Salesianische Zweimonatsschrift "Das Licht"
Ausgabe 6 - November/Dezember 2000

 

Provinz Österreich/Süddeutschland


Zentrale Ereignisse
125-Jahr-Jubiläum der Oblaten
und 17. Generalkapitel


Es waren ereignisreiche Tage für die Oblaten des hl. Franz von Sales – die Zeit vom 28. Juli bis zum 9. August 2000.
Zunächst fanden sich Patres und Brüder aus allen Provinzen und Regionen am 28. Juli 2000 in Troyes ein. Den 125. Geburtstag der Kongregation der Oblaten feierte man in der Stadt in der französischen Champagne. Überdies gedachten die Ordensmänner des 125. Todestages der "Guten Mutter" Maria Salesia Chappuis, jener Heimsuchungsschwester, die seinerzeit den Priester Alois Brisson mit viel Mühe zwar, aber letztlich doch erfolgreich zur Gründung der Sales-oblaten bewegt hatte. In einem Dankgottesdienst im Heimsuchungskloster in Troyes erinnerte P. General Lewis Fiorelli an das sowohl vom Gebet wie auch von der apostolischen Liebe getragene Leben der Guten Mutter, besonders an ihre Art, das "Gewöhnliche in außergewöhnlicher Weise" zu leben. Ähnlich wie Schwester Maria Salesia, so Fiorelli, seien auch die Oblaten sowohl "Männer des Gebetes" als auch "apostolische Ordensleute". Ihre Berufung sei es, "anderen aus der Wirksamkeit einer kontemplativen Gebetsmitte zu dienen."
Von Troyes aus führte der Weg die Oblaten ins bayerische Fockenfeld. Hier sollte ab dem 31. Juli das 17. Generalkapitel des Ordens stattfinden – eine wichtige Versammlung, in der immerhin die Wahl des Generaloberen anstand. Dabei wurde bereits im ersten Wahlgang P. Lewis Fiorelli als General bestätigt. Er wird für sechs weitere Jahre die Kongregation leiten. Neben dem Generaloberen wurden auch drei Generalräte gewählt: P. Sebastian Leitner aus der Österreichisch-süddeutschen Provinz, P. Mark Mealey aus der Wilmington-Philadelphia Provinz (USA) und P. Aldino Kiesel aus der Region Südamerika. Den vierten Generalrat hat P. Fiorelli selbst ernannt. Es ist P. Jan Mostert aus der Region Südafrika.
Über die Personalentscheidungen hinaus war das Generalkapitel auch eine Gelegenheit zur weltweiten Begegnung. Immerhin waren Oblaten aus fast allen Erdteilen gekommen: unter anderem aus Brasilien, Südafrika und Indien. Der alte neue Generalobere stammt aus den USA.
Übereinstimmend erklärten die Oblaten aus aller Welt, dass sie sich im Kloster Fockenfeld und ebenso in bayerischen Gefilden sehr wohl gefühlt haben. Für zwei der jüngsten Oblaten aus der Österreichisch-süddeutschen Provinz indes wurden in Fockenfeld einige Erinnerungen wach: Diakon Thomas Günther und Scholastiker Stefan Menz haben vor noch nicht allzu langer Zeit hier an der Spätberufenenschule für das Abitur gebüffelt.

Pater Konrad Beiter OSFS
starb am 30. Juli 2000 im 87. Lebensjahr, im 48. Profess- und 45. Priesterjahr. Er wurde 1914 in Bietigheim bei Meßkirch (Baden) geboren. Nach Schulzeit und Reichsarbeitsdienst studierte er von 1936 bis 1940 in Leipzig und München Tiermedizin. Von 1940 bis 1949 war er Soldat im Krieg und in Gefangenschaft. Nachdem er einige Zeit als Assistent bei einem Tierarzt gearbeitet hatte, begann er 1950 das Noviziat bei den Oblaten des hl. Franz von Sales in Eichstätt. 1951 legte er die Erste Profess ab. Danach studierte er Theologie in Eichstätt. 1956 wurde er zum Priester geweiht. Von 1956 bis 1960 wirkte er als Kaplan in St. Valentin, von 1961 bis 1974 war er Spiritual in Untermarchtal. Von 1974 bis zu seinem Ruhestand 1999 war er Seelsorger in Pleystein. P. Beiter war ein überaus hilfsbereiter und bescheidener Ordensmann. Wir danken Gott für all das Gute, das unser Mitbruder gewirkt hat.

Br. Anton Mayr OSFS
starb am 1. August 2000 im 87. Lebensjahr und im 70. Profess-jahr. Er wurde am 11. Mai 1914 in Mattighofen geboren. Von 1920 bis 1925 besuchte er dort die Volksschule und von 1925 bis 1927 die Missionsschule in Dachsberg. Danach erlernte er den Beruf des Gärtners. 1930 begann er in Dachsberg das Noviziat und am 29. Januar 1931 legte er dort die Erste Profess ab. Von 1930 bis 1941 war er Sakristan und Gärtner in Dachsberg. 1941 wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet und war bis Kriegsende 1945 Soldat. Von 1945 bis 1992 tat er wieder Dienst in Sakristei und Garten. Im Jahr 1992 ging er in den wohlverdienten Ruhestand. Von 1996 bis zu seinem Tod war er Patient im Bezirksaltenheim Eferding/Leumühle. Bruder Anton war ein überaus gewissenhafter und treuer Ordensmann. Wir danken Gott für alles, was er für unsere Gemeinschaft in seiner Selbstlosigkeit getan hat.

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