Fest des hl. Franz von Sales
im Salesianum, 23. 1. 2005

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"Nicht traurige, sondern freie 
und fröhliche Menschen"

Dompropst Johann Limbacher Hauptzelebrant beim Salesfest im Rosental

Walter Buckl

Eichstätt (buk) Pater Johannes Haas, der Rektor des Salesianums im Rosental, hatte die Lacher auf seiner Seite: "Nach der Fertigstellung unseres Neubaus kommen sehr viele Studenten der Architektur zu uns, um das neue Haus zu besichtigen. Wenn nur zehn Prozent von ihnen bei uns auch eintreten würden, dann hätten wir das Haus auch voll!" Mit diesen humorigen Worten beim Empfang zum Salesfest demonstrierte der Hausherr der Eichstätter Ordensgemeinschaft die Haltung, die man als Salesianer haben sollte: "Ich will keine absonderliche, unruhige, traurige und verdrossene Frömmigkeit, sondern eine freie und fröhliche Frömmigkeit, die liebenswürdig ist vor Gott und den Menschen".
 
Mit diesem Zitat hatte der Hauptzelebrant beim gestrigen Salesfest, Dompropst Johann Limbacher, seine Predigt in der bis zum letzten Platz gefüllten Hauskapelle im Salesianum eingeleitet. "In vielfacher Hinsicht war Franz seiner Zeit voraus", charakterisierte der Dompropst den Ordensgründer, der vor rund 400 Jahren gelebt habe: "Von ihm ging eine Erneuerungsbewegung aus, die nicht nur dem 17. Jahrhundert gut tat, die vielmehr weit in die Zukunft wies", fuhr Limbacher fort. In seiner Heimat ging es ihm darum, die Calvinisten wieder für den katholischen Glauben zurückzugewinnen. Mit 55 Jahren starb er "viel zu früh"; 43 Jahre später wurde er seliggesprochen.

Diese Vita brachte der Prediger in Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das vor genau 40 Jahren in Rom beendet worden sei, sowie mit der Synode der Deutschen Bistümer zehn Jahre später, das die Ergebnisse des Konzils für Deutschland umsetzen wollte. Das Konzil habe 16 Dokumente hervor gebracht: vier Konstitutionen, zehn Dekrete und zwei Erklärungen · und es lasse sich feststellen, dass Franz von Sales bereits "so etwas wie eine Art Zusammenfassung der Beratungen" dieses Konzils vorgelegt habe · "nur 350 Jahre früher!"

Schließlich müsse man sich fragen, was die Erneuerung der Kirche aus dem Glauben nun für jeden einzelnen Gläubigen bedeuten könne. Jeder Christ müsse sich fragen, was Gott mit ihm tun wolle und was er vom Gläubigen erwarte. "Die Antwort", so der Generalvikar, "heißt nicht, dass wir von einem Tag auf den anderen in unserem Leben alles anders machen", sondern vielmehr: "An dem Platz, an dem sich Tag für Tag unser Leben abspielt, soll ich alles tun, damit Gott die Ehre gegeben wird, und dass die Menschen durch mich Segen erhalten", wie es im Buch Genesis heißt.

Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Chor der Familienkirche unter der Leitung von Georg Hanauska jun. umrahmt, der die "Kleine Orgelsolo-Messe Missa Brevis in B-Dur" von Joseph Haydn gestaltete; an der Orgel war Hugo Seebach mit zwei Preludien von Bach sowie Boèllmanns Orgelstück "Prière à Notre Dame" ("Gebet an unsere Frau") zu hören. Als Instrumentalisten begleiteten Stefan Reil, Georg Hanauska sen., Patrizia Templer und Martina Beck den Chor. Beim anschließenden Empfang stellte Pater Haas die Gemeinschaft des Ordens vor, zu der derzeit sieben Patres (davon zwei extern lebende), sechs Brüder, ein Scholastiker und mehrere Gäste gehören. Ihm habe besonders gefallen, sagte Pater Haas, dass das Salesianum kürzlich als "Kloster am Rande der Stadt, aber in den Herzen der Menschen" bezeichnet worden sei. Dank adressierte der Rektor an die Diözese für die Unterstützung beim Umbau des Klosters in den Jahren von 1998 bis 2004; weitere Grußworte sprachen sein Vorgänger Pater Alois Bachinger sowie Baudirektor Karl Frey.


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23.01.2005 17:13

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