Eigenliebe

  • "Die Eigenliebe stirbt erst, wenn wir selber sterben. Sie hat tausend Schliche, sich in unserer Seele zu verschanzen; man kann sie daraus nicht vertreiben. Sie ist die Erstgeborene in unserer Seele, denn sie gehört zu unserer Natur oder ist wenigstens mit ihr verbunden."
    (DASal 5,71)

  • "Verwenden wir also diese friedliche Sorgfalt auf die Erhaltung, ja sogar auf die Vermehrung unserer zeitlichen Güter bei jeder günstigen Gelegenheit nach den Erfordernissen unseres Standes. Gott will ja, dass wir aus Liebe zu ihm so handeln. Nimm dich aber in acht, dass dich die Eigenliebe nicht täusche!"
    (DASal 1,146)

  • "Klage so wenig wie möglich über das erlittene Unrecht. Gewöhnlich sündigt, wer sich beklagt. Die Eigenliebe lässt uns ja das erlittene Unrecht immer härter empfinden, als es in Wirklichkeit ist. Vor allem beklage dich nicht bei Leuten, die sich leicht aufregen und gleich Schlechtes denken."
    (DASal 1,115)

  • "Die Eigenliebe, die Hochschätzung unser selbst und die falsche Geistesfreiheit, das sind Wurzeln, die man nicht leicht aus dem Menschenherzen reißen kann. Man kann nur verhindern, dass sie ihre Früchte, die Sünden, hervorbringen."
    (DASal 7,125)

  • "Das weibliche Geschlecht neigt besonders dazu, zu klagen oder sich gerne beklagen zu lassen, und es ist wahr, dass solche Weichlichkeiten ihren Ursprung in der Trägheit und Eigenliebe haben."
    (DASal 7,117)

  • "Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man sich den Notwendigkeiten der Zeit, des Ortes, des Anlasses und unserer Aufgaben anpassen muss. Ich gestehe Ihnen, dass ich keine Bedenken habe, von meiner Lebensordnung abzuweichen, wenn mich der Dienst meiner Herde festhält; denn dann muss die Liebe stärker sein als unsere eigenen Neigungen, so gut sie unsere Eigenliebe uns auch erscheinen lässt. Als ich diese Schrift verfasste, die ich Ihnen sende, war meine Absicht nicht, mich einzuengen, sondern vielmehr, mir eine Ordnung zu geben, ohne mich zu irgendwelchen Gewissensskrupeln zu verpflichten, denn Gott hat mir die Gnade verliehen, die hochheilige Freiheit des Geistes ebenso zu lieben wie die Zügellosigkeit und Leichtfertigkeit zu hassen."
    (DASal 12,22)

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