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JANUAR

Dieses Leben ist kurz …

Im Januar feiern wir den Gedenktag des hl. Franz v. Sales. Seine Lehre ist auch heute ein  unerschöpflicher Reichtum, eine unversiegbare Quelle, die vielen Menschen geistliche Impulse für das tägliche Leben schenken möchte.

In einer Broschüre „Franz von Sales: Seine Seligpreisungen“, die P. H. Winklehner zusammenstellte, bin ich auf eine Aussage gestoßen, die mich sofort angesprochen hat:
„Dieses Leben ist kurz, … dennoch aber von großen Wert, da wir durch dasselbe das ewige erwerben können; selig, die es verstehen, es in diesem Sinn zu gebrauchen.“ (DASal 6,383) Diese Worte des Franz v. Sales machen mich nachdenklich. Und das aus verschieden Gründen.

Franz von Sales war selbst ein Mensch, der schon im Alter von 55 Jahre alles zurücklassen musste. Sein kurzes Leben hat er ganz bewusst gestaltet, in dem er versuchte jeden Tag in der Gegenwart Gottes zu leben; um sich dadurch auf das Ewige vorzubereiten. Das Leben war für ihn das größte Geschenk, das wir von unserem Schöpfer bekommen haben. Ein Geschenk von großem Wert.

Dieses Leben ist kurz … Der Jahreswechsel sagt uns eigentlich nichts anderes. Die Monate, Jahren und Jahrzenten sind nicht anzuhalten. Alle Dinge nehmen ihren Lauf, Tag für Tag und Stunde für Stunde, ob wir das wollen oder nicht. Die Welt, in der wir leben ist nicht unzerstörbar. Obwohl wir meinen, das sie so groß, so schön, so machtvoll und prächtig ist, doch die täglichen Nachrichten helfen uns, das Leben in der richtigen Betrachtungsweise anzuschauen. Die Naturkatastrophen, Krankheiten, Umfälle, Kriege, Terroranschläge begleiten uns immer wieder. Man weiß nicht, ob der Tag, der heute begonnen hat, auch glücklich zu Ende gehen wird. Bevor die Nacht beginn, weiß man nicht, ob wir den nächsten Tag begrüßen werden. Mein Opa hat mir immer gesagt: der Mensch verlässt seine Wohnung und geht seinen täglichen Angelegenheiten nach und weiß dabei nicht, ob er wieder nach Hause zurückkommt. Ich habe selber schon mehrmals die Erfahrung gemacht, wie schnell ein menschliches Leben zu Ende geht. Mit 4 Jahren habe ich meine Oma verloren. Abends sind wir noch zusammen schlafengegangen. In der Früh war sie nicht mehr da. Zwei Jahre später hat sich das mit meiner Mutter wiederholt. Und wieder zwei Jahre später mit dem Vater. Wenigsten von ihm konnte ich mich verabschieden, oder besser gesagt er von mir. Er wusste, dass er heimgeht - ich war ahnungslos. In den kommenden Jahren haben wir noch mehrere Male rasch und unerwartet Abschied von Mitgliedern des Familienkreises nehmen müssen. Dieses Leben ist kurz …

Auch wenn jemand 100 Jahre oder noch länger lebt, trotzdem muss man sagen: dieses Leben ist kurz. Weil immer genug Raum für das Gute, Schöne und Sinnvolle in unserem Leben bleiben wird. Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass für all das, was wir an Gutem im Herzen tragen, zu wenig Zeit bleibt, um dieses an Andere weiter zu geben.
Weil immer genug Sachen bleiben, die wir nicht zu Ende bringen. Eben, weil das Leben so kurz ist …

Mögen uns diese Gedanken dabei helfen mit Hilfe der göttlichen Gnade unseren Alltag bewusst und dankbar leben zu können. Dann wird er sicher zum Segen für uns und für die Anderen sein.

Es grüßt herzlich aus dem Kloster Zangberg
Eure
Sr. M. Agnieszka Kłos

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