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OKTOBER

Der heilige Gleichmut

Glücklich, wer sich inmitten aller Dinge den heiligen Gleichmut erhalten kann. Bald sind wir in freudiger Stimmung, bald wieder so trocken, dass es uns außerordentlich schwer fällt, Trostworte  zu finden  (DASal 2,169)

Gleichmut meint Gelassenheit, Fassung, Haltung, Selbstbeherrschung, Seelenfrieden, Seelenruhe. Auch das Wort "Mut" steckt in Gleichmut und Mut braucht es bei der Bewältigung  des Alltags mit all seinen Herausforderungen. Unsere Stimmungen schwanken, wir sind nicht immer gleichmütig-eine jede von uns kennt das.
 In den geistlichen Gesprächen betont Franz von Sales mit Nachdruck bei jeder Gelegenheit, den heiligen Gleichmut als die eigentliche unumgängliche notwendige Tugend des Ordensstandes den Schwestern ans Herz zu legen.  Die Ordensregeln mit den festen Gebetszeiten sollen gleichsam als Brücke dienen, von der Unstetigkeit der Dinge unseres Lebens, zu einer erstrebenswerten Stetigkeit zu finden (nach DASal 2,53)

Lieber wäre uns, es gebe keine Unstetigkeiten, keine Schwierigkeiten, Krankheiten, Eifersucht, Neid  und keine nervige Mitschwester. Franz von Sales rät uns, da unseren Verstand einzuschalten, mutig hinzusehen was uns aus der Fassung bringt, unseren Seelenfrieden gefährdet, um dann wieder zu „heiligem Gleichmut“ zu gelangen. Denn ein Leben ohne Kreuz wäre schön, aber das ist unrealistisch.  Das Gleiche  gilt auch für unser geistliches Leben. Da können Zerstreuung,  Versuchung und Trockenheit die Gebetszeit richtig schwer machen. Auch hier müssen wir unseren Verstand einschalten und unterscheiden zwischen einem momentanen  „Durchhänger“ und einer gottgewollten Trockenzeit. Nach einem anstrengenden Tag, wenn wir sehr müde sind, dürfen wir uns  auch einfach mal von Gott lieben lassen. Bei einer anhaltenden Trockenzeit braucht es viel Durchhaltevermögen.  Denn Gott will uns nicht quälen, sondern Bleibendes schenken: Frieden und Freude im Herzen, die uns nie genommen werden können. Aber dieser Weg „weg von mir, leben aus der Kraft Gottes“ geht nicht ohne Schmerzen ab. Da dürfen wir nicht mutlos werden und nur noch das Notwendigste tun. Vergessen wir nie, dass wir von Gott geliebt und zu unserem Glück geführt werden.

Mit einem Gebet von Adriana Zarri, das  ich sehr tröstlich finde, möchte ich schließen.

Liebe Du mich Herr
wenn ich am Morgen aufstehe, voller Träume,
wenn ich mich abends niederlege, voller Enttäuschungen,
wenn ich ohne allen Elan arbeite,
wenn ich ausgebrannt bin und Ruhe brauche,
wenn ich ganz zerstreut bete,
wenn ich keine Lust habe, dich zu lieben,
liebe Du mich Herr.
 
Ich wünsche uns auf unserem Glaubensweg das feste Vertrauen von Gott geliebt zu sein und dass er es gut mit uns meint, wie er auch führen mag.

Aus dem Kloster Zangberg 
mit herzlichen Grüßen Sr. Marietta

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