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MAI - AUGUST

Der Friede sei mit euch

In diesem Jahr haben wir wegen der Corona-Pandemie ein Osterfest gefeiert, wie es in der Kirchengeschichte noch nie gegeben hat, ohne öffentliche Gottesdienste, ohne Sakramente und mit strengen Ausgangsbeschränkungen. Wie bewegend waren die Bilder, die um die Welt gingen, als Papst Franziskus auf dem leeren Petersplatz und in der leeren Basilika St. Peter für die Corona-Kranken- und Sterbenden betete, und auch für die Heiligen von „nebenan“; die Kar- und Osterliturgie feierte und seinen Segen Urbi et Orbi sogar zweimal spendete .
Was sagt uns die Bibel über den ersten Ostertag? Es wird nichts von einem Fest mit großen Gottesdiensten, Festessen und Musik berichtet. Ostern war völlig anders, die Jünger waren zutiefst traurig und enttäuscht. Aus Angst vor denen, die ihren Herrn ans Kreuz geschlagen hatten verbarrikadierten sie sich, und hielten Fenster und Türen fest verschlossen. Sie waren auch verunsichert und konnten nicht fassen, was sie an diesem Tag erlebt hatten. Die Erscheinungen von Jesus, er soll leben, wie kann das sein? Er ist  doch am Kreuz gestorben und begraben worden. Und plötzlich steht Jesus unter ihnen: Der Friede sei mit euch! Schon in den Abschiedsreden hat er ihnen den Frieden versprochen. Er zeigt ihnen seine Wundmale und die Seitenwunde, aus der Wasser und Blut geflossen ist. Sie sind ein Zeichen seiner grenzenlosen Liebe, die den Einsatz seines Lebens nicht gescheut hat. Er ist in ihre Mitte gekommen und steht lebendig unter ihnen. Sie erfahren ihn in seiner Liebe ohne Vorbehalt und Maß, als Sieger über Tod und als Spender des Lebens.
Sein Friede ist seine Ostergabe. Aber von welcher Art ist dieser Friede?
Jesus gibt seinen Jüngern keine Garantie, dass sie von nun an ihre Ruhe haben und ein ständiges angenehmes und sorgenfreies Leben führen können. Er selber ist der gekreuzigte Christus, der vor Leid und Not, Verrat, Ablehnung, Schmerzen und Tod nicht bewahrt wurde. Aber er ist auch der Auferstandene, der den Tod überwunden hat. Die  Ostergabe Jesu ist nicht der Friede eines ungestörten Lebens in der Komfort-Zone, sondern die Gewissheit, dass Sicherheit und Geborgenheit von der Liebe und Macht Gottes ausgehen. Je tiefer die Jünger und auch wir dies erfassen, umso mehr wird es zum Grund des Friedens und zur Quelle der Freude.
Das ist Ostern: Der gekreuzigte Jesus lebt! Er ist auferstanden und will auch uns heute gerade da begegnen, wo wir nicht weiter wissen. Ich finde die Ostergeschichten so tröstlich gerade in unserer Situation, wo Gesundheit und Arbeitsplätze gefährdet sind, Unsicherheit darüber herrscht, wie es in Gesellschaft und Wirtschaft weitergehen wird. Wir wissen nicht, wie lange das Virus Covid-19 unseren Alltag noch beeinträchtigt, wohl aber noch eine längere Zeit.
Jesus hat seinen Jüngern vor der Heimkehr zu seinem Vater versprochen alle Tage bei ihnen zu sein und als Beistand seinen Heiligen Geist zu senden. Darauf dürfen auch wir vertrauen, wenn wir Christi  Himmelfahrt und im Juni das Pfingstfest  feiern.

Diesen Frieden wünsche ich uns allen, was auch kommen mag!

Mit herzlichen Grüßen
aus dem Kloster in Zangberg 

Sr. Marietta     

 

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