit dem Körper."
    (DASal 2,283)

  • "Am Tag meiner heiligen Taufe bin ich ein Kind Gottes geworden. Zu meinem Glück und zu meiner Heiligung wurde ich ihm geweiht und dargebracht."
    (DASal 1,61)

  • "Im Sakramente der Buße vereinigen wir uns mit Gott wie Freunde, die sich wieder miteinander versöhnt haben." (DASal 2,283)

  • Rüttle deine Seele auf mit den Worten des lsaias: "Meine Seele, könntest du ewig in diesen unauslöschlichen Flammen verzehrenden Feuers leben?" (Jes 33,14). Willst du wirklich deinen Gott auf ewig verlassen?"
    (DASal 1,55)

  • "Gott zieht uns nicht mit eisernen Fesseln an sich wie Stiere oder Büffel, sondern er wirbt um uns, er lockt uns liebevoll an sich durch zarte und heilige Einsprechungen."
    (DASal 3,129)

  • "Die herrlichen Blüten der Jungfrauen und Frauen: weißer als Lilien in ihrer Reinheit, leuchtender als Rosen in ihrer Liebe, haben die einen mit zwölf Jahren, andere mit dreizehn, fünfzehn, zwanzig, fünfundzwanzig Jahren lieber tausendfache Qualen erduldet, als den Glauben zu verleugnen oder auch nur auf ihr frommes Leben zu verzichten. Die einen starben lieber, als ihre Jungfräulichkeit preiszugeben, andere gaben lieber ihr Leben hin, als aufzuhören, den Leidenden zu helfen, die Betrübten zu trösten, die Toten zu begraben. Gott, welchen Starkmut hat doch gerade das schwache Geschlecht oft gezeigt!"
    (DASal 1,255f)

  • "Mit welchem Jubel aber, o Gott, mit welcher Fröhlichkeit und Freude wurde die Schar der Apostel erfüllt, als sie die heilige Menschheit des Erlösers nach der Auferstehung in ihre Mitte zurückkehren sahen."
    (DASal 9,52)

  • "Kränken wir uns nicht, meine Tochter; wir werden recht bald alle wieder vereint sein. Wir gehen ständig voran und nähern uns immer mehr dem Ort, wo unsere Toten sind; in einem oder zwei Augenblicken werden wir dorthin gelangen. Denken wir nur daran, diesen Weg gut zu gehen und ihnen in all dem Guten nachzufolgen, das wir in ihnen erkannt haben. Gesegnet sei Gott, der jenem, dessen Fehlen wir spüren, Gnade erwiesen hat und der ihm Zeit und Gelegenheit gegeben hat, sich gut für diese selige Reise vorzubereiten."
    (DASal 6,304)

  • "Was auch kommen mag, Herr, in dessen Hand alles gelegt ist und dessen Wege alle Gerechtigkeit und Wahrheit sind; was immer durch den ewigen Ratschluss der Vorherbestimmung über mich beschlossen sein mag, der du stets ein gerechter Richter und barmherziger Vater bist: ich will dich wenigstens in diesem Leben lieben, mein Gott; ich werde immer auf deine Barmherzigkeit hoffen und werde stets dein Lob vermehren."
    (DASal 11,328)

  • "Mit einem Wort, ich werde Gott am Morgen bitten, dass er mich würdig mache, den Tag zu verbringen, ohne ihn zu beleidigen."
    (DASal 12,153)

  • "Ich bekenne Ihnen in aller Einfalt, dass Gott unsere Beschämung beim Examen nicht zugelassen hat, obwohl ich nichts anderes erwartet hatte ... Aber was immer meine Freunde schreiben, bedenken Sie, dass unsere Freunde ebenso oft das Gute an uns übertreiben, wie unsere Feinde unsere Fehler vergrößern, und dass wir schließlich nur das sind, was wir vor Gott gelten."
    (DASal 8,52)

  • "Gott hat mich mir selbst genommen, um mich zu sich zu nehmen und mich dann dem Volk zu geben, d. h. er hatte mich verwandelt von dem, der ich für mich war, zu dem, der ich für die Menschen wurde."
    (DASal 5,247)

  • "Ich habe immer dafür gehalten, dass der Geist der Heimsuchung ein Geist tiefer Demut gegen Gott und Sanftmut gegen den Nächsten ist. Je weniger körperliche Strengheiten, desto mehr Herzensgüte."
    (DASal 2,191)

  • "Teure Entschlüsse, ihr seid der Baum des Lebens, den Gott mit eigener Hand in mein Herz gepflanzt, den mein Heiland mit seinem Blut begossen hat, damit er Frucht bringe. Lieber tausendmal sterben als zulassen, daß ein Sturm ihn entwurzle. Nein, weder Eitelkeit noch Vergnügungen, weder Reichtümer noch Leiden werden jemals mein Vorhaben mir entreißen können. Heiland, Du hast diesen Baum gepflanzt und in Deiner Vatergüte für Deinen Garten bestimmt. Wie viele Seelen gibt es, denen solche Gunst nicht ward! Wie kann ich mich genug demütigen unter Deine Barmherzigkeit?"
    (DASal 1,258)

  • "Die Beharrlichkeit ist auf alle Fälle die wünschenswerteste Gabe, die wir in diesem Leben erhoffen können und zwar von Gott allein, von ihm, der allein den zu festigen vermag, der steht, und den aufrichten kann, der daran ist zu fallen. Deshalb sollen wir auch nie aufhören, um diese Gabe zu bitten und die Mittel zu gebrauchen, durch die wir sie nach Gottes Weisung erlangen, nämlich Gebet, Fasten und Almosen, Sakramentenempfang, Umgang mit guten Menschen, Anhören und Lesen der Heiligen Schrift."
    (DASal 3,174)

  • "Ich bitte euch, was für ein kläglicher Eifer, was für eine kärgliche Liebe zu Gott wäre doch das, wenn wir gerade nur das tun wollten, was uns befohlen ist, und nicht mehr? Gewiss würde der nicht verdammt, der die Gebote Gottes hält und nichts darüber hinaus tut. Damit würde er jedoch beweisen, dass er sich an die Gebote Gottes nicht aus Liebe zu Gott hält, sondern aus Liebe zu sich selbst, damit er nicht verdammt werde. Das ist gerade so, als wenn sich einer rühmen wollte, kein Räuber zu sein. Nun, bist du kein Räuber, so wirst du wohl nicht gehängt, das ist aber auch alles. – Ihr haltet euch an die Gebote Gottes, die euch auferlegt sind: gut, man wird euch also nicht aus dem Kloster entlassen, aber auch bestimmt nicht für eifrige Dienerinnen Gottes, sondern für Mietlinge halten, wenn ihr nicht mehr tut."
    (DASal 2,162)

  • "Die Vollkommenheit unserer Seele besteht in der Vereinigung mit Gott, die wir nicht erreichen mit Viel-Wissen, wohl aber mit Viel-Tun. Gehen wir daher mit recht großer Einfachheit an diese heilige Aufgabe heran. Wer sich nämlich fortwährend nach dem kürzesten Weg in die Stadt erkundigt, dem kann es widerfahren, dass er später hinkommt als andere, die auf der Straße geblieben sind, weil der eine sagt: Sie gehen falsch, Sie machen einen Umweg; der andere: Sie müssen zurückgehen und dann in den und den Weg einbiegen. Man kehrt dann um und geht daher wieder zurück, und so kommt man nicht vorwärts, wenn man viel fragt. Wer nach dem Weg zum Himmel gefragt wird, hat eigentlich ganz Recht, wenn er so antwortet wie jener, der gesagt hat: Wenn Sie dahin gehen wollen, dann müssen Sie immer geradeaus gehen, immer einen Fuß vor den andern setzen, dann kommen Sie schon hin, wohin Sie wollen."
    (DASal 2,133)

  • "Gott wollte den Wechsel der Jahreszeiten: auf den Sommer sollte der Herbst, auf den Winter der Frühling folgen, damit wir einsehen, dass in diesem Leben nichts von Bestand, nichts 'von Dauer' (Koh 2,11) ist und alles Zeitliche ständig in Fluss, den Veränderungen und dem Wechsel unterworfen."
    (DASal 2,50)

  • "Wir müssen unsere Herzen wie der kleine Johannes vom wilden Honig, wie vom Gewöhnlichen nähren; das heißt, alles in der Stadt wie auf dem Land für die hochheilige Liebe Gottes nutzbar machen."
    (DASal 5,132)

  • "Als Gott die menschliche Natur mit jenen natürlichen Mitteln ausstatten wollte, die ihr notwendig sind, um seine göttliche Güte zu verherrlichen, erschuf er um des Menschen willen alle Tiere und Pflanzen. Um dann für die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen zu sorgen, schuf er verschiedenartiges Erdreich, verschiedene Jahreszeiten, Quellen, Winde, Regenfälle, ... die Elemente, den Himmel und die Gestirne, alles in einer so wunderbaren Ordnung, dass fast alle Geschöpfe einander dienen. So tragen uns die Pferde, wir aber pflegen sie; die Schafe nähren und kleiden uns, wir aber weiden sie. Die Erde lässt Dünste in die Luft aufsteigen, die Luft hingegen spendet der Erde den Regen. Die Hand dient dem Fuß, der Fuß trägt die Hand. Zu welch leidenschaftlicher Liebe muss doch unser Herz für die allerhöchste Weisheit entflammt werden, wenn wir diese Hinordnung aufeinander betrachten."
    (DASal 3,106)

  • "Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man sich den Notwendigkeiten der Zeit, des Ortes, des Anlasses und unserer Aufgaben anpassen muss. Ich gestehe Ihnen, dass ich keine Bedenken habe, von meiner Lebensordnung abzuweichen, wenn mich der Dienst meiner Herde festhält; denn dann muss die Liebe stärker sein als unsere eigenen Neigungen, so gut sie unsere Eigenliebe uns auch erscheinen lässt. Als ich diese Schrift verfasste, die ich Ihnen sende, war meine Absicht nicht, mich einzuengen, sondern vielmehr, mir eine Ordnung zu geben, ohne mich zu irgendwelchen Gewissensskrupeln zu verpflichten, denn Gott hat mir die Gnade verliehen, die hochheilige Freiheit des Geistes ebenso zu lieben wie die Zügellosigkeit und Leichtfertigkeit zu hassen."
    (DASal 12,22)

  • "Ich kann während der Fastenzeit entweder aus Liebe fasten, um Gott zu gefallen, oder aus Gehorsam, weil es die Kirche anordnet, oder aus Mäßigkeit, oder aus Fleiß, um besser studieren zu können, oder aus Klugheit, um notwendige Ersparnisse zu machen, oder aus Keuschheit, um meinen Leib zu bändigen, oder aus Ehrfurcht vor Gott, um besser beten zu können. Wenn ich will, kann ich alle diese Absichten auf einmal haben und aus all diesen Gründen fasten, doch muss ich da sehr auf der Hut sein, die Beweggründe in die richtige Reihenfolge zu bringen."
    (DASal 4,266)

  • "Glauben Sie mir, meine liebe Tochter, ich habe vor mehr als drei Monaten daran gedacht, Ihnen zu schreiben, dass wir in dieser Fastenzeit gut daran täten, auf den modischen gebauschten Rock zu verzichten. Tun wir es also, da Gott es auch Ihnen eingibt; Sie werden auch ohne diesen nicht aufhören, in den Augen Ihres Bräutigams und Ihrer Äbtissin gut dazustehen. Nach dem Beispiel unseres hl.Bernhard soll man recht nett und sauber sein, aber nicht auffallend und herausgeputzt. Die wahre Einfachheit ist Gott immer recht und angenehm."
    (DASal 5,137)

  • "Es werden Zeiten über dich komen, wo deine Seele einem einsamen, unfruchtbaren und dürren Land gleicht, in dem es keinen Pfad zu Gott gibt, kein Wasser der Gnade, es zu begießen, wo die Trockenheit alles in Wüste verwandelt. Wie beklagenswert ist doch eine Seele in diesem Zustand, besonders wenn dieses Übel heftig auftritt."
    (DASal 1,235)

  • "Gott möge sich unser inmitten dieser dornigen Wüste bedienen solange es ihm gefällt. Sagen wir also in solchen Zeiten zu Gott: 'Vater, wenn es dir möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen'; fügen wir aber mutig hinzu: 'doch nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine' (Mt 26,39; Lk 22,42). Bleiben wir dabei so ruhig, als es uns möglich ist."
    (DASal 1,238)

  • "Ich habe vor allem die unbegreifliche Güte und Langmut erwogen, mit der Gott mich so väterlich in meinen Sünden ertragen, so oft und liebevoll zur Umkehr eingeladen, so langmütig auf meine reuige Buße gewartet hat, bis zu diesem... Jahr meines Lebens trotz all meiner Undankbarkeit, Unredlichkeit und Untreue."
    (DASal 1,61)

  • "Und dieselbe göttliche Weisheit spricht durch den Mund des Propheten Ezechiel (33,10-11): 'Keiner sage, ich bin in Sünden verstrickt, wie kann ich wieder aufleben? Denn so spricht der Herr: Ich lebe und so wahr ich lebe, will ich den Tod des Sünders nicht, sondern dass er von seinem Weg umkehre und lebe.' Leben heißt aber bei Gott nichts anderes als lieben. 'Wer nicht liebt, der bleibt im Tod' (1 Joh 3,14). Siehst du also Theotimus, ob Gott danach verlangt, dass wir ihn lieben?"
    (DASal 3,119)

  • "Ich wende mich nun dem Thron der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu. Ich verabscheue von ganzem Herzen und aus allen Kräften die Sünden meines bisherigen Lebens. Ich bitte demütig um Gnade, Barmherzigkeit und Verzeihung, um vollständige Vergebung meines Verbrechens, kraft des Leidens und Todes Jesu des Herrn und Erlösers meiner Seele. Auf diese einzige Grundlage stütze ich meine Hoffnung. So erneuere ich das heilige Treuegelöbnis, das ich am Tag meiner Taufe abgelegt habe."
    (DASal 1,62)

  • "Wenn ihr ihn [den Bußfertigen] furchtsam seht, niedergeschlagen und ohne Vertrauen, die Vergebung seiner Sünden zu erlangen, dann richtet ihn auf, zeigt ihm das große Wohlgefallen, das Gott an der Buße der großen Sünder hat; dass die Barmherzigkeit Gottes um so mehr verherrlicht wird, je größer unser Elend ist; dass Unser Herr Gott, seinen Vater, für die gebeten hat, die ihn kreuzigten (LK 33,34), um uns erkennen zu lassen, dass er uns sehr gern verzeihen würde, wenn wir ihn mit unseren eigenen Händen gekreuzigt hätten; dass Gott die Buße so hoch schätzt, dass die geringste Buße der Welt, wenn sie nur echt ist, ihn jede Art der Sünde vergessen lässt, so dass selbst den Teufeln alle ihre Sünden vergeben würden, wenn sie Reue haben könnten; dass die größten Heiligen große Sünder waren: der hl. Petrus, der hl. Matthäus, die hl. Magdalena, David etc."
    (DASal 12,76)

  • *Denn obwohl er sagte: 'Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?' (Mt 27,46) so geschah dies nicht, um dem heiligen Gleichmut zuwiderzuhandeln, von dem er beseelt war, sondern um uns die tatsächliche Bitternis und die Peinen seiner Seele erkennen zu lassen."
    (DASal 4,162)

  • "Die Einsamkeit hat ihre Stürme und die Welt ihre Plagen; überall müssen wir guten Mutes sein, denn überall steht der Beistand des Himmels bereit für jene, die auf Gott ihr Vertrauen setzen, die demütig und gelassen seinen väterlichen Beistand erflehen."
    (DASal 6,75)

  • "Sie müssen einen langen Atem haben; die großen Pläne mit Geduld und genügend Zeit verwirklichen; an einem Tag gewachsenes verwelkt am nächsten Tag. Also Mut, Gott wird mit ihnen sein."
    (DASal 7,260)

  • "Es gibt zwar bei denen, die Gott wahrhaftig lieben, verschiedene Grade der Liebe, aber doch nur ein einziges Liebesgebot, das allgemein und gleichmäßig jeden an ein und dieselbe ganz gleich Verpflichtung bindet. Sie wird aber auf verschiedenerlei Weise mit einer unendlichen Vielfalt von Vollkommenheitsgraden erfüllt. Es gibt wohl nicht zwei Seelen auf Erden, noch Engel im Himmel, welche die ganz gleiche Liebe haben. So wie jeder Stern vom anderen im Glanz verschieden ist (Kor 15,41), so wird jeder Heilige nach der Auferstehung sich vom anderen unterscheiden. Jeder wird ein eigenes Lied der Glorie singen und "einen Namen erhalten, den niemand kennt außer jenem, der ihn empfangen hat."(Offb. 2,17)
    (DASal 4,183)

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