Haus


  • "Es ist doch ein Unterschied, ob einer Gift besitzt oder vergiftet ist. Die Apotheker halten fast alle Gifte, um sie nach Bedarf zu verwenden; sie sind aber deswegen nicht vergiftet, denn sie haben das Gift nicht in ihrem Leib, sondern im Laden. So kannst auch du Reichtümer besitzen, ohne von ihnen vergiftet zu sein, dann nämlich, wenn du sie im Haus, auf der Bank, nicht aber in deinem Herzen hast."
    (DASal 1,143f)

  • "Im Hause eines Fürsten gilt es nicht soviel, ein Küchenjunge zu sein als ein Kammerherr; im Hause Gottes aber sind die Küchenjungen und -mägde oft viel würdiger; wenn sie sich auch schmutzig machen, tun sie dies doch aus Liebe zu Gott, d. h. seinem Willen und seiner Liebe zuliebe. Und dieser Wille verleiht unseren Handlungen ihren Wert, nicht das Äußere."
    (DASal 6,103)

  • "Bei all unseren Werken, die wir schaffen oder beginnen, haben wir, falls wir gut beraten sind, das Ziel vor Augen, weil wir es haben müssen. Wenn z. B. jemand ein Haus oder einen Palast bauen will, überlegt er zuerst, ob es als Wohnung für einen Winzer oder irgendeinen Bauern bestimmt ist oder vielmehr für einen Herrn. Er muß ja eine ganz andere Bauweise anwenden je nach dem Stand der Person, die er hier wohnen lassen will. Der ewige Vater hat dasselbe getan, als er die Welt schuf; er plante ja, sie für die Menschwerdung seines Sohnes zu schaffen, der das ewige Wort ist. Das Ziel seines Werkes war also dessen Anfang, denn seine göttliche Weisheit hat ja von aller Ewigkeit vorhergesehen, daß das Wort unsere Natur annehmen und auf diese Erde kommen soll. Das alles hatte er beschlossen, ehe Luzifer und die Welt geschaffen wurden und ehe unsere Stammeltern sündigten, und wir halten nach der Überlieferung für sicher, daß Unser Herr ... in diese Welt gekommen ist, unsere Natur angenommen hat und Mensch wurde."
    (DASal 9,464)

  • "Das Manna kam als Speise der Menschen; so auch Christus. Daher wurde er in Betlehem geboren, d.h. Haus des Brotes. Er ist Speise in der Eucharistie, ebenso mystisch Speise des Herzens für alle Menschen."
    (DASal 9,159)

  • "Während der Bußzeit, z.B. in der Fastenzeit kleidet man sich einfacher, auf einer Hochzeit erscheint man in festlicher Kleidung, bei einer Beerdigung im Trauergewand. Hat man Audienz bei hohen Persönlichkeiten, so kleidet man sich entsprechend, zu Hause ist man einfacher angezogen."
    (DASal 1,171)

  • "Spiridion, ein Bischof des christlichen Altertums, nahm zur Fastenzeit einen halbverhungerten Pilger auf. Er hatte gerade nur Pökelfleisch im Haus, ließ es kochen und setzte es dem Fremden vor. Dieser wollte trotz des Hungers nichts essen. Spiridion aß nun als erster davon, obwohl bei ihm keine Notlage gegeben war. Er tat es aus Liebe, um durch sein Beispiel die Bedenken des Pilgers zu zerstreuen. So sieht die liebevolle Freiheit eines Heiligen aus."
    (DASal 5,64)

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