Tochter


Johanna Franziska von Chantal

  • "Der erste Brief dieses Jahres mußte an unseren Herrn und an Unsere liebe Frau geschrieben werden; hier ist nun der zweite, an meine Tochter, mit dem ich Ihnen ein gutes Neues Jahr wünsche und unser Herz der göttlichen Güte weihe. Mögen wir dieses Jahr so leben können, das es uns als Fundamet für das ewige Jahr diene!"
    (DASal 5,235)

  • "Ich fürchte tatsächlich den Geist des Zwanges und des Trübsinns. Nein, meine liebe Tochter! Ich wünsche, dass Sie ein weites und großes Herz voll Demut haben auf dem Weg unseres Herrn, aber zugleich ein Herz voll Demut, Milde und Zucht."
    (DASal 5,70)

  • "Mut, meine liebe Tochter, gehen, ja gehen wir diese niedrigen Täler entlang; leben wir - das Kreuz in den Händen - in Demut und Geduld. Was liegt uns daran, ob Gott aus Dornen oder aus Blumen zu uns spricht?"
    (DASal 5,97)

  • "Meine liebe Tochter, halten Sie Ihr Herz weit offen vor Gott; gehen Sie Ihren Weg in seiner Gegenwart immer fröhlich weiter. Er liebt uns zärtlich, er ist ganz unser, dieser gütige Jesus; seien auch wir nur ganz die Seinen, lieben wir ihn, geben wir uns ihm hin."
    (DASal 5,121)

  • "Ich bitte Sie um Gottes willen, meine Tochter, haben Sie nicht Angst vor Gott, denn er will Ihnen nichts Böses zufügen; lieben Sie ihn nur recht stark, denn er will Ihnen viel Gutes erweisen."
    FRANZ VON SALES

  • "Meine Tochter, so lange Gott will, dass Sie in der Welt bleiben aus Liebe zu ihm, verbleiben Sie darin gern und froh. Viele verlassen die Welt, verlassen aber deshalb nicht sich selbst, sondern erstreben durch die Weltflucht Erfülllung ihrer Wünsche, ihre Ruhe, ihre Befriedigung."
    (DASal 5,177)

  • "Guten Abend, meine Tochter, Gott sei immer unser Alles. Ich bin in ihm mehr der Ihre, als ich jemals in dieser Welt ausdrücken könnte, denn für eine solche Liebe gibt es hier keine Worte."
    (DASal 5,193)

  • "Gott ist gut, meine Tochter, seien wir es also auch."
    (DASal 5,193)

  • "Glauben Sie mir, meine liebe Tochter, die Ehre der Guten steht unter dem Schutz Gottes, der wohl manchmal zulässt, dass sie erschüttert wird, um uns Geduld üben zu lassen, aber sie nie zugrunde richten lässt und sie bald wieder aufrichtet."
    (DASal 6,231)

  • "Ihre Kleidung soll einfach, aber standesgemäß sein, so dass Sie nicht abschreckend wirken, sondern die jungen Damen angelockt werden, Sie nachzuahmen; Ihre Worte seien einfach, höflich und liebenswürdig; Ihre Bewegungen und Ihr Gespräch weder zu beengt und gezwungen, noch zu frei und lässig; Ihr Antlitz sei sauber und gepflegt; es möge mit einem Wort in allem die Güte und Bescheidenheit herrschen, wie es einer Tochter Gottes entspricht."
    (DASal 6,265)

  • "Dieses Leben ist kurz, meine liebe Tochter, dennoch aber von großem Wert, da wir durch dasselbe das ewige erwerben können; selig, die es verstehen, es in diesem Sinn zu gebrauchen."
    (DASal 6,89)

  • "Ach, meine Tochter, unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen; denn worin könnten wir die Liebe zum Nächsten üben, wenn nicht darin, dass wir einander ertragen?"
    (DASal 7,26)

  • "Es ist nicht verboten, ein Vaterunser zu beten, damit die Kopfschmerzen nachlassen, aber mein Gott, meine Tochter, nein, ich hätte nicht den Mut, Unseren Herrn bei dem Schmerz, den er an seinem Haupte litt, zu bitten, keinen mehr am eigenen Kopf zu verspüren."
    (DASal 7,207)

  • "Nein, meine liebe Tochter, auch wenn Sie hier wären, würde ich nichts unternehmen,um die Frösche zum Schweigen zu bringen; ich würde Ihnen aber sagen, sie nicht zu fürchten, nicht darüber unruhig zu werden und nicht an ihr Quaken zu denken. Mußte ich Ihnen das nicht sagen, damit Sie sehen, daß ich zum Scherzen aufgelegt bin?"
    (DASal 5,148)

  • "Meine Tochter, ich sage nicht, dass Sie schmeichlerisch, verhätschelnd und immer lachend sein sollen, aber milde, gütig, freundlich und liebenswürdig."
    (DASal 7,131)

  • "Ich wundere mich über diese guten Schwestern, die so stark an ihren Ämtern hängen. Wie traurig ist dies, meine sehr liebe Tochter! Wer an nichts hängt als am Herrn, der dient ihm fröhlich und fast gleichmäßig in allen Aufgaben."
    (DASal 7,105)

  • "Meine sehr liebe Tochter, jedes Mal, wenn Sie finden, dass Ihr Herz von der Milde entfernt ist, ergreifen Sie es nur ganz sachte mit den Fingerspitzen, um es wieder an seinen Platz zu stellen, nicht aber mit geballter Faust, wie man sagt, und nicht heftig."
    (DASal 7,138)

  • "Kränken wir uns nicht, meine Tochter; wir werden recht bald alle wieder vereint sein. Wir gehen ständig voran und nähern uns immer mehr dem Ort, wo unsere Toten sind; in einem oder zwei Augenblicken werden wir dorthin gelangen. Denken wir nur daran, diesen Weg gut zu gehen und ihnen in all dem Guten nachzufolgen, das wir in ihnen erkannt haben. Gesegnet sei Gott, der jenem, dessen Fehlen wir spüren, Gnade erwiesen hat und der ihm Zeit und Gelegenheit gegeben hat, sich gut für diese selige Reise vorzubereiten."
    (DASal 6,304)

  • "Ich schreibe Ihnen noch schnell in dieser Stunde, meine liebe Tochter, die ich innig und unvergleichlich in unserem Herrn liebe. Ich habe Ihre beiden Briefe vom 24. Mai und 8. Juni erhalten und aus beiden erkenne ich dieses starke Verlangen nach Ihrer Zurückgezogenheit und Stille. Auch ich, meine ich, wünsche dies ebenso stark, aber wir müssen warten, bis Gott es will. Ich will sagen, daß wir dies in aller Ruhe und in Liebe abwarten sollen; das heißt, wir müssen auch dieses Warten lieben, da Gott es so will ..."
    (DASal 5,174-175)

  • "Glauben Sie mir, meine liebe Tochter, ich habe vor mehr als drei Monaten daran gedacht, Ihnen zu schreiben, dass wir in dieser Fastenzeit gut daran täten, auf den modischen gebauschten Rock zu verzichten. Tun wir es also, da Gott es auch Ihnen eingibt; Sie werden auch ohne diesen nicht aufhören, in den Augen Ihres Bräutigams und Ihrer Äbtissin gut dazustehen. Nach dem Beispiel unseres hl.Bernhard soll man recht nett und sauber sein, aber nicht auffallend und herausgeputzt. Die wahre Einfachheit ist Gott immer recht und angenehm."
    (DASal 5,137)

  • "Meine liebe Tochter, Ihr Geist war aber in diesen zwei bis drei Tagen der Fastenzeit ganz verwickelt. Das wundert mich keineswegs, denn Sie haben einen so empfindsamen und eifersüchtig über Ihre Entschlüsse wachenden Geist, dass Sie alles, was ihm gegen den Strich geht, deutlicher empfinden wie nichts sonst; und ich habe ihnen schon tausendmal gesagt, meine liebe Tochter, dass wir in unseren Aufgaben nicht so übergenau sein dürfen."
    (DASal 5,166)

  • "O meine ganz teure Tochter, da stehen wir nun am Ende der heiligen Fastenzeit und feiern die glorreiche Auferstehung. Ach, wie sehr wünsche ich doch, dass wir mit unserem Heiland auferstanden seien!"
    (DASal 5,141)

  • "Bleiben wir also, meine sehr teuere Tochter, inmitten dieser Finsternis der Passion. Ja, in dieser Finsternis, denn ich gebe Ihnen Folgendes zu bedenken: als Unsere liebe Frau und der hl. Johannes inmitten dieser unerhörten und schrecklichen Finsternis zu Füßen des Kreuzes standen, hörten sie den Herrn nicht mehr, sie sahen ihn nicht mehr und hatten kein Gefühl, als Leid und Trostlosigkeit, und obgleich sie den Glauben besaßen, war auch dieser in Finsternis getaucht, denn sie mussten an der Verlassenheit des Heilands teilnehmen."
    (DASal 5,241)

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