Zorn

  • "Überlege im voraus, welche Arbeiten, Geschäfte und Gelegenheiten dir an diesem Tag begegnen werden, Gott zu dienen, welche Versuchungen wohl kommen können, ihn durch Zorn, Eitelkeit oder andere Verfehlungen zu beleidigen."
    (DASal 1,82)

  • "Ich bin nie in Zorn geraten, so berechtigt er auch gewesen sein mag, ohne dass ich nachher eingesehen hätte, es wäre besser gewesen, ich wäre nicht zornig geworden."
    (DASal 5,374)

  • "Wie Wasser das Feuer löscht, so dämpft ein sanftes Wort den Zorn."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 19)

  • "Die Welt sieht die Frommen fasten, beten, Unrecht ertragen, den Kranken dienen, die Armen beschenken, Nachtwachen halten, ihren Zorn niederringen, ihre Leidenschaften bezähmen und überwinden, irdischen Vergnügungen entsagen und ähnliches, was schwer und hart erscheint. Die Welt sieht aber nicht die innere Frömmigkeit des Herzens, die all dies begehrenswert, schön und leicht macht."
    (DASal 1,35)

  • "Es gibt Menschen, die glauben, man könne nicht viel Eifer haben, wenn man nicht in großen Zorn gerät. Sie meinen, nichts in Ordnung bringen zu können, ohne dass sie alles zerschlagen. In Wahrheit aber ist es so, dass sich der wahre Eifer fast nie des Zornes bedient."
    (DASal 4,213)

  • "Die Sanftmut können wir gut an uns selbst üben, indem wir über uns oder unsere Fehler niemals in Zorn geraten. Gewiss verlangt die Vernunft, dass uns die Fehler missfallen und leid tun, aber dieses Missfallen darf nicht bitter, ärgerlich und zornig sein. Darin fehlen viele, die nach einem Zornausbruch in Zorn geraten, weil sie zornig waren; ..."
    (DASal 1,132)

  • "Das beste Mittel gegen die Lüge ist, sie zurückzunehmen, sobald man sich ihrer bewusst wird; so ist es auch ein gutes Heilmittel gegen den Zorn, ihn schnellstens durch einen Akt der Sanftmut wieder gutzumachen. Es heißt doch, dass frische Wunden am raschesten heilen."
    (DASal 1,132)

  • "Wie aber schlägt man den Zorn nieder? Nimm schnell deine Kraft zusammen, sobald du ihn aufsteigen fühlst: nicht heftig und ungestüm, sondern ruhig und doch ernsthaft."
    (DASal 1,131)

  • "Glaube mir, ruhige und herzliche Ermahnungen des Vaters vermögen ein Kind viel eher zu bessern als Zorn und Wutausbrüche. So ist es auch bei uns. Haben wir einen Fehler begangen, dann mahnen wir unser Herz ruhig und liebevoll, mehr aus Mitleid als in leidenschaftlichem Unwillen; ..."
    (DASal 1,133)

  • "Hast du im Zorn gehandelt, dann mache den Fehler sofort wieder gut durch einen Akt der Sanftmut gegen jene, über die du in Zorn geraten bist."
    (DASal 1,132)

  • "Wölfe und Bären sind gewiss gefährlicher als Mücken, sie plagen, ärgern und reizen uns aber bestimmt nicht so zur Ungeduld. Es ist nicht schwer, sich eines Mordes zu enthalten, wohl aber, alle kleinen Zornausbrüche zu unterdrücken, wozu fast jeden Augenblick Gelegenheit ist."
    (DASal 1,222)

  • "Mit einem Wort: diese kleinen Versuchungen zu Zorn, Argwohn, Eifersucht, Neid, Liebeleien, Narreteien, Eitelkeit, Doppelzüngigkeit und Geziertheit, unanständigen Gedanken, das sind die ständigen Plagen auch solcher Menschen, die am meisten zum frommen Leben entschlossen sind."
    (DASal 1,222)

  • "Bei Parlaments- und Gerichtssitzungen machen oft die Türhüter, die "Ruhe!" schreien, mehr Lärm als die Leute, die sie zum Schweigen bringen wollen; so geht es auch oft mit dem Zorn: wenn wir heftig dagegen ankämpfen, machen wir unser Herz unruhiger, als es vorher war, so dass es vor Aufregung nicht mehr Herr über sich selbst ist."
    (DASal 1,131)

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