Seefahrt
Ach, wer immer behauptet, Unser Herr hätte uns in seiner Kirche eingeschifft und dem Wind und Wetter preisgegeben, ohne uns einen erfahrenen Steuermann zu geben, der sich vollkommen auf die Kunst der Seefahrt nach Karte und Kompass versteht, der behauptet, dass er uns zugrunde gehen lassen wollte. Wenn er den vorzüglichsten Kompass und die genaueste Karte der Welt gemacht hätte, wozu nützte das, wenn niemand sich darauf verstünde, damit irgendeine unfehlbare Regel zu gewinnen, um das Schiff zu steuern? Was nützte es, wenn es ein sehr gutes Ruder in ihm gäbe, wenn kein Steuermann da ist, der es nach Maßgabe der Karte handhaben kann? Wenn jeder es den Kurs steuern darf, der ihm gut dünkt, wer sieht da nicht, dass wir verloren sind? Nicht die Heilige Schrift bedarf einer Regel und eines fremden Lichtes, wie Bèza denkt, dass wir glauben. Das brauchen unsere Glossen, unsere Folgerungen, unser Verständnis, unsere Auslegungen, Vermutungen, Zusätze und ähnliche Erzeugnisse des menschlichen Geistes, der nicht untätig sein kann und sich stets um neue Erfindungen bemüht. (DASal 10, Seite 160)
Kommentiert: Die Kirche braucht einen Steuermann, der das Ruder zu führen weiß.