 
          In einer ganz besonderen Familie
           Licht-Aktion  2021: Für Kinder in Ghana
Licht-Aktion  2021: Für Kinder in Ghana
          Unsere LICHT-Aktion im Jahr 2021  führt uns wieder nach Ghana.  Wir laden Sie noch ein-mal  ein, die „Aktion Lichtblicke“ zu  unterstützen. Seit 1997 ist diese  Aktion, damals von dem 2017  verstorbenen P. Konrad Lienhard  OSFS gegründet, für Kinder aus  Armutsviertel Ashaiman in der Hauptstadt Temada. Unterstützt  wird sie von Anfang an von  Jugendlichen und jungen Erwachsenen  aus Deutschland, die als  „Freiwillige“ vor Ort mitwirken. Sie sollen in dieser und den nächsten LICHT-Ausgaben zu Wort kommen. Den Anfang macht Sabrina  Wilkening, Freiwillige des Jahrgangs 2016/2017.          
          Nun ist es wieder einmal vorbei, das Weihnachtsfest,  das Fest der Liebe und der  Familie. Und auch wenn es  unter diesen Umständen vielleicht nicht möglich  war mit den Liebsten gemeinsam  zu feiern, so hätte sich doch  der ein oder andere bestimmt  gewünscht, diese Tage mit der  Familie zu verbringen.
          Mit- und füreinander 
          Aber was bedeutet es eigentlich, eine Familie zu sein? Was zeichnet eine Familie aus? Wenn ich an das Wort „Familie“ denke, wandern meine Gedanken direkt zu meinen Eltern und  meiner Schwester und  schließlich auch zu meinen Großeltern,  Tanten, Onkel, Cousine und Cousins. Reicht das nun schon, um eine Familie zu sein? Ist eine Familie einfach eine Gruppe von Menschen, die miteinander verwandt sind?
            Für mich gehört zu einer Familie definitiv noch mehr als eine einfache  Aufzählung von Personen. Ich  finde, eine Familie zeichnet sich  durch ihr Miteinander und das  Sorgen füreinander aus. Insbesondere  den Eltern kommt die  verantwortungsvolle Aufgabe zu,  sich um ihre Kinder und deren Bedürfnisse  zu kümmern. Dazu gehört neben  einem sicheren Zuhause,  sättigenden Mahlzeiten und  sauberem Trinkwasser auch die Vorbereitung auf ein selbstständiges  Leben. Angefangen von sozialen  Kompetenzen über schulisches Wissen bis hin zur Haushaltsführung zählen viele verschiedene Aspekte  hinzu. 
          Geborgenheit 
          Was jedoch für mich in keiner Familie  fehlen darf, ist das Gefühl von  Liebe und Geborgenheit, die einem durch die Familienmitglieder geschenkt  werden. Einfach man selbst sein  zu dürfen und mit all seinen  Vorzügen und Macken akzeptiert zu werden. Diese sichere  Basis, von der aus man die Welt  erkunden und zu der man immer  wieder zurückkehren darf. Dieses  Gefühl gab mir damals auch die  Kraft als Freiwillige von Aktion  Lichtblicke Ghana e.V. für ein  Jahr nach Ashaiman, Ghana, zu  ziehen. Dort durfte ich eine  Familie der ganz besonderen  Art kennen und lieben lernen:  die Rays-of-Hope-Familie. Zu  ihr gehören Kinder und  Jugendliche, deren Bedürfnisse  nicht vollständig durch ihre  leiblichen Familien gedeckt  werden können. Insbesondere  verkaufen sie auf dem Markt  Orangen oder tragen schwere  Ware für andere anstatt eine  Schule zu besuchen, um die  finanzielle Situation ihrer leiblichen  Familie zu verbessern. Genau  zu diesen Kindern baut der  Sozialarbeiter des „Rays of Hope  Centre“ (ROHC) Kontakt auf. Er  besucht sie in den Straßen und  zu Hause, lädt sie ins Projekt ein,  redet mit den Eltern oder Verwandten,  und so beginnen die Kinder  Teil des Projekts, Teil der  ROHC-Familie zu werden.
            All die neuen Schützlinge, die in die Familie aufgenommen werden,  besuchen zunächst den projektinternen Vorschulunterricht im First Contact Place (FCP), der ersten Anlaufstelle des Projekts in Ashaiman. Hierbei bemühen sich die Vorschullehrer*innen sie an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen und ihnen Grundlagen in Englisch und Mathematik zu vermitteln.  Außerdem sorgt die Köchin täglich  für das leibliche Wohl der  Neuankömmlinge und der Mitarbeiter*innen. Nach etwa einem Jahr sind die neuen Schützlinge bereit für den Besuch einer öffentlichen Schule. Jedoch werden die Kinder nicht einfach so sich selbst überlassen. Nach dem Unterricht kommen sie wieder zum FCP, um ihre Hausaufgaben  zu erledigen. Einige der Projektkinder  leben während der Schulzeit im  WEM-Centre, dem zweiten  Standort des Projekts im  kleinen Dorf Ayikuma. Hier kommt  sogar noch ein stärkeres Familiengefühl  auf, denn die Kinder verbringen  die Tage wie in einer  „normalen“ Familie. Dazu  tragen unter anderem die Mitarbeiter*innen  des Projekts bei, die sich  täglich um ihre Schützlinge  kümmern, sich ihren Problemen annehmen oder sie mit  leckerem Essen verköstigen. Gleichzeitig  tragen sie dafür Sorge, dass  alle Kinder pünktlich zur  Schule losgehen oder ihre Haushaltspflichten  erfüllen, wie die Eltern in  einer Familie eben. Nichtsdestotrotz  kommt der Spaß nicht zu kurz.  Spontane Tanz-Einlagen,  Fußball-Training und das  Feiern von Festen gehören genauso  zum Leben im WEM-Centre. 
          Zusammenhalt 
          Was diese besondere Familie darüber hinaus auszeichnet, ist  der geschwisterliche  Zusammenhalt zwischen den  Schützlingen. Die Älteren  kümmern sich um die Jüngeren,  würden füreinander einstehen  und pflegen trotz kleinerer  Zankereien einen liebevollen Umgang miteinander. Und wenn nach den Schulferien die Kinder  wieder ins Projekt kommen oder  mit allen gemeinsam ein  besonderes Fest gefeiert wird,  bekommt man direkt das Gefühl, wieder zu Hause angekommen  zu sein. Das geht nicht nur  den Schützlingen so. Auch ich  durfte diese Erfahrung machen,  als ich knapp eineinhalb Jahre  später wieder nach Ghana flog,  um das Projekt zu besuchen. Obwohl  ich nur ein Jahr als Freiwillige  im „Rays of Hope Centre vor“  Ort war, wurde ich bedingungslos  mit offenen Armen und großer  Freude empfangen. Genau, wie  es in einer Familie sein  sollte! 
          Sabrina Wilkening
          
          Wenn Sie für die LICHT-Aktion spenden wollen, 
          richten Sie Ihre Spende bitte an folgende Konten (Verwendungszweck "Südafrika"):
          Für Deutschland: Kongregation der  Oblaten des hl. Franz von Sales,  Verwendungszweck: „Ghana“, LIGA-Bank Eichstätt   (BLZ 750 903 00) 
            Kontonummer: 10 760 23 08
          BIC:  GENODEF1M05; IBAN: DE60750903000107602308
          Für Österreich: Kongregation der  Oblaten des hl. Franz von Sales, Verwendungszweck: „Ghana“, Raiffeisenbank für  NÖ/Wien  (BLZ 32000) 
            Kontonummer:  96-02.747.962
            BIC: RLNWATWW;  IBAN AT98 3200 0096 0274 7962