Segnung


  • "Auf gleiche Weise verfährt die göttliche Barmherzigkeit. Sie bekehrt und begnadet die Seelen gewöhnlich in so milder, zarter und sanfter Weise, daß man ihr Wirken kaum wahrnimmt. Zuweilen aber tritt auch diese göttliche Güte aus ihren Schranken. Wie ein angeschwollener Fluß die Ebene überschwemmt, so ergießt sich aus ihr ein so ungestümer, wenn auch liebreicher Strom von Gnaden, daß sie in einem Augenblick eine Seele mit Segnungen ganz durchtränkt und überschüttet, um so den Reichtum ihrer Liebe zu offenbaren. Wie also die göttliche Gerechtigkeit in der Regel auf dem gewöhnlichen, zuweilen aber auch auf einem außer-gewöhnlichen Weg vorgeht, so äußert die göttliche Barmherzigkeit ihre Freigebigkeit den meisten Menschen gegenüber auf gewöhnliche Weise; sie wendet aber auch bei einigen außergewöhnliche Mittel an."
    (DASal 3,129)

  • "Als der Hauptmann sah, dass Jesus tot war, befahl er, ihm einen Lanzenstich in die Seite zu geben. Das geschah, und man stieß ihn genau ins Herz. Als seine Seite geöffnet war, sah man, dass er wirklich tot war, gestorben an der Krankheit seines Herzens, d.h. an der Liebe seines Herzens. Unser Herr wollte aus mehreren Gründen, dass seine Seite geöffnet wurde. Der erste Grund war, dass man die Gesinnungen seines Herzens sehe; das sind die Gedanken der Liebe und herzlicher Zuneigung für uns. Dadurch sollten wir sehen, wie sehr er danach verlangt, uns seine Gnaden und Segnungen zu schenken, ja sogar sein Herz."
    (DASal 9,245)

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