Zum Fest der Aufnahme Marias

(Zusammenfassung) Annecy, 15. August 1618 (OEA VIII,376f; DASal 9,192f)

Wer ist jene, die hervorgeht wie die aufsteigende Morgenröte, schön wie der Mond, erlesen wie die Sonne, furchtbar wie ein geordnetes Heerlager? (Hld 6,9).

Zeuxis malte ein wunderbares Bild, von dem er sagte, es sei „mehr Bewunderung als Nachbildung“. So hält euch die Kirche die Aufnahme Marias vor Augen; sie will, daß ihr sie bewundert und nachahmt. Der hl. Bernhard sagt in der 2. Predigt zur Weihnachtsvigil: „Der Fortschritt gleicht einer Reise.“ Ps 84,6-8: Selig, dessen Beistand von dir kommt. Er hat in seinem Herzen den Aufstieg zurechtgelegt; im Tal der Tränen hin zum Ziel, das er festgesetzt hat. Den Segen wird der Gesetzgeber verleihen; sie werden von Tugend zu Tugend fortschreiten. Bernhard an Garinus (Epist. 204). Wie vorzüglich drängt der hl. Bernhard im Brief 341 jene, die keinen Fortschritt machen wollen: „Wer sagt, er bleibe in Christus, muß ebenso, wie Christus wandelte, auch selbst wandeln. Jesus aber wuchs und nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade“ (Lk 2,40.52).

So wuchs unsere heilige Herrin wie die Morgenröte, von ihrer Empfängnis zur Mutterschaft. Daher fand sie der Engel voll der Gnade; und der Heilige Geist, der auf sie herabkam, überschattete sie. Du hast Gnade gefunden (Lk 1,28-35). Noach, Abraham, Josef. Siehe Seite 135.


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