Der Glauben an Gottes Liebe
        
      Franz von Sales-Fest in Eichstätt mit Dompfarrer Josef  Blomenhofer
        
      Diesmal war es direkt am Festtag des Heiligen, weil dieser  auf einen Sonntag fiel. In der trotz schlechter Witterung bis auf den letzten  Platz gefüllten Klosterkirche des Eichstätter Salesianums fand am 24. Januar  2016 der Festgottesdienst zum Franz-von-Sales-Festes statt. Hauptzelebrant und  Festprediger war Domkapitular Josef Blomenhofer, der als Pfarrer der Eichstätter  Dompfarrei wirkt.  Mit dem Salesianum hat  er nicht zuletzt deswegen guten Kontakt, weil er auch bischöflicher  Beauftragter des Bistums Eichstätt für die Orden ist.
        
      Blick auf Gott
      In seiner Predigt machte Blomenhofer deutlich, dass Franz  von Sales auch heute im Gewirr der unterschiedlichen und sich rasch  verändernden Meinungen in der Gesellschaft Orientierung geben kann, und dies  gerade dadurch, dass er immer wieder den Blick auf Gott lenkt.  Der Dompfarrer veranschaulichte dies durch  ein Beispiel aus dem Theotimus, dem bedeutenden Werk des Heiligen über die  Gottesliebe. Da lässt Franz von Sales in einem Dialog eine Statue zu Wort  kommen, die ihre Erfüllung darin findet, ihrem Herrn zu gefallen – auch wenn  sie ihn gar nicht sehen kann, weil sie keine Augen hat. Aber sie weiß darum,  dass ihr Herr sie liebt (vgl. DASal 3,301f). Genau dieser Glaube daran, dass  Gott den Menschen liebt, auch wenn wir das nicht immer erfahren, nannte  Blomenhofer das große Plus des Christentums und erinnerte dabei daran, dass  gerade auch das wesentliche Symbol unserer Religion, das Kreuz, ein solches  Plus ist. So wie in der Mathematik durch das Pluszeichen auch Negatives positiv  werden kann, vermag auch der christliche Glauben negative Situationen ins  Positive wenden.
        
      In der Liebe Christi bleiben
      Entscheidend für uns Christen ist dabei aber immer, in der Liebe  Christi zu bleiben. Das wurde auch im Evangelientext zum Franz-von-Sales-Fest  deutlich, wo Jesusgenau das  fordert:  „Bleibt in meiner Liebe“ (Joh 15, 9b). Wie sehr dies der heilige Bischof von  Annecy konkret lebte, zeigte Dompfarrer Blomenhofer an zwei konkreten  Beispielen. Einmal fand Franz von Sales seinen Diener stark angetrunken in der  Gosse, und der Heilige scheute keine Mühen, um ihn ins Bett zu bringen, wo er  seinen Rausch ausschlafen konnte. Einem anderen Diener, der sich schwer tat, der  Dame seines Herzens die Liebe zu gestehen, schrieb Franz als Ghostwriter den  Liebesbrief.
        Zum Abschluss der Eucharistiefeierdankte Rektor P. Josef  Lienhard nicht nur für die erfrischende Predigt des Dompfarrers, sondern auch  allen, die zum Gelingen des wieder einmal mehr bereichernden Gottesdienst  beigetragen hatten, so auch dem Chor „Mittendrin“, der diesmal unter der  Leitung von Hans Hüttinger und mit Maria Frauenknecht an der Orgel die Liturgie  musikalisch gestaltet hatte.
        Ebenfalls lud der Rektor des Salesianums wieder alle Mitfeiernden  in die Räumlichkeiten des Klosters ein, wo es bei einem kräftigen Eintopf und  süßen Kuchenstücken viel Gelegenheit zur Begegnung gab.
      
      Raymund Fobes
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