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OKTOBER

Gedanken zum Rosenkranzgebet

Der Monat Oktober gilt traditionell als Rosenkranzmonat, mit dem Gedenktag „Unsere liebe Frau vom Rosenkranz“ am 7. Oktober. Papst Pius V. führte das Rosenkranzfest als dankbare Erinnerung an den Sieg über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto 1571 ein. Nach dem Sieg über die Türken in Ungarn 1716 wurde das Fest auf Bitten Kaiser Karls VI. auf die ganze Kirche ausgedehnt.
In der heutigen Zeit scheint das Rosenkranzgebet nicht mehr modern zu sein. In unserer klösterlichen salesianischen Tradition wird dieses Gebet noch weiterhin gepflegt. Welche Bedeutung hatte das Rosenkranzgebet für Franz von Sales?
Franz von Sales verpflichtete sich schon in seiner Jugend durch ein Gelübde täglich den Rosenkranz zu beten. Johanna Franziska sagte: „Er betete den Rosenkrenz jeden Tag mit einer außerordentlichen Andacht und sagte mir, dass er alle seine Hilfe im hochheiligen Sakrament und bei der glorreichen Jungfrau finde.“ Aus dieser großen Verehrung heraus empfahl er es auch anderen sehr eindringlich (vgl.: „Liebe nicht Zwang“, Stephan Hauptmann). In der Philothea schreibt Franz von Sales: „Der Rosenkranz ist eine überaus nützliche Gebetsweise, wenn du ihn richtig zu beten verstehst. Bediene dich dazu einer guten Anleitung“ (2. Teil, 1. Kapitel, DASal 1,72).
Warum empfiehlt Franz von Sales eine gute Anleitung, um den Rosenkranz richtig beten zu können? Ich denke, die Schwierigkeit liegt in der Verbindung von mündlichem und meditativem Gebet. Und gerade diese Verbindung ist für das rechte Beten von großer Bedeutung, wie Papst Paul VI. sagt: „Ein wesentlicher Bestandteil des Rosenkranzes ist die Betrachtung, ohne sie ist der Rosenkranz ein Körper ohne Seele, und das rezitierende Gebet läuft Gefahr zu einer mechanischen Wiederholung zu werden.“ Das Hauptmerk wird auf das „Geheimnis“ gerichtet. Die Kirche bietet dazu 25 Geheimnisse in 5 Rosenkränzen an. Sie alle befassen sich mit Ereignissen aus dem Leben Jesu.
Während eines Praktikums in einem Säkularinstitut habe ich das Rosenkranzgebet sehr lebendig erfahren. Zu den einzelnen Geheimnissen trug jede Beterin oder Beter einen Gedanken bei, anstatt das Geheimnis stereotyp zu wiederholen. Bei dem Gesätz: „den du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast“ tauchten z.B. folgende oder ähnliche Gedanken auf:
- den die Himmel nicht fassen können, hast du in deinem Schoß getragen.
- wie kommt es, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt.
- schenke mir Gnade und Kraft, den Besuchern liebevoll zu begegnen.
- der im Mutterschoß Johannes begegnete.
Mit dem klar strukturierten Rosenkranzgebet ist es möglich, ohne großen Aufwand aus dem hektischen Getriebe auszusteigen und mit Maria alles vor Gott zu bringen, was einem gerade beschäftigt. So wird der Rosenkranz zu einer Quelle der Kraft und vertieft die Beziehung zu Jesus.

Ich wünsche uns einen segensreichen Rosenkranzmonat.

Aus dem Kloster Zangberg mit herzlichen Grüßen

Sr. Marietta

 

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