Garten


  • "Wer in einem schönen Garten spazieren geht, nimmt gern einige Blumen mit, um sich an ihrem Wohlgeruch zu erfreuen und sie den ganzen Tag bei sich zu haben. Wenn unser Geist sich in einem Geheimnis ergangen hat, dann wählen wir zwei oder drei Gedanken aus, die uns am besten gefielen, die für unseren Fortschritt am nützlichsten sind, um tagsüber öfter daran zu denken und ihren geistigen Duft in uns aufzunehmen."
    (DASal 1,78)

  • "Die hl. Franziska wurde beim Betrachten eines lieblichen Baches, an dessen Ufer sie zum Beten niedergekniete, zur Verzückung hingerissen und rief immer wieder: „Die Gnade meines Gottes fließt so still und mild dahin wie dieses Bächlein.“ Ein anderer klagte beim Anblick blühender Bäume: „Warum stehe ich allein blütenlos im Garten der Kirche?“ Wieder ein anderer sagte beim Anblick der Kücken unter den Fittichen der Henne: „O Herr, behüte mich im Schatten Deiner Fittiche!“ (Ps 17,8), ein dritter beim Anblick der Sonnenblume: „Wann wird sich meine Seele Deiner Güte erschließen?“, und beim Anblick der wohl schönen, aber geruchlosen Stiefmütterchen: „So sind leider meine Erkenntnisse: schön in Worte gefaßt, aber ohne Frucht und Wirkung.“ Siehst du, so schöpft man gute Gedanken und heilige Stoßgebete aus allem, was uns im Laufe dieses sterblichen Lebens begegnet. Unselig, wen die Geschöpfe von ihrem Schöpfer weg zur Sünde hinziehen; selig aber, wer die Geschöpfe zur Ehre ihres Schöpfers hinlenkt und mit ihrer Geringfügigkeit die Wahrheit verherrlicht. „Ich pflege alles zu meinem geistlichen Nutzen zu gebrauchen“, sagte Gregor von Nazianz. Lies die fromme Grabschrift, die der hl. Hieronymus der hl. Paula gesetzt; sie ist durchwoben von heiligen Gebeten und Gedanken, die sie bei allen Gelegenheiten erweckte."
    (DASal 1,89)

  • "Das nennt der göttliche Bräutigam „an die Tür klopfen“(Hld 2,5), dem Herzen der Braut zusprechen (Jes 40,2; Hos 2,14), sie aufwecken,wenn sie schläft (Hld 5,2), sie rufen und wieder rufen, wenn sie abwesend ist (ebd. 2,10ff), sie zum Honig, zum Pflücken der Äpfel und Blumen im Garten einladen (ebd. 5,1; 6,1),singen und seine liebliche Stimme an ihr Ohr dringen lassen (ebd. 2,14)."
    (DASal 1,95)

  • "Rufe Gott an, bete zu ihm um Freude: „Gib mir zurück, o Herr, Deines Heiles Freude!“ (Ps 51,14). „Mein Vater, wenn es möglich ist, so laß diesen Kelch an mir vorübergehen“ (Mt 26,39). „Hinweg von mir, ihr unfruchtbaren Winde, die meine Seele austrocknen! Kommt, ihr milden Lüfte der Tröstungen, weht in meinem Garten, daß der Balsamduft guter Empfindungen süßen Wohlgeruch verbreite“ (Hld 4,16)."
    (DASal 1,237)

  • "Teure Entschlüsse, ihr seid der Baum des Lebens, den Gott mit eigener Hand in mein Herz gepflanzt, den mein Heiland mit seinem Blut begossen hat, damit er Frucht bringe. Lieber tausendmal sterben als zulassen, daß ein Sturm ihn entwurzle. Nein, weder Eitelkeit noch Vergnügungen, weder Reichtümer noch Leiden werden jemals mein Vorhaben mir entreißen können. Heiland, Du hast diesen Baum gepflanzt und in Deiner Vatergüte für Deinen Garten bestimmt. Wie viele Seelen gibt es, denen solche Gunst nicht ward! Wie kann ich mich genug demütigen unter Deine Barmherzigkeit?"
    (DASal 1,258)

  • "Die Kirche ist mit einem Garten vergleichbar ist, geschmückt mit der Lieblichkeit unzähliger Blumen, die sich alle in Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterscheiden; doch hat jede ihre Kostbarkeit, ihre Anmut, ihre Farbenpracht und alle zusammen bilden durch die Vereinigung ihrer Mannigfaltigkeit die Vollendung einer höchst ansprechenden Schönheit."
    (DASal 3,117f)

nach oben | Übersicht Zitate