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APRIL

Halleluja, Jesus lebt!

Dieses geistliche Wort habe ich aus einer Predigt des hl. Franz von Sales genommen, die er am Osterdienstag im Jahr 1620 gehalten hat (DASal. 9, 328-339). Sein Thema lautete: „Friede sei mit euch. Ich bin es. Fürchtet euch nicht (Luk. 24,36-39)“.

Franz von Sales sagt dort: Die Apostel und die Jünger des Herrn waren ganz verschreckt und hatten sich in ein Haus zurück gezogen .Da erschien der Heiland unter ihnen, um sie in ihrer Betrübnis zu trösten, und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch. Er wollte ihnen gleichsam sagen: Warum seid ihr so furchtsam und betrübt? Wenn es  der Zweifel ist, dass nicht eintrifft, was ich euch vor meiner Auferstehung gesagt habe, dann Pax vobis; bleibt in Frieden, es werde Friede in euch, denn ich bin auferstanden .Seht meinen Hände, berührt meine Wunden; ich bin es doch selbst. Fürchtet euch nicht mehr; Friede sei mit euch.
 Von diesen Worten ausgehend unterscheide ich einen dreifachen Frieden. Der erste ist der Friede des heiligen Evangeliums und der Kirche. Der zweite ist jener Friede, den die Väter unterschieden haben als den Frieden mit Gott, den Frieden untereinander und den Frieden mit sich selbst. Die dritte Form des Friedens ist jener, den wir im ewigen Leben besitzen werden.
Nachdem die Menschen mit Gott versöhnt waren (Röm. 5,1; Eph. 2,14-16; Kol. 1,20), empfingen sie den Frieden in sich selbst durch die Gnade, die der Erlöser ihnen durch seinen Tod und sein Leiden erworben hat. Da wir aber ungehorsam gegen seine göttlichen Gebote wurden und, sooft wir in Sünde fielen, den Frieden verloren, den Jesus Christus uns erworben hatte, bedurften wir eines neuen Mittels der Versöhnung. Zu diesem Zweck hat unser göttlicher Meister das allerheiligste und erhabenste Sakrament der Eucharistie eingesetzt.
Das Fehlen des Friedens untereinander ist die Quelle allen Unglücks, aller Bedrängnis und Not, die man in dieser Welt unter den Menschen sieht. Denn woher kommt so viel Armut unter der viele leiden, wenn nicht von der elenden Anmaßung der einen, ihren Besitz  zu vermehren und reich zu sein, auch wenn es auf Kosten des Nächsten geschieht. Woher kommen so viele Kriege, wenn nicht davon, dass der Friede fehlt. Unser Herr wusste sehr gut, wie überaus notwendig die Menschen den Frieden brauchen. Deshalb hat er über nichts so viel gepredigt wie über diesen Frieden, der aus der gegenseitigen Liebe hervorgeht, die er uns so sehr empfohlen hat.
Den Frieden mit uns selbst haben; da gibt es zwei Bereiche in uns, die sich ständig bekämpfen, so wie  es der Apostel Paulus uns bestätigt (Röm.7 ,21-25; Gal. 5,17), den Geist und das Fleisch.
 Oft werden wir sogleich schwankend im Glauben an die Verheißungen, weil wir nicht so schnell erhalten, was wir möchten. Die erste Ursache, die in uns den Kampf bewirkt und den Frieden vertreibt, ist also nichts anderes als der Mangel an sicherem Glauben an die Worte „Unseres Herrn“, sowie die Leichtigkeit, mit der wir auf die Vielzahl von Gründen der menschlichen Klugheit hören.
Es ist ein Jammer, welchen Schaden das Fehlen des Friedens in der Seele anrichtet. Statt uns einer großen Ruhe zu erfreuen, wenn das Gedächtnis fest dabei bleibt, sich der göttlichen Verheißungen zu erinnern, die uns nicht nur der Treue Gottes versichern, sondern auch seiner zärtlichen und liebevollen Fürsorge für all jene, die auf ihn vertrauen und ihre ganze Hoffnung auf seine Güte gesetzt haben(Klgl. 3, 25). Wie glücklich wären wir, wenn wir uns damit befassten, uns nicht nur der Versprechungen  zu erinnern, die wir bei der Taufe, sondern die Mehrzahl von uns durch die Gelübde Gott gemacht haben, ihm treu zu sein und uns stets nur damit zu befassen, was uns in seinen Augen wohlgefälliger machen kann! Wenn die Ordensmänner und Ordensfrauen ihre Versprechen erfüllten, ihre Regeln und Konstitutionen treu zu beobachten und die Ratschläge zu befolgen, die ihnen gegeben werden, ich sage, dann würden sie den Frieden in ihrer Seele besitzen; dann würde „Unser Herr“ zu ihnen kommen und ihnen sagen, wie er zu seinen Aposteln gesagt hat: Friede sei mit euch.

Diesen Frieden unseres gekreuzigten und auferstandenen Herrn wünsche ich uns allen zutiefst in unser Herz.

Eine frohe und gesegnete Osterzeit.

Mit  einem herzlichen Gruß, Eure Sr. Maria Anna

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