„Herz“-liche Begegnung
Begegnungstag mit Kardinal Wetter
im Heimsuchungskloster Zangberg
Offiziell endete das 400- jährige Gründungsjubiläum der Heimsuchungsschwestern am 13. Dezember 2010, dem Todestag der hl. Johanna Franziska von Chantal.
Franz von Sales und
Vinzenz von Paul
Der abschließende Höhepunkt für die Schwestern im Kloster Zangberg war der Begegnungs-tag am 2. Dezember mit Kardinal Friedrich Wetter und den Barmherzigen Schwestern aus dem Mutterhaus in München. Auch sie begingen ein Jubiläumsjahr: den 350. Todestag ihrer heiligen Gründer Vinzenz von Paul und Luise von Marillac (†1660).
Im trauten Schwesternkreis beim Gottesdienst in der Kapelle sprach Kardinal Wetter in seiner sehr persönlichen Predigt über die Freundschaft und tiefe geistliche Verbundenheit unserer heiligen Gründer und Gründerinnen. Um 1620 übergab der hl. Franz von Sales in Paris dem hl. Vinzenz von Paul die geistliche Begleitung der Ordensgründerin Johanna Franziska von Chantal. Tiefe Freundschaft verbindet unsere beiden Ordensgemeinschaften auch heute.
Gelebte Gemeinsamkeiten
Der Tag war geprägt von der Einfachheit und „Herz“-lichkeit, die in beiden Spiritualitäten eine große Rolle spielt. Dies war den ganzen Tag über erfahrbar: beim Essen im Refektorium, bei der Vorstellung der Gemeinschaften, der Führung durch das Haus, beim Kaffee im Fürstensaal. Zum Abschluss wurde die Vesper im Chor gesungen und alle jubelten: Magnificat, Magnificat, Magnificat!
60 Jahre beim Säkularinstitut
des heiligen Franz von Sales
Im November 2010 durfte Ottilie Bauer im Säkularinstitut des hl. Franz von Sales ihr 60. Weihejubiläum feiern. Ottilie prägte die Anfänge der Gruppe Bayern im Institut entscheidend mit. In einer kleinen Feierstunde mit einigen Gästen – darunter der am 19. Dezember 2010 verstorbene P. Franz Wehrl, P. Gottfried Prinz, Br. Michael Karmann und einige Mitschwestern aus der Gruppe Bayern – wurde das Jubiläum in großer Freude begangen.
Wir wünschen Ottilie Bauer Gottes Segen und sind froh um ihr Wirken in unserem Säkularinstitut.
Faszinierende Briefliteratur
Chantal-Briefe im Mittelpunkt der Tagung der AG Salesianische Studien
Vom 14. bis zum 15. Januar 2011 fanden im Eichstätter Salesianum der Studientag und die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien statt.
2800 Briefe übersetzt
Im Mittelpunkt des Studientages stand dieses Mal die Übersetzung der sechs Bände umfassenden Briefkorrespondenz von Johanna Franziska von Chantal, mit der unter der Leitung von P. Gottfried Prinz im Jahr 1998 begonnen wurde. Dazu mussten mehr als 2800 Briefe der Heiligen ins Deutsche übersetzt werden. Für den Herausgeber und seine Mitarbeiter, die zumeist ehrenamtlich an der Übersetzung und an der Erfassung der Texte für den Computer mitgewirkt hatten, gab es viel Lob und von Provinzial P. Thomas Vanek herzliche Dankesworte.
Zudem wurde auch eine erste Frucht dieser Übersetzungsarbeit vorgestellt: In dem Buch „Mit GOTT auf DU und DU mit Johanna Franziska von Chantal“ sind ausgewählte Zitate aus den Briefen gesammelt. Darin vermittelt Mutter Chantal einen wirklichen Glauben zum Leben, spendet Trost, und ermutigt, sich immer tiefer auf den menschenfreundlichen Gott einzulassen. Neben der Gottesbeziehung Johannas gibt das Buch auch Zeugnis von der Christusliebe der Heiligen und zeigt, wie sie aus der Haltung des Glaubens heraus ihr Leben gemeistert hat.
Durch Kurzreferate zum Thema, die einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorbereitet hatten, wurde die Thematik abgerundet.
Gedenken und Neuwahl
Gedacht wurde bei der Tagung auch des langjährigen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft P. Franz Wehrl, der im Dezember 2010 verstorben ist. Außerdem standen Neuwahlen an. So wurde P. Johannes Haas OSFS zum neuen Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Pfarrer Stefan Hauptmann, Leiter des Pfarrverbandes Franz von Sales in Markt Indersdorf bei Dachau (Erzdiözese München) und Sekretär ist Raymund Fobes.
Die nächste Mitgliederversammlung wird vom 25. bis 26. November 2011 stattfinden und das Kirchenbild des heiligen Franz von Sales zum Thema haben.
Raymund Fobes
Franz von Sales neu zum Klingen bringen
Dominik Nguyen OSFS zum
Diakon geweiht
Am Montag, 24. Januar 2011, dem Gedenktag des heiligen Franz von Sales, wurde Dominik Nguyen OSFS in der Seminarkapelle der Spätberufenenschule in Fockenfeld bei Konnersreuth, Bayern, durch Weihbischof Johannes Kreidler zum Diakon geweiht.
Dienst an den Menschen
In seiner Festpredigt verwies der Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf ein sehr schönes Wort des heiligen Franz von Sales: „Zwischen dem geschriebenen Evangelium und dem Leben der Heiligen ist kein anderer Unterschied als zwischen einer Musik in Notenschrift und einer gesungenen Musik“ (DASal 12,33). Dann meinte er zum Weihekandidaten gewandt: „Sie sind eine Saite oder ein Instrument, das durch Ihren Dienst als Diakon den heiligen Franz von Sales neu zum Klingen bringen kann.“
Hierauf ging der Weihbischof auf das Amt des Diakons ein. Die Diakonenweihe bringt zum Ausdruck, dass jedes kirchliche Amt als Dienst an den Menschen zu betrachten ist. Für diese Aufgabe wird der Weihekandidat durch die Kraft des Heiligen Geistes gestärkt. Um diesem Dienst mit ganzer Kraft folgen zu können, bedarf es einer lebendigen Herzensbeziehung zu Jesus Christus, was auch für den heiligen Franz von Sales die Mitte seines Glaubens gewesen ist und im Wahlspruch der Oblaten des heiligen Franz von Sales zum Ausdruck kommt: Tenui nec dimittam – ich habe IHN (Gott) gepackt und lasse nicht mehr los (Hld 3,4).Der Weihbischof ging in seiner Predigt auch auf die wesentliche Aufgabe der Ordensleute heute ein. Er meinte, dass Ordensleute zunächst nicht dazu berufen sind, dieses oder jenes zu TUN, sondern in der heutigen Welt und der gegenwärtigen Kirche ein profetisches Zeichen für die Gegenwart Jesu Christi und seiner Liebe zu den Menschen zu SEIN.
Dank an die Familie Nguyen
Der Festgottesdienst wurde von den Schülern von Fockenfeld unter der Leitung von P. Thomas Mühlberger OSFS musikalisch lebendig und eindrucksvoll gestaltet. Viele Mitbrüder aus Deutschland und Österreich nahmen an diesem Berufungsfest teil. P. Provinzial Thomas Vanek betonte in seiner Ansprache nach dem Mittagessen, dass die Bereitschaft zum Dienen nicht etwas Selbstverständliches ist, sondern wachsen muss. Er bedankte sich nicht nur bei Dominik Nguyen, dass er diese Berufung in sich wachsen ließ, sondern auch bei der anwesenden Familie Nguyen, in der Dominik, der noch zwölf Geschwister hat, den Dienst für den anderen von Grund auf erlernen durfte. Diakon Dominik selbst bedankte sich bei Gott und seiner Familie mit einem vietnamesischen Lied, in dem zum Ausdruck kommt, dass man nie die Quelle vergessen soll, wenn man Wasser trinkt, also dass man bei allem, was man ist, nie vergessen soll, woher man kommt.
Dominik Nguyen wird ab Februar 2011 als Diakon in der Pfarrei St. Joseph der Don Bosco Salesianer sowie im Don-Bosco-Haus in Chemnitz seinen Dienst für die Menschen tun und sein. Die Licht-Redaktion wünscht ihm dazu alles Gute und Gottes Segen.
P. Herbert Winklehner OSFS
Salesianisches Patronat
Neue Franz-von-Sales-Kirche
Bereits seit mehr als 50 Jahren betreuen die Sales-Oblaten die Pfarrei Pöstlingberg-Lichtenberg in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz, seit neuester Zeit gibt es hier auch eine Franz-von-Sales-Kirche. Am 12. Dezember 2010, dem Dritten Adventssonntag, weihte der Linzer Bischof Dr. Ludwig Schwarz SDB das neue Gotteshaus ein. Mit gefeiert haben auch die Seelsorger am Pöstlingberg P. Josef Pichler OSFS und P. Georg Grois OSFS sowie P. Bernhard Lauer OSFS, der von Februar bis September 2010 in der Pfarrei mitarbeitete und danach ins Eichstätter Salesianum übersiedelte.
Am Anfang ein Pfarrsaal
Mehr als fünfzig Jahre hat es gedauert, bis sich der Wunsch nach einer eigenen Pfarrkirche für die Gemeinde Lichtenberg erfüllt hat. 1967 wurde ein Pfarrsaal gebaut, der übrigens schon dem heiligen Franz von Sales geweiht worden war. Dann dauerte es noch 43 Jahre, bis 2009 der erste Spatenstich für den Kirchenbau gemacht wurde. Ende 2010 wurde die Kirche vollendet, die Mittelpunkt eines Seelsorgezentrums ist, zu dem auch Gebetsräume sowie ein Aufbahrungsraum für Verstorbene gehören. Außerdem gibt es einen Pfarrsaal, der sowohl für Versammlungen wie auch für liturgische Feiern genutzt werden kann.
Jubiläum der Sales-Oblaten
Nicht nur aufgrund der Fertigstellung des Seelsorgezentrums Lichtenberg hatten die Sales-Oblaten vom Pöstlingberg Grund zu feiern. Ebenfalls konnten sie auf 50 Jahre Seelsorgetätigkeit in der Pfarrei zurückblicken. Im Jahr 1960 war P. Norbert Schachinger (†2003) als erster Sales-Oblate zum Pfarrer an der traditionsreichen Wallfahrtskirche über den Dächern von Linz ernannt worden.
Raymund Fobes
Sales-Oblaten der Schweiz
feiern Franz von Sales
Die vier Sales-Oblaten der Schweiz (v.li: P. Albert Rebmann, P. Joseph Huber, P. Johannes Föhn und P. Konrad Haußner) feierten zusammen mit den Oblatinnen des hl. Franz von Sales in Bern den heiligen Franz von Sales. Der Gottesdienst fand in der Hauskapelle der Oblatinnen statt, die von Br. Benedict Schmitz OSFS gestaltet wurde. Das Foto schickte uns Sr. Marthe-Françoise Bammert OSFS.
Begegnung und Gedächtnis
Franz-Sales-Fest 2011 in Eichstätt
Seit dem 1. Mai 2010 hat die Diözese Eichstätt mit Isidor Vollnhals einen neuen Generalvikar, und das Salesianum konnte sich freuen, dass er schon jetzt, nicht einmal ein Jahr nach seiner Amtseinführung, die Einladung annahm, dem Festgottesdienst beim Franz-Sales-Fest vorzustehen. Am Sonntag, 23. Januar, einen Tag vor dem Festtag des Heiligen, fanden die Feierlichkeiten im Salesianum statt.
Frohmachender Glauben
In seiner Predigt näherte sich Vollnhals Franz von Sales aus der Perspektive des Völkerapostels Paulus und stellte eine bemerkenswerte Parallele heraus. Paulus sei es wichtig gewesen, nicht sich selbst, sondern Jesus Christus und seine Botschaft zu verkündigen. Genauso habe auch Franz von Sales die Tugend der menschenfreundlichen Zurückhaltung besessen. Er sei zu den Menschen mit der Botschaft des liebenden Gottes gekommen. Im Zeitalter der Reformation habe der Heilige das Schöne des Glaubens herausgestellt.
Doch sei Franz von Sales alles andere als ein „Weich-Ei“ gewesen. Die Grundlagen des Glaubensgutes habe er nie in Frage gestellt, gleichwohl diesen Glauben als etwas Frohmachendes verkündet.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst in bewährter Weise vom Chor der Eichstätter Pfarrei „Heilige Familie“ unter der Leitung von Wolfgang Hentschel. Und ebenfalls in bewährter Weise gab es nach dem Gottesdienst wieder bei einem Imbiss die Gelegenheit zur Begegnung.
Gedenken an Hans Schermer
So sehr das Franz-Sales-Fest ein Fest schöner Begegnungen war, so war es doch auch von einem tragischen Ereignis gezeichnet. Am 15. Januar, nur eine Woche zuvor, war der langjährige Koch und Hausmeisters des Salesianums Hans Schermer mit gerade einmal 48 Jahren tödlich verunglückt. Rektor P. Josef Költringer erinnerte am Anfang der Messfeier an den verdienten Mitarbeiter, und ein Portrait von ihm stand während des Gottesdienstes, mit Blumen geschmückt, vor dem Altar.
Hans Schermers plötzlicher Tod hat tiefe Erschütterung hervorgerufen – nicht zuletzt auch deswegen, weil seine Arbeit im Salesianum für ihn unendlich mehr war als bloßer Gelderwerb. Man spürte, dass sein Dienst als Koch und Hausmeister echte Berufung war – und er damit ganz konkret einen Appell des heiligen Franz von Sales verwirklicht hat: „Blühe, wo du gepflanzt bist.“
Raymund Fobes
P. Franz Wehrl OSFS †
verstarb am 19. Dezember 2010 im 79. Lebensjahr. Er wurde am 19. Oktober 1932 in Illschwang, Diözese Eichstätt, geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er in die Spätberufenenschule der Oblaten des hl. Franz von Sales nach Eichstätt und Hirschberg und legte in Ried im Innkreis, Oberösterreich, das Abitur ab. Von 1951 bis 1952 absolvierte er das Noviziat in Eichstätt. Am 28. August 1955 entschied er sich in der Ewigen Profess endgültig für unsere Ordensgemeinschaft. Von 1953 bis 1958 studierte er Theologie an der Universität in Eichstätt. Am 29. Juni 1958 empfing er die Priesterweihe. Seine ersten Priesterjahre verbrachte er als Lehrer in der Spätberufenenschule in Fockenfeld. Dann studierte er in Wien Geschichte und Germanistik und promovierte zum Dr. phil. Von 1968 bis 1971 folgten weitere Jahre als Lehrer und Hausoberer in Fockenfeld. Von 1972 bis 1996 dozierte er an der Katholischen Universität Eichstätt zuerst als Lehrbeauftragter und später als Professor für Kirchengeschichte an der religionspädagogischen Fakultät. Außerdem widmete er sich intensiv der Erforschung und Verbreitung von Leben, Lehre und Werk des hl. Franz von Sales. Seit 1996 leitete er das Salesianische Institut in Eichstätt und von 1996 bis 2008 war er der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien. Von 1973 bis 2010 war er Generalassistent des Säkularinstitutes des hl. Franz von Sales, von 1983 bis 2008 der Regionalassistent der deutschsprachigen Föderation der Schwestern von der Heimsuchung Mariens. Wir danken Gott für P. Wehrl und all seine Dienste, die er für unsere Gemeinschaft und die salesianische Forschung getan hat.
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