Sohn

  • "Jedes Sakrament hat seine eigenen Wirkungen, doch haben sie alle ein und denselben Zweck, ein und dasselbe Ziel: Die Vereinigung der Seele mit Gott. Im Sakramente der heiligen Taufe vereinigen wir uns mit Gott wie das Kind mit dem Vater. In der heiligen Firmung wie der Soldat mit dem Feldherrn; wir werden mit Kraft ausgerüstet für den Kampf mit dem Feind und für den Sieg in allen Versuchungen. Im Sakramente der Buße vereinigen wir uns mit Gott wie Freunde, die sich wieder miteinander versöhnt haben. In der heiligen Eucharistie werden wir eins mit Gott wie die Speise mit dem Körper. Im Sakramente der letzten Ölung vereinigen wir uns mit ihm, wie der aus fernen Landen zurückkehrende Sohn, der bereits einen Fuß auf die Schwelle des väterlichen Hauses setzt und heimkommt zu Vater, Mutter und Geschwistern. Das sind also ganz verschiedene Wirkungen, aber mit dem gleichen Ziel: Der Vereinigung der Seele mit ihrem Gott."
    (DASal 2,283)

  • "Vor allem bedachte er seine hochheilige Mutter mit einem Gnadenvorzug, wie er der Liebe eines allweisen, allmächtigen und allgütigen Sohnes entsprach, der sich eine Mutter nach seinem Wohlgefallen bereiten wollte. Daher wollte er, daß seine Erlösung ihr zugewendet würde gleich einem vorbeugenden Heilmittel, damit der Strom der Sünde, der seine Wogen von Geschlecht zu Geschlecht fortwälzte, sie nicht erreichte. So wurde sie in ganz erhabener Weise erlöst. Als die reißenden Wasser der Erbsünde ihre unseligen Fluten über die Empfängnis Unserer Lieben Frau mit der gleichen Wildheit wie über alle Töchter Adams zu ergießen drohten, konnten sie doch nicht weiter; sie mußten still stehen wie ehedem der Jordan zur Zeit Josuas (Jos 3,16.17) und aus dem gleichen Grund."
    (DASal 3,113)

  • "Bei all unseren Werken, die wir schaffen oder beginnen, haben wir, falls wir gut beraten sind, das Ziel vor Augen, weil wir es haben müssen. Wenn z. B. jemand ein Haus oder einen Palast bauen will, überlegt er zuerst, ob es als Wohnung für einen Winzer oder irgendeinen Bauern bestimmt ist oder vielmehr für einen Herrn. Er muß ja eine ganz andere Bauweise anwenden je nach dem Stand der Person, die er hier wohnen lassen will. Der ewige Vater hat dasselbe getan, als er die Welt schuf; er plante ja, sie für die Menschwerdung seines Sohnes zu schaffen, der das ewige Wort ist. Das Ziel seines Werkes war also dessen Anfang, denn seine göttliche Weisheit hat ja von aller Ewigkeit vorhergesehen, daß das Wort unsere Natur annehmen und auf diese Erde kommen soll. Das alles hatte er beschlossen, ehe Luzifer und die Welt geschaffen wurden und ehe unsere Stammeltern sündigten, und wir halten nach der Überlieferung für sicher, daß Unser Herr ... in diese Welt gekommen ist, unsere Natur angenommen hat und Mensch wurde."
    (DASal 9,464)

  • "Gehen Sie Ihren Weg weiter und denken Sie an die große Verlassenheit unseres Herrn im Ölgarten. Betrachten Sie den Sohn, der vom Vater so sehr geliebt wird - er bittet ihn um Tröstung, und da er erkennt, dass der Vater sie ihm nicht gewähren will, denkt er nicht mehr daran, gerät nicht in Unruhe, verlangt nicht mehr danach, sondern vollbringt tapfer und mutig das Werk unserer Erlösung."
    (DASal 5,78)

  • "So stieß auch unser göttlicher Erlöser, dem Tod nahe, unter Tränen einen lauten Schrei aus und rief: 'Ach Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist' (Lk 23,46)... ein Wort, durch welches der geliebte Sohn das erhabenste Zeugnis seiner Liebe zum Vater ablegte."
    (DASal 4,153)

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