Zur „Heiligen Quelle“
Jubiläumswallfahrt der Deutschsprachigen Föderation der Heimsuchung Mariens nach Annecy, Frankreich, zum Ort ihrer Gründung
Vom 17. bis 22. Juni 2010 machten sich 29 Schwestern der deutschsprachigen Föderation der Heimsuchung Mariens zusammen mit den Sales-Oblaten P. Konrad Eßer und P. Herbert Winklehner auf den Weg zu den Orten der Gründung der Heimsuchung durch die Heiligen Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales. Es war wahrlich ein „historisches Ereignis“, wie Föderationsoberin Sr. Lioba Zezulka betonte. Erstmals wurde es möglich, dass Vertreterinnen aller Klöster aus Deutschland, Österreich, Kroatien und Tschechien zusammen zu den Gründungsorten der Heimsuchung pilgerten, dort gemeinsam feierten und beteten.
Erster Höhepunkt der Wallfahrt war der Besuch im „Haus der Galerie“ in Annecy. In dieses Haus zogen die ersten Heimsuchungsschwestern am 6. Juni 1610 ein. Die kleine Hauskapelle ist heute noch erhalten. Und im Garten hinter dem Haus hielt der heilige Franz von Sales seine berühmten „Geistlichen Gespräche“, in denen er den ersten Schwestern den Geist der Heimsuchung vermittelte. Bei der Messe an diesem Ursprungsort erneuerten die Schwestern gemeinsam ihre Ordensgelübde.
Neben den wichtigsten salesianischen Stätten in der Stadt Annecy besuchten die Schwestern in den folgenden Tagen auch den Geburtsort des hl. Franz von Sales im Schloss Sales bei Thorens. In der Kirche von Thorens wurde Franz von Sales nicht nur getauft, sondern auch zum Bischof geweiht. In Thonon, der Hauptstadt des Chablais, und vor allem auf der nahe gelegenen Burgruine Allinges wanderten die Schwestern auf den Spuren des Missionars Franz von Sales, der diesen Teil seiner Diözese zum katholischen Glauben zurückführte. Ein weiterer Weg führte in die Einsiedelei von St. Germain über dem See von Annecy, wohin sich Franz von Sales am Ende seines Lebens zurückziehen wollte, um Gott durch Gebet und mit der Schreibfeder zu dienen.
Sehr beeindruckend war schließlich der Besuch der Schwestern im Heimsuchungskloster von Annecy. In einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika, in der die Reliquienschreine der beiden Ordensgründer Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales aufbewahrt werden, legten die Schwestern symbolische Gaben vor den Altar, in denen sie ihre Dankbarkeit, ihre Freude und auch ihre Bitten zum 400. Gründungsjubiläum zum Ausdruck brachten, unter anderem eine Jubiläumskerze auf der die Namen aller Klöster der deutschsprachigen Föderation aufgelistet waren und ein Jubiläumsbuch, in der jede der 120 Schwestern der Föderation persönlich eine Seite gestaltete.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein schönes Willkommensfest im Kloster mit den dort lebenden Heimsuchungsschwestern und eine Führung in das Klosterarchiv und in den Reliquiensaal, in dem zahlreiche Originalgegenstände der beiden Gründer aufbewahrt werden. Ein besonderer Schatz wird im Archiv aufbewahrt, nämlich das 400 Jahre alte Gelübdebuch, in der sich von Anfang an die Schwestern nach ihrer Gelübdeablegung eintrugen. In dieses Buch durfte sich nun auch die Pilgergruppe eintragen.
Beschlossen wurde die Jubiläumswallfahrt im bayerischen Heimsuchungskloster Beuerberg mit einem feierlichen Dankgottesdienst. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wallfahrt waren sich einig, dass diese Pilgerreise zur „Heiligen Quelle“ der Ordensgründung ein würdiger und tiefgehender Ausdruck des Jubiläumsjahres darstellte.
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P. Herbert Winklehner OSFS