Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
Ausgabe Juli / August 2004
Oblaten aktuell - norddeutsche Provinz
Eine geistvolle und weise Mutter
OSFS-Generaloberin Sr. Françoise-Isabelle
Stiegler ist tot
Die salesianische Familie trauert um die Generaloberin der Oblatinnen
des hl. Franz von Sales Mutter Françoise-Isabelle Stiegler, die
am 12. April 2004 nach mehrmonatiger schwerer Krankheit im Alter von 65
Jahren verstorben ist. Geboren am 15. Dezember 1938 in L Salle-de-Vihiers
besuchte Marie-Noelle Stiegler in Paris die von den Sales-Oblatinnen geführte
Schule Cours Thérèse Chappuis. Begeistert von der Gemeinschaft
beginnt sie am 5. August 1960 ihr Noviziat in Troyes. Am 8. September
1967 legt sie die Ewige Profess ab. Im September 1968 beginnt sie ihren
Dienst als Lehrerin für Biologie im Cours Saint François de
Sales in Troyes. Vier Jahre später wird sie Hausoberin und Schuldirektorin.
Im Jahr 1981 übernimmt sie für fünf Jahre das Amt der Regionaloberin
für Westeuropa und von 1986 bis 1988 ist sie als Regionaloberin für
Südamerika tätig. Im August 1988 wird sie abermals Regionaloberin
für Westeuropa. Von1994 bis zu ihrem Tod ist Mutter Françoise-Isabelle
Generaloberin. Höhepunkt ihrer Amtszeit ist die Heiligsprechung von
Mutter Leonie Aviat am 25. November 2001 durch Papst Johannes Paul II.
Der Generalobere der Sales-Oblaten, P. Lewis Fiorelli OSFS, würdigte
Mutter Stiegler als „geistvolle und weise Mutter“, „die
wusste, … wie man durch sanfte Überzeugung und das Beispiel
selbstlosen Dienstes ‚die Herzen gewinnt‘.“ So bleibt
sie der Nachwelt in dankbarer Erinnerung.
P. Dirk Koster neues ICSS-Mitglied
Buch über P. Brisson in Arbeit
Der Generalrat hat P. Dirk Koster aus der niederländischen Provinz
zum Nachfolger von P. Gayet in der „Internationalen Komission für
Salesianische Studien“ (ICSS) bestimmt. Damit wird er in dem Gremium,
das sich für die Förderung der Salesianischen Spiritualität
einsetzt, die französich- und italienischsprachigen Provinzen und
Regionen vertreten.
Zur Zeit erforscht P. Koster das Leben und die Zeit von P. Brisson, um
eine zeitgemäße Biographie unseres Gründers vorzubereiten.
Der Leser wird in diesem Werk einem Mann begegnen, in dem trotz aller
menschlichen Schwachheit die Gnade machtvoll triumphiert hat.
Damit lässt das Buch auch beim Leser die Hoffnung aufkeimen und wachsen,
dass er einen ähnlichen Triumph der Gnade im eigenen Dasein erleben
kann, gleichgültig wie „gewöhnlich“ dieses Leben
sein und wie unvollkommen es manchmal gelebt werden mag
„Ich habe den guten Kampf gekämpft“
Zum Heimgang von P. Karl Simon OSFS
Unser Pater Karl Simon war ein Kämpfer!“ So charakterisierte
P. Prov-inzial Leo Vieten in seiner Ansprache im Auferstehungsamt unseren
verstorbenen Mitbruder. Schon als Jugendlicher musste er dafür kämpfen,
dass er zum Gymnasium gehen konnte. Der Krieg machte einen Strich durch
seinen schulischen Werdegang. Als „Spätberufener“ muss-te
er nach dem Krieg für den Zugang zum Studium kämpfen. Nach einem
Unfall auf vereister Straße musste er ein volles Jahr um seine Genesung
kämpfen. In den letzten Jahren seines Lebens musste er, von Ärzten,
Verwandten und Mitbrüdern fast schon aufgegeben, mehrmals mit dem
Tod kämpfen. Am Dienstag in der Karwoche musste er seinen letzten
Kampf bestehen und durfte im Alter von fast 81 Jahren heimkehren zu seinem
Schöpfer.
Karl Simon wurde am 17. Juni 1923 in Büren/Westfalen geboren. Im
Jahre 1950 trat er in Paderborn in das Noviziat unserer Gemeinschaft ein
und legte ein Jahr später seine ersten Gelübde ab. Er absolvierte
seine philosophisch-theologischen Studien in Paderborn und wurde dort
am 22. Mai 1956 zum Priester geweiht. Als Kaplan in Üdingen, Kreis
Düren, machte er seine ersten Erfahrungen in der Pfarrseelsorge und
danach als Präfekt im Internat Marianum in Schleiden in der speziellen
Jugendpas-toral. Im Jahre 1953 kam er als Kaplan nach Hennef-Bödingen.
Infolge eines Unfalls war er über ein Jahr lang an das Krankenbett
gefesselt. Eine starke Gehbehinderung prägte von da an sein Leben.
In den folgenden drei Jahren half er, seinen Kräften entsprechend,
in der Pfarrei und im Noviziat Linnich-Floßdorf.
Im Jahre 1967 kehrte P. Simon nach Schleiden zurück, zunächst
wieder als Präfekt, dann als Rektor des Hauses. Nach 18 Jahren wurde
er im August 1985 zum Pfarrer in Marienberg, Dekanat Übach-Palenberg
ernannt. Hier wirkte er segensreich bis zu seiner Versetzung in den wohlverdienten
Ruhestand im September 2000. Seitdem lebte er in Haus Overbach.
Neben seinen offiziellen Tätigkeiten war P. Simon geistlicher Begleiter
verschiedener Gebetskreise, er lebte und förderte die marianische
Frommigkeit. Er hatte ein Herz für die Jugend und nahm sich in besonderer
Weise der alten und kranken Menschen und der am Rande der Gesellschaft
Stehenden an.
Bei der Zulassung zur ewigen Profess schrieben die damaligen Oberen: „Frater
Karl Simon besitzt eine schlichte, aber echte und tiefe Frömmigkeit.
Er ist ein eifriger Beter, opferbereit und hingabefähig für
die Gemeinschaft.“ Im Laufe seines langen Ordenslebens hat P. Karl
Simon diese positiven Eigenschaften vertieft und durch sein Leben bestätigt.
Für sein treues Wirken als Ordensmann, für sein sympathisches
Wesen, seine Aufgeschlossenheit und Bescheidenheit danken wir ihm von
Herzen. Wir glauben, dass er jetzt das ewige Leben bei Gott hat.
Unser neuer Provinzial
P. Josef Lienhard„Das Lachen ist ihm noch
nicht vergangen!“
So hat mancher Mitbruder gesagt, als sich die etwas überraschende
Nachricht verbreitete, dass sich die Mitbrüder der Provinz mehrheitlich
für eine neue Ernennung des früheren Provinzials ausgesprochen
hatten. Schon beim ersten Treffen der Mitbruder nach Bekanntwerden dieses
Ergebnisses tönte sein herzerfrischendes Lachen durch die Gänge
unseres Hauses.
Nach unseren Provinzstatuten wird der Provinzial nach Befragen der Mitbrüder
vom Generaloberen und seinem Rat für die Dauer von vier Jahren ernannt.
Im Frühjahr war unser General P. Lewis Fiorelli zur Visitation in
unserer Provinz und gab jedem Mitbruder Gelegenheit zu einem persönlichen
Gespräch. Kurz vor Ostern gab dann der Generalobere die Ernennung
von P. Josef Lienhard zum Provinzial der Deutschen Provinz bekannt. Seine
Amtszeit beginnt er am 1. Juli 2004.
P. Josef Lienhard, Jahrgang 1942, wurde im Jahre 1971 zum Priester geweiht,
war bis 1978 Religionslehrer am Gymnasium Übach-Palenberg und danach
zehn Jahre lang Novizenmeister und Scholatikatsleiter in Paderborn. Von
1988 bis 2000 war er schon einmal Provinzial unserer Provinz.
Sein Vorgänger als Provinzial, P. Leo Vieten, Jahrgang 1935, kam
gerade ins Pensionsalter, als er vor vier Jahren sein Amt antrat, und
hatte gleich zu Beginn gesagt, dass er nur für eine Amtsperiode zur
Verfügung stehe. Jetzt freut er sich darauf, dass er die Verantwortung
wieder in jüngere Hände legen kann.
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