Innigkeit

  • "Der hl. Johannes ist ganz Sanftmut und Innigkeit. „Meine Kindlein,“ so schreibt er stets in seinen Briefen, liebt er doch seine Christengemeinde überaus zärtlich. Die Liebe des hl. Paulus zu seinen Gemeinden war wohl nicht so zärtlich, dafür aber stark und unerschütterlich."
    (DASal 2,69)

  • "Das gilt auch für die Liebe, die wir, wie gesagt, allen Schwestern in gleicher Weise entgegenbringen sollen, selbstverständlich soweit es uns möglich ist. Mit ganz derselben Innigkeit auch die zu lieben, die uns weniger nahe stehen oder nicht so zu uns passen wie jene, für die wir Sympathie fühlen, liegt nicht in unserer Macht."
    (DASal 2,76)

  • "Der große König Salomo beschreibt die Liebe zwischen dem himmlischen Bräutigam und der frommen Seele auf eine so ansprechend liebliche Weise, daß dieses göttliche Werk wegen seiner wunderbaren Innigkeit das „Hohelied“ genannt wird. Er führt uns stets die Liebe eines keuschen Hirten und einer reinen Hirtin vor Augen, um uns ganz sachte zur Betrachtung jener geistlichen Liebe emporzuheben, die dann zwischen Gott und uns besteht, wenn unsere Herzensregungen mit den Gnadenanregungen der göttlichen Majestät übereinstimmen."
    (DASal 3,70)

  • "Von jeher galt daher auch immer und unter den heiligsten Menschen der Kuß als Symbol der Liebe und Innigkeit; aus diesem Grund war er auch bei den ersten Christen allgemein üblich, wie der große hl. Paulus bezeugt, der die Römer und Korinther ermahnt: „Grüßt einander mit heiligem Kuß“ (Röm 16,16; 1 Kor 16,20; 2 Kor 13,12)."
    (DASal 3,71)

  • "Darum thront sie (die Liebe) auch im Verein mit Glaube und Hoffnung auf der höchsten Spitze unseres Geistes. Gleich einer Königin voll Majestät hat sie ihren Sitz im Willen, wie auf einem Thron, von dem aus sie die Zartheit und Wärme ihrer Innigkeit über die ganze Seele verbreitet und sie dadurch ganz schön, anmutig und göttlicher Güte liebenswert macht."
    (DASal 3,159-160)

  • "Lieber Theotimus, wenn eine solche Seele, von der Liebe zu ihrem göttlichen Bräutigam ganz hingerissen, all die unzähligen Gnaden und sonstigen Hilfen überschaut, mit denen ihr Gott in der Zeit ihrer Pilgerschaft zur Seite gestanden, mit denen er ihrem eigenen Tun stets zuvorkam, mit welcher Innigkeit küßt sie dann seine gütige Hand, die sie auf ihrem Weg lenkte, stützte und trug."
    (DASal 3,175)

  • "Das Kind im Himmel besitzt mehr Klarheit und Licht im Verstand, mehr Flamme und Liebesübung im Willen, während St. Johannes und St. Paulus auf Erden durch eine stärkere Glut in ihrer Liebeshingabe und eine wärmere Innigkeit in ihrer erlesenen Liebesfreundschaft ausgezeichnet waren."
    (DASal 3,181)

  • "Der hl. Gregor von Nazianz (43. Pr. § 22) erzählt, daß die Innigkeit der Freundschaft zwischen ihm und dem hl. Basilius in ganz Griechenland gepriesen wurde, und Tertullian (Ap. 39) bezeugt, daß die mehr als brüderliche Liebe zwischen den ersten Christen von den Heiden bewundert wurde."
    (DASal 3,195)

  • "Unser Herz wird in einen Abgrund von Liebe versenkt werden vor Bewunderung der Schönheit und Innigkeit der Liebe, mit der der Ewige Vater und sein unbegreiflich unendlicher Sohn einander göttlich und ewig lieben."
    (DASal 3,195)

  • "Wenn wir so das Gute anerkennen, das wir in Gott gewahren, und uns darüber freuen, dann erwecken wir den Akt der Liebe, den man Liebe des Wohlgefallens nennt, denn wir finden unendlich mehr Gefallen am göttlichen Gefallen als an unserem eigenen. In dieser Liebe fanden die Heiligen so viel Freude, wenn sie von den Vollkommenheiten ihres Vielgeliebten erzählen konnten. Sie war es, die sie mit solcher Innigkeit aussagen ließ: Gott ist Gott. „Wisset doch,“ sagten sie, „der Herr ist Gott“ (Ps 100,3). „O Gott, mein Gott, Du bist mein Gott“ (Ps 22,1.11). „Ich sprach zum Herrn, Du bist mein Gott (Ps 16,2); „der Gott meines Herzens und mein Gott ist mein Erbteil für immer“ (Ps 73,26)."
    (DASal 3,234-235)

  • "Mit dem Trinken kann man die Beschauung vergleichen, denn diese geschieht ohne Mühe und Widerstand, mit Freuden und Leichtigkeit. Sich berauschen aber heißt, sich so oft und mit so viel Innigkeit dem beschauenden Gebet hingeben, daß man sich selbst ganz entrückt ist, um ganz in Gott zu sein."
    (DASal 3,289)

  • "Betrachten wir doch hundertmal des Tages diesen liebenden Willen Gottes. Verschmelzen wir unseren Willen mit dem seinen und rufen wir voll Innigkeit aus: O unendlich beglückende Güte! Wie liebenswert ist doch Dein Wille! Wie ersehnenswert Deine Hulderweise!"
    (DASal 4,86)

  • "Doch werden ihn nicht alle mit der gleichen Klarheit schauen, noch werden ihn alle mit der gleichen Innigkeit lieben, sondern jeder Einzelne wird ihn nach dem besonderen Maß der Glorie schauen und lieben, das ihm die göttliche Vorsehung bereitet hat. Uns allen wird die Fülle der göttlichen Liebe in gleicher Weise zuteil werden, doch wird diese Fülle verschieden an Vollkommenheit sein."
    (DASal 4,173)

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