Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
Ausgabe November/Dezember 2001
Oblaten aktuell - norddeutsche Provinz
Zentrales Thema: Ausbildung
Treffen der höheren Oberen in Fockenfeld
Die Ausbildung der jungen Mitbrüder war das zentrale Thema des jährlichen
Treffens der Höheren Oberen der Sales-Oblaten. Das Treffen fand vom
30. Juli bis 3. August 2001 in der Spätberufenenschule der Ordensgemeinschaft
in Fockenfeld, Bayern statt. Aufgrund des Themas nahmen neben dem Generaloberen
P. Lewis S. Fiorelli und den Provinz- und Regionaloberen auch die jeweiligen
Verantwortlichen für die Ausbildung teil. Derzeit leben und wirken
rund 620 Sales-Oblaten in über 15 verschiedenen Staaten auf den Kontinenten
Amerika, Europa, Afrika und Asien. Sehr deutlich wurde, dass die Nachwuchssituation
in den Ländern in Asien und Südamerika viel besser ist als in
Nordamerika und Europa. Ein eigener Studientag über die Ziele und
Aufgaben des Noviziatsjahres wurde von Prof. Dr. Christoph Jacobs, Pfarrer
und Psychologe aus der Diözese Paderborn, Deutschland, durchgeführt.
Fest des hl. Franz von Sales:
einmal ganz anders!
Gymnasium Haus Overbach
mit einem gelungenen Versuch
Jedes Jahr gab es das gleiche Problem: Das Fest unseres Ordenspatrons
am 24. Januar ist nun einmal für ein Gymnasium ein unmöglicher
Termin. Das ist die Zeit der Zeugniskonferenzen. Da haben Lehrer wie Schüler
andere Sorgen als ein Fest zu feiern! Was tun? Plötzlich war der
zündende Gedanke da: Wir feiern den Geburtstag des Heiligen, und
der ist am 21. August: gerade am Beginn des neuen Schuljahres und mitten
im Sommer!
Das Fest wurde in zwei Abschnitten gefeiert: eine Feier für die Oberstufe
des Gymnasiums und eine Feier für die Mittel- und Unterstufe. Für
die Oberstufe begann des Fest mit einem Wortgottesdienst in der Klosterkirche.
Im Anschluss gab es in der Aula eine große Podiumsdiskussion zum
aktuellen Thema "Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnologie".
Oberstudiendirektor Heinz Lingen stellte in der Begrüßungsrede
die Teilnehmer vor: Christa Nickels, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses
für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Dr. Ursula Beykirch
vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Abteilung Glaubensreferat,
und Prof. Dr. Reinhard Büttner von der Universität Bonn.
Zuerst legten die Podiumsteilnehmer in kurzen Erklärungen ihre jeweiligen
Standpunkte dar. Deutliche Unterschiede gab es hier in der Frage nach
dem Beginn des menschlichen Lebens. Positiv gesehen wurde von allen Teilnehmern,
dass die Möglichkeiten der Gentechnik zur Therapiefindung unter Berücksichtigung
ethischer Aspekte zu unterstützen sei. Nach diesen Grundsatzerklärungen
wurde das Podium geöffnet für die Fragen der Schülerinnen
und Schüler, die sich offensichtlich sehr intensiv mit diesem Thema
befasst hatten.
Zwei Tage später machten sich rund 650 Mädchen und Jungen der
Unter- und Mittelstufe auf den Weg nach Nijmegen in den Niederlanden.
Ziel der Fahrt war das biblische Freilichtmuseum. Erster Höhepunkt
war der Wortgottesdienst mit dieser ganzen Schulgemeinde eine Erfahrung,
die selten gemacht werden kann, da wir in der Regel Schulmessen nur in
kleineren Gruppen bzw. in der Jahrgangsstufe feiern. Dementsprechend herrschte
eine gute Atmosphäre, und die jungen Leute haben kräftig mit
gebetet und gesungen!
Nach dem Gottesdienst ging es dann hinaus ins Gelände. Da gab es
viel zu zu bestaunen: die Landschaft vom See Genesareth, eine Synagoge,
eine Straße, eine Werkstatt, Trachten, Kultgegenstände und
vieles andere mehr. Dank der guten Führungen und Erklärungen
konnten die Bibel und die Botschaft Jesu ganz anders erfahren und erlebt
werden.
Am Abend waren sich alle, Lehrer und Schüler, einig: das war ein
guter Tag, es war ein gelungenes Experiment!
Fenster öffnen!
Firmung in Haus Overbach
Am Fest Mariä Geburt, dem 8. September, empfingen in der Klos-terkirche
von Haus Overbach 18 Jugendliche unseres Gymnasiums das Sakrament der
Firmung. Fast ein Jahr lang hatten sich die Jugendlichen unter der Begleitung
von P. Günter Gödde und Frau Lisa Schüssler-Meisen auf
diesen Tag vorbereitet.
Einer der Firmlinge trug zu Beginn der heiligen Messe einige Gedanken
vor, die ihn in dieser Stunde bewegten:
"Öffnen Sie das Fenster! An dieser Aussage ist nichts Besonderes:
jemand wird aufgefordert, ein Fenster zu öffnen, wahrscheinlich,
um frische Luft hereinzulassen. Oder aber dieser Jemand sitzt vor seinem
PC und soll dort ein Fenster öffnen, sein Blickfeld um
einen weiteren Winkel des PCs oder der digitalen Datenautobahn erweitern.
Kann man in Bezug auf Kirche ein Fenster öffnen? Was soll das für
ein Fens-ter sein und wer kann es öffnen? Ein Fenster ist dazu da,
um aus ihm herauszuschauen, über die eigentlichen Grenzen hinweg
aufzunehmen und einen neuen frischen Wind aufzufangen. Genau hier müsste
die Kirche ein Fenster öffnen und aus ihren dicken Mauern heraustreten,
um gerade an die Jugendlichen - heranzutreten, den ersten Schritt
zu tun. In der Jugend liegt die Zukunft und die Kirche darf diesen Anschluss
nicht verlieren. Wenn man erst einmal beginnt, diesen frischen Wind, der
mit der Integration der Jugendlichen einhergeht, hereinzulassen, wird
sich zeigen, dass der Wind eine wohltuende Änderung des Klimas mit
sich bringen wird."
In einer zündenden Predigt ermutigte der Aachener Weihbischof Karl
Reger die Jugendlichen, das Fenster nicht wieder zu schließen und
sich ganz in die Kirche einzubringen.
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