Sünde

  • "Wer die Sünden der Zunge hinwegnähme, der würde den dritten Teil der Sünden hinwegnehmen."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 233)

  • "Gewisse Leute stellen mit Befriedigung fest, dass andere vom gleichen oder mit einem anderen ebenso hässlichen Fehler behaftet sind, um sich selbst zu schmeicheln, vor dem eigenen Gewissen zu entschuldigen und dieses zum Schweigen zu bringen. Sie scheinen zu glauben, dass ihre Sünden weniger schwer wiegen, wenn die Zahl der Missetäter größer ist."
    (DASal 1,176)

  • "Wer die üble Nachrede aus der Welt schaffen könnte, hätte sie von einem großen Teil der Sünden und der Bosheit befreit."
    (DASal 1,179)

  • "Ich beschwöre dich also, niemals weder offen noch heimlich von irgend jemand lieblos zu reden. Hüte dich, deinen Mitmenschen fälschlich Verbrechen und Sünden anzudichten, heimlichen nachzuspüren, bestehende zu vergrößern, gute Handlungen schlecht auszulegen und das Gute, das du an jemand kennst, in Abrede zu stellen, durch Bosheit zu verdrehen und durch Worte herabzusetzen."
    (DASal 1,180)

  • "Allein wir müssen den Sünder von der Sünde trennen und das Edle vom Gemeinen scheiden."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 41)

  • "Die Eigenliebe, die Hochschätzung unser selbst und die falsche Geistesfreiheit, das sind Wurzeln, die man nicht leicht aus dem Menschenherzen reißen kann. Man kann nur verhindern, dass sie ihre Früchte, die Sünden, hervorbringen."
    (DASal 7,125)

  • "Wenn eine Versuchung, zu welcher Sünde auch immer, unser ganzes Leben andauern sollte, so missfallen wir dadurch der göttlichen Majestät keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen. Denn bei der Versuchung handeln nicht wir, sondern wir erleiden sie."
    (DASal 1,214)

  • "Als die Israeliten Ägypten verließen, waren nicht alle mit dem Herzen dabei. Deshalb trauerten viele von ihnen in der Wüste dem Fleisch und den Zwiebeln nach, die sie in Ägypten reichlich genossen hatten. So gibt es auch viele Menschen, die sich nach außen von der Sünde abwenden, nicht aber innerlich. Sie wollen zwar nicht mehr sündigen, bedauern es aber, dass sie den unseligen Genüssen der Sünde entsagen müssen."
    (DASal 1,43)

  • "Ich habe vor allem die unbegreifliche Güte und Langmut erwogen, mit der Gott mich so väterlich in meinen Sünden ertragen, so oft und liebevoll zur Umkehr eingeladen, so langmütig auf meine reuige Buße gewartet hat, bis zu diesem... Jahr meines Lebens trotz all meiner Undankbarkeit, Unredlichkeit und Untreue."
    (DASal 1,61)

  • "Und dieselbe göttliche Weisheit spricht durch den Mund des Propheten Ezechiel (33,10-11): 'Keiner sage, ich bin in Sünden verstrickt, wie kann ich wieder aufleben? Denn so spricht der Herr: Ich lebe und so wahr ich lebe, will ich den Tod des Sünders nicht, sondern dass er von seinem Weg umkehre und lebe.' Leben heißt aber bei Gott nichts anderes als lieben. 'Wer nicht liebt, der bleibt im Tod' (1 Joh 3,14). Siehst du also Theotimus, ob Gott danach verlangt, dass wir ihn lieben?"
    (DASal 3,119)

  • "Ich wende mich nun dem Thron der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu. Ich verabscheue von ganzem Herzen und aus allen Kräften die Sünden meines bisherigen Lebens. Ich bitte demütig um Gnade, Barmherzigkeit und Verzeihung, um vollständige Vergebung meines Verbrechens, kraft des Leidens und Todes Jesu des Herrn und Erlösers meiner Seele. Auf diese einzige Grundlage stütze ich meine Hoffnung. So erneuere ich das heilige Treuegelöbnis, das ich am Tag meiner Taufe abgelegt habe."
    (DASal 1,62)

  • "Die Sünden sind Staub und Mist, aber in der Buße und Beichte verwandeln sie sich in Rosen und Lilien."
    (DASal 9,186)

  • "Wenn ihr ihn [den Bußfertigen] furchtsam seht, niedergeschlagen und ohne Vertrauen, die Vergebung seiner Sünden zu erlangen, dann richtet ihn auf, zeigt ihm das große Wohlgefallen, das Gott an der Buße der großen Sünder hat; dass die Barmherzigkeit Gottes um so mehr verherrlicht wird, je größer unser Elend ist; dass Unser Herr Gott, seinen Vater, für die gebeten hat, die ihn kreuzigten (LK 33,34), um uns erkennen zu lassen, dass er uns sehr gern verzeihen würde, wenn wir ihn mit unseren eigenen Händen gekreuzigt hätten; dass Gott die Buße so hoch schätzt, dass die geringste Buße der Welt, wenn sie nur echt ist, ihn jede Art der Sünde vergessen lässt, so dass selbst den Teufeln alle ihre Sünden vergeben würden, wenn sie Reue haben könnten; dass die größten Heiligen große Sünder waren: der hl. Petrus, der hl. Matthäus, die hl. Magdalena, David etc."
    (DASal 12,76)

  • "Die wahre und lebendige Freundschaft kann unter Sünden nicht bestehen. Man sagt, der Salamander lösche das Feuer aus, in das er sich hineinlegt; so zerstört die Sünde die Freundschaft, wenn sie sich in ihr einnistet. Taucht die Sünde nur vorübergehend auf, dann jagt die Freundschaft sie durch Zurechtweisung in die Flucht; hält sie sich aber auf und bleibt, dann muss die Freundschaft an ihr zugrundegehen, denn sie kann nur bei echter Tugend bestehen."
    (DASal 1,162)

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