Kräuter

Thema: Reden

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Man sagt, wer vom sogenannten englischen Kraut esse, habe immer einen angenehmen Atem. Wer im Herzen anständig und rein, also den Engeln ähnlich ist, der führt stets nur saubere, höfliche und keusche Reden im Mund. Unanständiges soll man nach der Weisung des Apostels nicht einmal erwähnen (Eph 5,3). Er versichert, dass nichts mehr die Sitten verdirbt als schlechte Reden (1.Kor 15,33). (DASal 1, Seite 173)

Kommentiert: Herz und Zunge sollen eins sein.


Thema: Gute Werke, Gehorsam

Ihr fragt, ob ihr während des Stillschweigens bei der Arbeit das Ave Maris Stella oder Veni Creator oder andere Gebetlein verrichten dürft, wenn ihr euch dazu angeregt fühlt. Das könnt ihr ohne weiteres tun, es ist gut so zu beten und verdienstlich wie andere kleine gute Werke, wie z. B. das Küssen eines Andachtsbildchens und dergleichen mehr. Nur dürfen diese kleinen Sachen nicht auf Kosten eines größeren Werkes gehen. Ein Beispiel: Ihr möchtet gerne vor dem Allerheiligsten drei Vaterunser zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit beten, - da ruft man euch ab. Ihr müsst sogleich gehen und zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit dann statt dieser drei Vaterunser das andere verrichten. Für manche Seelen sind diese Dinge nützlich, andere wieder brauchen sie nicht. Es gibt im Garten vielerlei Kräuter, und wenn auch eines das beste von allen ist, so ist damit nicht doch gesagt, dass man nur dieses zum Kochen verwendet. (DASal 2, Seite 147)

Kommentiert: Tun, was der Moment erfordert.


Thema: Liebe, Vollkommenheit

Wenn man verschiedene Gewürzkräuter wie Basilienkraut, Rosmarin, Majoran, Ysop, Gewürznelken, Zimt, Muskat, Zitronen und Moschus untereinander vermengt, aber unversehrt lässt, verbreiten sie durch die Mischung ihrer Gerüche gewiss einen überaus angenehmen Duft, der aber bei weitem nicht an den heranreicht, den die aus ihnen destillierte Flüssigkeit ausströmt. Die Wohlgerüche dieser Kräuter mischen sich nämlich weit besser, wenn das Körperliche von ihnen abgefallen ist; sie verbinden sich dann zu einem ganz feinen Duft, der den Geruchsinn viel stärker durchdringt, als wenn das Körperhafte noch mit ihnen verbunden wäre. So kann sich gewiss auch da die Liebe finden, wo außer den geistigen auch noch die sinnlichen Kräfte beteiligt sind, jedoch niemals wird sie so vollkommen sein wie dort, wo Geist und Herz frei von jeder sinnlichen Leidenschaft eine reine und geistige Liebe hegen. Der Wohlgeruch dieser Liebe ist nicht nur lieblicher und edler, sondern auch lebendiger, wirksamer und anhaltender. (DASal 3, Seite 78)

Kommentiert: Der Höhenflug der Liebe