Nächste

  • "Ich habe immer dafür gehalten, dass der Geist der Heimsuchung ein Geist tiefer Demut gegen Gott und Sanftmut gegen den Nächsten ist. Je weniger körperliche Strengheiten, desto mehr Herzensgüte."
    (DASal 2,191)

  • "Schließlich muss man dem Nächsten gegenüber Milde bis zum äußersten walten lassen, selbst bis zur Torheit, und darf niemals Vergeltung üben gegen die, welche schlechte Dienste leisten. Glauben Sie mir, wenn wir aus diesem Grund etwas verlieren, wird Gott uns wohl anderswo entschädigen."
    (DASal 5,403)

  • "Wundern wir uns also nicht, wenn wir nicht alle gleich sanft und gleich milde sind. Die Hauptsache ist, dass wir den Nächsten mit dem Herzen lieben, dass wir ihn lieben, wie der Herr uns geliebt hat; d. h. also, dass wir ihn mehr lieben als uns selbst, dass wir ihn in allem unserer eigenen Person vorziehen und ihm nichts abschlagen, was ihm dienen könnte."
    (DASal 2,69)

  • "Und wenn wir die Handlungen des Nächsten betrachten, dann sei es nur unter dem günstigsten Gesichtswinkel. Und wenn wir weder die Tat, noch die Absicht eines Menschen entschuldigen können, von dem wir anderseits wissen, dass er gut ist, dann urteilen wir nicht darüber, entfernen wir das aus unserem Geist und überlassen wir Gott die Beurteilung."
    (DASal 5,381)

  • Liebe jeden mit echter, starker Nächstenliebe; Freundschaft dagegen schenke nur solchen, die mit dir Verbindung in wertvollen Dingen aufnehmen können. Je höher die Werte sind, die ihr einander mitteilt, um so vollkommener wird eure Freundschaft sein."
    (DASal 1,154)

  • "Vor allem müssen wir, meine liebe Mutter, ein gutes, sanftmütiges und dem Nächsten gegenüber liebevolles Herz haben, besonders wenn er uns zur Last und zum Ekel geworden ist; denn dann haben wir nichts an ihm, um ihn zu lieben, sondern nur Ehrfurcht für den Heiland, welche die Liebe zweifellos um so wertvoller und würdiger macht, je reiner und freier sie von hinfälligen Beweggründen ist."
    (DASal 6,218)

  • "Man soll den Nächsten lieben, weil Gott in ihm ist, oder damit Er in sein Herz einkehre."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 137)

  • "Gefällt es Gott, uns zur Vollkommenheit der Engel zu erheben, dann werden wir auch gute Engel sein. Vorläufig aber üben wir uns einfach, demütig und eifrig in den kleinen Tugenden, deren Erwerb der Herr unserer Sorge und unserem Eifer anvertraut hat, in Geduld, Herzensabtötung, Demut und Armut, im Gehorsam, in der Keuschheit, in der Liebe zum Nächsten, im Ertragen unserer Fehler, in der Sorgfalt und im heiligen Eifer."
    (DASal 1,112)

  • "Man muss den Nächsten lieben wie sich selbst (Mt 22,39); um ihm seine Liebe zu zeigen, darf man ihn nicht meiden; um aber zu bekunden, dass man sich selbst liebt, muss man in sich selbst bleiben, wenn man dahin gelangt ist; und man ist in sich selbst, bei seinem eigenen Ich, wenn man allein ist."
    (DASal 1,168)

  • "Wir werden niemals die vollkommene Sanftmut und Nächstenliebe besitzen, wenn diese nicht unter Widerwillen, Abneigungen und Überdruss erprobt ist."
    (DASal 6,387)

  • "Die Liebe glaubt und hofft alles Gute vom Nächsten; niemals denkt sie böse von ihm; sie hat ihre Lust an der Wahrheit und Güte, nicht aber an der Bosheit."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 193)

  • "Spott ist eine der schlechtesten Geistesanlagen. Gott hasst dieses Laster aufs tiefste und hat es vormals schwer bestraft. Nichts ist der Liebe und noch mehr der Frömmigkeit so entgegengesetzt wie die Verachtung des Nächsten."
    (DASal 1,174)

  • "So musst auch du immer zugunsten des Nächsten urteilen, soweit es nur möglich ist. Hätte eine Handlung hundert Gesichter, so sollst du das schönste ansehen."
    (DASal 1,177)

  • "Das freventliche Urteilen müssen wir in seinen Ursachen bekämpfen. Es gibt Menschen mit verbittertem, essigsaurem, vergrämtem Charakter, die alles bitter und sauer machen, was sie anfassen, und wie der Prophet Amos (6,3) sagt, jedes Urteil mit Wermut tränken, die über den Nächsten nicht anders als mit unerbittlicher Strenge urteilen."
    (DASal 1,175)

  • "Wenn man auch außerordentlich vorsichtig sein muss, um nichts Schlechtes vom Nächsten zu sagen, so muss man sich ebenso vor der anderen Übertreibung hüten, das Laster zu loben, um die üble Nachrede zu vermeiden. Wenn jemand lieblose Reden führt, dann sag nicht zu seiner Entschuldigung, er spreche frei und offenherzig."
    (DASal 1,181)

  • "Wir klagen gleich über den Nächsten, wollen aber nicht, dass man sich über uns beklage. Was wir für andere tun, scheint uns immer zu viel, was andere für uns tun, zählt in unseren Augen nicht."
    (DASal 1,193)

  • "Prüfe darum oft dein Herz, ob es gegen den Nächsten so gesinnt ist, wie du es von ihm erwartest, wenn du an seiner Stelle wärest, dann handelst du gewiss vernünftig."
    (DASal 1,193)

  • "Den Nächsten klagen wir wegen des kleinsten Vergehens an, uns selbst aber entschuldigen wir auch bei schweren Verfehlungen; wir wollen recht teuer verkaufen und billig einkaufen; für die anderen soll die strenge Gerechtigkeit gelten, für uns aber Barmherzigkeit und Nachsicht; ..."
    (DASal 1,192)

  • "Ach, meine Tochter, unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen; denn worin könnten wir die Liebe zum Nächsten üben, wenn nicht darin, dass wir einander ertragen?"
    (DASal 7,26)

  • "Wenn es die Liebe verlangt, soll man ehrlich und schlicht dem Nächsten nicht nur das mitteilen, was er notwendig zu seiner Belehrung braucht, sondern auch, was ihm nützlich ist und ihn erbaut."
    (DASal 1,122)

  • "Als Antwort auf diese ungerechten und unwürdigen Gotteslästerungen rief unser Erlöser die göttlichen Worte: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34). Mein Gott, wie bewundernswert sind diese Worte! Ich bitte euch, bedenkt die Herzensgüte unseres Meisters und seht, zu welchen Mitteln die Liebe greift, um das Ziel ihrer Absichten zu erreichen, nämlich die Ehre Gottes und das Heil des Nächsten."
    (DASal 9,316)

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