>>> NÄCHSTER MONAT

SEPTEMBER

In der Gegenwart Gottes Leben

Der hl. Franz von Sales war überzeugt, dass wir immer und überall in der Gegenwart Gottes leben. So möchte ich Euch schreiben, wie ich in meinem Tag diese Gegenwart erleben darf.

Jeder Tag wird am Morgen mit dem Gebet begonnen und am Abend abgeschlossen.
Das Gebet ist wie ein Regenbogen, der den Tag umsäumt.
Es ist so schön, mittags ein paar Minuten innezuhalten und in der Natur den Schöpfer zu erfahren und zu preisen.
Den Weg am Berghang im Klostergarten gehe ich beschwingt, da der Wind meine Wangen streichelt und die Sonne lacht. Die Schafe liegen ganz erschöpft und müde unter den Bäumen. Die Grillen zirpen, es hört sich an wie ein Konzert.  Der Weg auf der anderen Seite geht durch den Wald, den sehr lebendigen Wald. Die Vögel pfeifen und zwitschern, der Kuckuck schreit ab und zu. Oberhalb der Bäume kreist majestätisch mit großen ausgespannten Flügeln der Bussard.

Die weißen, molligen Wolken, die vorüberziehen, locken meine Gedanken in die Weite und nehmen sie mit. So werden Erinnerungen aus Erholungstagen wach:
Ich gehe durch Felder, und rieche den Duft der Kornfelder und von frisch gemähtem Gras – vor lauter Glück lacht mir das Herz.  Eine andere Erinnerung: einen schmalen Bergweg gehend, bleibe ich stehen und schaue in die Täler hinunter und hinauf zu den Gipfeln und schaue und staune: O mein Gott, wie groß bist Du.

Manchmal kommt es auch vor, dass der Regen mich überrascht und wenn es richtig schüttet, bleibe ich einen Moment stehen. Geschützt unter dem Dach einer Mauer schaue ich den dicken Regentropfen zu, die auf die Kieselsteinchen fallen und die Steinchen hüpfen, als ob sie sich freuen würden, dass nach der Trockenheit Regen fällt.  Dann bilden sich Wasserpfützen und die Regentropfen fallen wie kleine Schirmchen kopfüber hinein.

So hat jede Jahreszeit in der Natur ihre Schönheit und Reize: Der Frühling, der die Natur langsam zum Leben erweckt. Die Sonne, die nicht nur äußerlich,  sondern auch die Seele nach dem langen Winter durch und durch erwärmt. Der Sommer, wenn im Wald Stille herrscht und die Bäume unbewegt stehen. 
Der Herbst, der die Blätter in wunderschönen Farben malt, und der Wind, in dem die Blätter tanzen, bevor sie auf die Erde fallen. Der Winter, mit dem bitterkalten Wind und den Schneeflocken, die im Wind tanzen. Dicht beschneite Wege, die Lust machen, einen Schneemann zu bauen und sich wie ein Kind zu freuen.

Es sind diese Momente des Glücks, die nicht zu erzwingen, nicht zu kaufen und nicht zu erwerben sind.  Gott schenkt sich selbst in diesen Augenblicken.

Gott, Du hast mir die Sehnsucht nach Stille ins Herz gelegt.  Ich hoffe, Euch auch! Versuchen wir diese Sehnsucht nach Stille auszukosten.

So wünsche ich Euch aus ganzem Herzen immer wieder stille Stunden, in denen Ihr Gott ganz tief erfahren dürft.


Eure  Sr. M. Helene aus Zangberg

 

ZURÜCK NACH OBEN | >>>NÄCHSTER MONAT

GEISTLICHES WORT 2017

GEISTLICHES WORT 2016

GEISTLICHES WORT 2015

GEISTLICHES WORT 2014

GEISTLICHES WORT 2013

GEISTLICHES WORT 2012

GEISTLICHES WORT 2011

GEISTLICHES WORT 2010

ZURÜCK


V+J - VIVAT JESUS - Es lebe Jesus - Jesus leben