Löwe

Thema: Faulheit, Ausreden

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Unsere Faulheit richtet uns zugrunde, sie ist schuld daran, dass wir immer sagen: "Morgen fange ich an, mich zu bessern." Ja, warum denn nicht sofort anfangen, warum nicht jetzt, da Gott uns lockt und drängt? Warum? Ja, weil wir uns derart verzärteln, dass wir alles scheuen, was uns aus der vermeintlichen Ruhe aufstören könnte, aus einer Ruhe, die doch nichts anderes ist als Stumpfheit und Faulheit. In diesem Zustand wollen wir einfach auf gar nichts eingehen, was uns lockt, aus uns herauszugehen. Wir machen es da genau so wie der Faule, der sich beklagt, dass man ihn bewegen will auszugehen, und sagt: Was soll ich denn da draußen, "ein Löwe ist auf dem Wege" (Spr 22,13; 26,13), und "auf den Straßen" sind Bären, die mich gewiss aufressen werden. Wie verkehrt ist es, Gottes Boten seine Einsprechungen - mehrmals vergebens an der Tür unseres Herzens klopfen und pochen zu lassen, bevor wir uns entschließen, aufzumachen und ihn einzulassen. Ist nicht zu befürchten, dass wir Gott damit zum Zorne reizen und ihn zwingen, uns unserem Schicksal zu überlassen? (DASal 2, Seite 55)

Kommentiert: Die „Löwen“, die auf unseren Straßen lungern, sind meist unsere Ausreden.


Thema: Zuneigung, Freundschaft, Gefühle

Zeigen wir ihnen, dass wir sie gern haben, so ist das kein Verstoß gegen die Losschälung, solange wir im Gefühl und in dessen Äußerungen Maß halten und solange das Herz diesen Menschen nicht nachläuft, wenn sie abwesend sind. Wie auch sollten Dinge, die wir vor uns haben, nicht auf unser Gemüt wirken? Das wäre genau so, als wollten wir zu einem Menschen, vor dem ein Löwe oder Bär steht, sagen: "Du darfst keine Angst haben." Wir können also über die Begegnung mit einem lieben Menschen gar nicht anders als erfreut und glücklich sein, und da dies dem Willen Gottes entspricht, leidet unsere Tugend keinen Schaden. Ja, es ist nicht einmal gegen die Losschälung, wenn ich traurig bin, dass eine beabsichtigte Begegnung, die für mich wertvoll und zugleich zur Ehre Gottes gewesen wäre, nicht zustande kommt. Ich darf mich auch bemühen, die Hindernisse zu beseitigen, die dieser Zusammenkunft entgegenstehen, nur darf ich mich dabei nicht von der Aufregung übermannen lassen. (DASal 2, Seite 114)

Kommentiert: Gefühle gehören zum Menschsein.


Thema: Kraft, Kämpfen, Versuchung

Es ist also durchaus nicht notwendig, mein lieber Theotimus, dass wir immer im Besitz unseres Kraftgefühls sind und uns mutig wissen, den Löwen zu besiegen, der herumgeht, suchend, wen er verschlinge (1.Petr 5,8) . Dies könnte uns höchstens zu Hochmut und Vermessenheit verleiten. Es genügt vielmehr das aufrichtige Verlangen, mutig zu kämpfen, und das feste Vertrauen, dass der Heilige Geist uns mit seiner Hilfe beistehen wird, wenn wir sie notwendig brauchen. (DASal 3, Seite 232)

Kommentiert: Nicht immer fühlen wir uns stark und unbesiegbar


Thema: Aktion, Kontemplation, Liebe

Die Kaninchen werfen alle drei Wochen Junge; es gibt eine Menge von Häschen, abertausende von Fliegen, unzählige Mücken, aber nur sehr wenige Adler. Der Elefant bekommt nur ein Kalb, ein Elefantenjunges; die Löwin wirft immer nur einen jungen Löwen. Ebenso besteht die Übung der Martha aus einer Vielzahl von Akten, aber jene der Maria, nämlich die Liebe, nur aus einem einzigen, nämlich in der Verbindung und Vereinigung, wie wir gesagt haben. (DASal 9, Seite 289)

Kommentiert: Die Liebe gibt allem den Wert