Schoß

  • "So zieht auch der Herr die gottliebende Seele ganz an sich, wenn er ihr seine göttliche Liebe offenbart. Er rafft all ihre Fähigkeiten zusammen und birgt sie förmlich im Schoß seiner mehr als mütterlichen Zärtlichkeit. Brennend vor Liebe ergreift er die Seele, vereinigt sich mit ihr, drückt sie an seine Lippen und an seine liebevolle Brust, küßt sie mit dem heiligen Kuß seines Mundes und läßt sie an seinen Brüsten trinken, die köstlicher sind als Wein (Hld 1,1)."
    (DASal 4,33)

  • "Jesus weint. Die natürliche Erklärung, warum Neugeborenen weinen, ist, dass sie nach der Wärme und Geborgenheit im Mutterschoß zum ersten Mal die Kälte, das Licht und eine ungewohnte Luft spüren. Die mystische Erklärung: weil sie geboren werden, um zu sterben und viel zu leiden."
    (DASal 9,160)

  • "Da ich bei der Fronleichnamsprozession den Heiland trug, hat er mir in seiner Gnade tausend liebevolle Gedanken geschenkt, bei denen ich nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte. O Gott, ich verglich den Hohepriester des Alten Bundes mit mir und überlegte, wie dieser Hohepriester einen reichen Brustschild trug, geschmückt mit zwölf kostbaren Steinen, auf denen die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israels zu lesen waren (Ex 28,15.21.29). Ich aber fand meinen Brustschild reicher, wenngleich nur aus einem einzigen Stein bestehend, nämlich der orientalischen Perle, welche die jungfräuliche Perlmutter in ihrem Schoß empfing aus dem gebenedeiten Himmelstau (Jes 45,8). Denn sehen Sie, ich hielt dieses göttliche Sakrament fest an meine Brust gepreßt und mir schien, als ob die Namen aller Kinder Israels darin eingezeichnet wären. Ja, und besonders die Namen der Töchter und noch mehr der Name einer von ihnen."
    (DASal 5,188-189)

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