Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
März / April 2007

Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
Juiläumsausgabe 100 Jahre Licht – Januar / Februar 200

Nachrichten aus der Deutschen Provinz

„Diesen Weg kann ich gehen“


Einladung zu
Salesianischen Exerzitien


Termin: So. 8. Juli – So. 15. Juli 2007
Ort: Kloster der Heimsuchung, Hofmark 1,
D-84539 Zangberg

Leitung: Team von Ordensleuten und Laien aus der salesianischen Familie
Zielgruppe: An der salesianischen Spiritualität Interessierte, die ihr Leben aus diesem Geist heraus gestalten wollen.

Anmeldung bei:
P. Konrad Esser OSFS,
Haus Overbach, D-52428 Jülich-Barmen ,
Tel.: 02461-930-152 oder
E-mail: P.Konrad.Esser@osfs.de
Sr. M. Lioba Zezulka OVM,
Kloster Zangberg, Hofmark 1, D-84539 Zangberg ,
Tel: 08636-98 36-0 oder
E-mail: info@kloster-zangberg.de
Br. Hans Leidenmühler OSFS,
Ettingshausengasse 1, A-1190 Wien,
Tel.: 01-320 66 97-10 oder E-mail: leidenmuehler_h@osfs.at

Hinweis: Ein Informationsblatt über diese Salesianischen Exerzitien kann bei den angegebenen Adressen angefordert werden!

Kosten: Kursgebühr (EUR 100,-) + Vollpension (EUR 230,-)


Herzliche Einladung
zum Overbacher Pfingsttreffen

für Jugendliche und junge Erwachsene
mit Gottesdiensten, Workshops, Gesprächen, Sport und vielen anderen Möglichkeiten zur Begegnung.

Wann?
Von Freitag 25. Mai 2007, 18.00 Uhr
bis Pfingstmontag, 28. Mai 07, 14.00 Uhr

Kosten: EUR 60.-
Anmeldung bis 5. Mai 2006 im
Salesianum, Haus Overbach,
52428 Jülich-Barmen,
Tel: (02461)930-01 (Mo-Fr 8.00-17.00 Uhr),
e-mail:Bildungsangebote@osfs.de

Nicht vergessen:
Schlafsack und Luftmatratze.

Alles neu
1970-1982

P. Herbert Winklehner OSFSDie salesianische Zeitschrift LICHT feierte 2006 ihren 100. Geburtstag. 100 Jahre sind eine lange Zeit, daher wollen wir in diesem Jahr den Bericht über die Geschichte der Zeitschrift fortsetzen..
Mit dem Jahrgang 1970 begann in der ereignisreichen Geschichte der Zeitschrift LICHT ein völlig neuer Abschnitt, sowohl personell als auch in der äußeren wie inneren Gestaltung.

Ein anderer Stil
P. Anton Nobis (1913-1987), der seit 1945 die Geschicke der Zeitschrift und des Franz Sales Verlages wesentlich beeinflusste und leitete, wurde von P. Peter Lüftenegger (* 1925) als Chefredakteur und von P. Herbert Krämer (* 1938) als Verlagsleiter abgelöst. In seinem Grußwort zu diesem Leitungswechsel schrieb der damalige Provinzial P. Franz Schauer (1915-1978): „Sicher wird mit einem neuen Mann die Zeitschrift auch einen anderen Stil bekommen. Geist und Anliegen aber werden gleich bleiben.“
Dieser „neue Stil“ machte sich in mehrfacher Hinsicht bemerkbar. P. Peter Lüftenegger, gelernter Grafiker, der als „Spätberuf“ mit 40 Jahren zum Priester geweiht wurde, änderte das Format und den Satzspiegel. „Weniger ist mehr!“ lautete seine Devise. Dem Text soll mehr Raum gegeben, nicht jede weiße Fläche Papier mit Text angefüllt werden. Aufgrund der Vielzahl anderer religiöser Zeitschriften entschloss man sich, aus der früher monatlich erscheinenden Zeitschrift eine Zweimonatsschrift zu machen, den Seitenumfang jedoch von 16 auf 32 Seiten zu verdoppeln. Statt zwölf Mal erscheint LICHT seit 1970 im zweimonatlichen Rhythmus sechs Mal im Jahr. Der Titel wurde von „Das Licht“ auf „Licht“ gekürzt. Der Untertitel auf „Salesianische Zweimonatsschrift“ geändert. Jedes LICHT soll einem bestimmten Thema gewidmet sein, das auf der Titelseite präsentiert wird. Das Thema der ersten Ausgabe 1970 lautete „Im Himmel und auf Erden ist der Vater unersetzlich!“
P. Lüftenegger gab in seinem ersten Vorwort (1/1970) die inhaltliche Richtung seiner Arbeit an:
„LICHT steht im Dienste des Glaubens. Es will helfen, das Mysterium Gottes aufzuhellen und von daher in die Probleme unserer Zeit hineinzuleuchten. Der Glaube ist nach der Heiligen Schrift ein überhelles Licht und eine Kraft, die Berge versetzt. Er greift heilsam ins Leben ein und ordnet alles. Glaube bedeutet Bestand, Unglaube Verfall – ‚Ohne Mich könnt ihr nichts tun’, sagt der Herr. Nur das Mysterium tröstet“ (Seite 2). Und etwas später schrieb er: „Meine Aufgabe sehe ich als Glaubensverkündigung. Ich meine, wir haben vom heiligen Franz von Sales her den Menschen etwas zu bieten. Anders wüsste ich mich fehl am Platz. Vom Glauben allein ist der Sieg zu erwarten. Er überwindet die Welt, er versetzt Berge. Ich höre für mich die Worte des Herrn an Petrus: Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke. Nun geh und stärke deine Brüder“ (Seite 5).
Mit Lüfteneggers neuem LICHT startet auch eine Serie, die bis heute Bestand hat und unverwechselbar mit seiner Person in Verbindung gebracht wird: „Wunderbarer Gott“. Seit über 25 Jahren erforscht P. Lüftenegger unter diesem Titel die unergründliche Weite unseres Gottes, dem er sich mit den unterschiedlichsten Themen annähert, immer mit der nötigen salesianischen Achtung, Gott seine Größe zu belassen.

Viel drinnen
So grundlegende Veränderungen einer Zeitschrift provozieren natürlich Leserstimmen. Diese fielen durchaus positiv aus.
Eine unter vielen: „LICHT gefällt mir ausgezeichnet. Das Heft ist dünn und trotzdem steht so viel drinnen … auch mein Mann hat das LICHT gelesen und gesagt: ‚Gar nicht schlecht.’ Das heißt bei ihm übersetzt: Sehr gut! Sehr gut finde ich die schmalen Spalten. Das liest sich so leicht.“
Klarerweise gab es auch Reaktionen, die mit den Erneuerungen nicht zufrieden waren: „Es ist mir sehr leid, dass die Zeitschrift Das Licht geändert – modernisiert wurde und nicht mehr vom bisherigen Redakteur geleitet wird, der es so schön und obwohl klein, so vielseitig und mit so lehrreichen Abschnitten vom Franz von Sales gestaltet hatte! Schade!“

Ausverkauft
Auch wenn trotz all dieser Erneuerungen die Zahl der Abonnenten insgesamt weiter Jahr für Jahr stetig sank, so hat es P. Peter Lüftenegger in der 100-jährigen LICHT-Geschichte geschafft, eine LICHT-Ausgabe zu veröffentlichen, deren Nachfrage so groß war, dass davon sogar ein zweite Auflage gedruckt werden musste. Es war die Nummer 1 des Jahres 1972 und hatte das Thema „Gloria in excelsis Deo – Das Lichtreich der Engel“. Es kommt gelegentlich noch heute vor, dass Leserinnen oder Leser nach dieser Ausgabe verlangen. Leider ist sie vollständig vergriffen.

Großbrand
Eine LICHT-Ausgabe konnte nicht erscheinen. Die Ausgabe 1/1982 fiel einem Großbrand der Druckerei zum Opfer. In der „Notausgabe“ schrieb P. Lüftenegger dazu: „Am Sonntagabend, den 6. Dezember 81 (am Vorabend meines Geburtstags) saß ich im Zimmer und las Post – als um 20 Uhr 15 eilig ein junger Mitbruder hereinkam und sagte: ‚Brand in der Druckerei. Schnell runter und raus! Das Haus ist schon voller Rauch.‘ Wir hatten Not, noch das Freie zu erreichen. Bis Mitternacht war ich ziemlich erschöpft und verweint von dem vielen beißenden Rauch – ein unvergesslicher Geburtstagsbeginn.“
Peter Lüftenegger leitete die LICHT-Redaktion bis Ende des Jahrganges 1982. Mit seiner Artikelserie „Wunderbarer Gott“ ist er jedoch noch heute in jeder LICHT-Ausgabe als Autor vertreten (siehe Seite 14-15). 1983 wurde P. Gottfried Prinz (* 1924) sein Nachfolger.

P. Herbert Winklehner ist Oblate des hl. Franz von Sales, Leiter des Franz Sales Verlages und Chefredakteur der Salesianischen Zeitschrift LICHT


Inspiriert vom salesianischen Geist


Die Kongregation Unserer Lieben Frau von der Heimsuchung von Gent
Der Ursprung der Kongregation der Heimsuchung von Gent, Belgien, geht auf das Jahr 1665 zurück, als der „Schwarze Tod“ in der Region Flamen wütete. Damals arbeiteten drei Frauen im „Pesthaus“ von Gent und sehnten sich nach einem gemeinsamen religiösen Leben.

Nicht gegründet: Erstanden!
1669 begannen zwei der Frauen die Leiterin des Pesthauses, Marie Vanden Bossche, „Oberin“ ihrer „Familie“ zu nennen. Sie starb 1671. In der Zwischenzeit hatten sich weitere Frauen angeschlossen, darunter Isabella Stoop, die man zur Nachfolgerin der verstorbenen Oberin Bossche ernannte.
Wahrscheinlich wurde die kleine Gruppe von Anfang an von Ignace Gillemans (†1674), dem Rektor des Pesthauses, geistlich betreut. Dieser entwarf ein erstes Regelwerk für die Gruppe, das die Frauen auch mit der Spiritualität des heiligen Franz von Sales bekannt machte. Die Mitglieder fassten dann die wesentlichen Grundzüge ihrer Lebensweise in einem Dokument zusammen, das die Gemeinschaft am 30. April 1682 notariell beglaubigen ließen. Dieses Datum gilt seither als offizielles Gründungsdatum der Gemeinschaft. Nach der Pestzeit widmeten sich die Frauen der Erziehung von Kindern, besonders der Kinder der Armen.

Im Dienst der Erziehung
Den größten Teil des 18. Jahrhunderts lebte die Gemeinschaft in Brabantdam in der „Saletschole“, also der „Salesschule“, benannt nach dem heiligen Franz von Sales. Hier betreuten und unterrichteten sie etwa 40 Mädchen. 1798 wurde der gesamte Besitz der Gemeinschaft von der französischen Regierung beschlagnahmt. Völlig mittellos fanden die Frauen ein neues Heim.
1805 erreichte sie die Bitte des Stadtrates von Gent und des Generalvikars Maximiliaan Demeulenaere, der seit 1780 ihr geistlicher Begleiter war, Ordnung in das sehr vernachlässigte und wenig attraktive städtische Waisenhaus der „Traurigen Mädchen“ zu bringen (der Generalvikar war der Leiter dieses Waisenhauses!). In den Dokumenten, in denen diese Angelegenheit verhandelt wurde, nannte man die Gemeinschaft erstmals offiziell „Töchter der Heimsuchung Mariens des hl. Franz von Sales“.
Von dieser Zeit an lebten die Frauen wie Nonnen in einer Gemeinschaft, in der allerdings nicht mehr als dreißig Schwestern leben durften. Es gab jedoch noch keine „echten Gelübde“.

Bischöflichen Rechtes
1835 wurde Henri Bracq, ein junger Lehrer im Priesterseminar, zum Geistlichen Leiter der Gemeinschaft ernannt. Er wandelte die Gemeinschaft in eine Kongregation bischöflichen Rechtes um und schrieb neue Satzungen und Regeln, die so weit als möglich jenen ähnelten, die der heilige Franz von Sales seiner Ordensgemeinschaft der Heimsuchung Mariens gegeben hatte.
Mit dieser Umwandlung zu einer Kongregation bischöflichen Rechtes wurden die Ewigen Gelübde eingeführt. Die Schwestern mussten einen eigenen Ordensnamen annehmen. Die Zahl der Schwestern war nun nicht mehr länger auf 30 begrenzt. Weitere Gemeinschaften durften gegründet werden.
Die „Heilige Regel“, in der die Umwandlung zur Kongregation bischöflichen Rechts festgeschrieben war, diente bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Grundlage zur Ausbildung der Schwestern. Sie trug sehr viel zur Vertiefung der salesianischen Spiritualität in der Gemeinschaft bei, ebenso wie das „Geistliche Direktorium“ des heiligen Franz von Sales. Dennoch ist die „Kongregation der Heimsuchung von Gent“ kein Zweig der Ordensgemeinschaft der Heimsuchung Mariens. Diese bezeichnen aber die Genter Schwestern als wahre „Töchter des hl. Franz von Sales und der hl. Johanna Franziska von Chantal“.

Neue Aufgaben
Auf seinen bischöflichen Visitationen stieß Henri Bracq, in¬zwi¬schen Bischof von Gent, auf eine neue Not. 1872 bat er die Schwestern, ein Heim für alte Menschen zu eröffnen. Damit begann in der Kongregation ein neues Apostolat: die Sorge um die Alten.
Die Zahl der Schwestern nahm zu, ebenso die Zahl der Gründungen, besonders während der für Schulen sehr schwierigen Zeit nach 1879. 1889 wurde das erste Kloster in England gegründet.
Im Jahre 1957 gründete die Heimsuchung von Gent ihre erste Missionsstation in Ruanda.
Als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils hielt die Kongregation 1968 ihr erstes Generalkapitel ab. Dort wurden neue Satzungen und Regeln erarbeitet, die auf den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils aufbauten.
Ein weiteres Generalkapitel setzte sich 1978 mit der Spiritualität des hl. Franz von Sales auseinander. Als Ergebnis wurden einige Anthologien (in Niederländisch) aus dem Gesamtwerk des Heiligen erarbeitet. Der Hauptzweck dieser Aktion war es, die salesianische Spiritualität unter den Schwestern wieder besser bekannt zu machen und zu vertiefen.

Gegenwärtige Situation
Die belgische Kongregation der Heimsuchung von Gent besteht derzeit aus etwa 80 Schwestern. Diese leben in Belgien in vier Gemeinschaften. Eine Schwester unterstützt weiterhin die neu gegründete Kongregation der Heimsuchung von Gent in Ruanda. Die meisten Schwestern aus England kamen nach Belgien zurück, zwei von ihnen bekamen die Erlaubnis, zu bleiben.
Einige Schwestern sind Mitglieder eines diözesanen Beraterkreises (Erziehung / Altenpflege), einige helfen in Pfarrgemeinden (Sekretariat, Liturgie, kirchliche Sozialarbeit für Kranke …). Andere Schwestern unterstützen die ambulante Altenpflege, wieder andere sind Wallfahrtshelferinnen in Banneux, Oostakker (Gent) und Kerselare (Oudenaarde). Eine Schwester ist Assistentin in einer karitativen Einrichtung für Arme und an den Rand Gedrängte. In der Urlaubszeit helfen einige Schwestern mit, Touristen in den Genter Kirchen zu betreuen.

Sr. Lucy Boddaert ist Archivarin der Schwestern der Heimsuchung von Gent und lebt in Gent, Belgien


Wohlklang in allen Ohren!

Overbacher Adventssingen 2006
Süßer die Noten nie klingen als zum „Overbacher Adventsingen“. Zwischen dem 7. und 12. Dezember fand der musikalische Leckerbissen in der Overbacher Klosterkirche in diesem Jahr statt – und dies bereits seit 38 Jahren.
Mit dabei waren die Holz- und Blechbläser unter der Leitung von Stephan Hebeler sowie der Overbacher Kinderchor und der Junge Chor Overbach, beide geleitet von Martin te Laak. Auf dem Programm standen unter anderem „A medieval Suite“ mit den Bläsern, das barocke Werk „Ihr lieben Hirten, fürchtet euch nicht“ mit dem Jungen Chor oder der Filmsoundtrack aus dem Leinwandepos „1492“ mit dem Titel „Conquest of Paradise“ von Vangelis Papathanassiou, der von allen Chören und dem gesamten Blasorchester kraftvoll dargeboten wurde.
Zwei Schülerinnen, Mona Mextorf und Lotta Saahko, hatten zudem eigens für den Adventsabend das Skript zu einem Krippenspiel verfasst, das vom Bläserensemble wie vom Kinderchor musikalisch begleitet wurde. Ebenfalls beeindruckend war die Vortragspremiere der Komposition „Sei ein Teil von diesem Wunder“ von Martin te Laak, getextet von Sarah te Laak und Thomas Braunsfeld.
Zwischen den Darbietungen offenbarte Pater Josef Lienhard, Provinzial der Deutschen Provinz der Sales-Oblaten, bewegte Gedanken zur Adventszeit. Seine besinnlichen Worte vermochten eingehend zu berühren. Alles in allem beeindruckten die Overbacher Musiker wieder einmal mehr, was sich auch im begeisterten Applaus des Publikums zeigte. Der Erlös aus dem Kartenverkauf wurde für die musikalische Arbeit der beteiligten Ensembles als auch für die Overbacher Aktion „Lichtblicke“ verwendet, die Straßenkindern in Ghana Unterbringung, schulische sowie berufliche Ausbildung ermöglicht.

Mahnmal für den Frieden
Das Salesianum in Paderborn – Tagesschulheim und Internat der Sales-Oblaten der Deutschen Provinz - diente 2006 als Mahnmal für den Frieden. Die „Paderborner Initiative gegen den Krieg“ machte auf die friedlose Situation im Nahen Osten aufmerksam und protestierte gegen Zäune und Mauern weltweit, die verhindern, dass Menschen in Frieden miteinander leben können. Dazu wurde ein acht Meter hohes Transparent an die Außenfassade des Salesianum gehängt und ein Friedensgebet abgehalten.


Rundes Jubiläum der Sales-Schwestern
25 Jahre „Gruppe Overbach“

Im vergangenen Jahr 2006 jährte sich zum 25. Mal das Bestehen der Gruppe Overbach des Säkularinstitus des hl. Franz von Sales, kurz auch Sales-Schwestern genannt. Als Teil der südlichen Gruppe Tübingen wurde sie als Gruppe „Tübingen-Nord“ von 1981 bis 1984 zuerst als Gruppe im Aufbau in Floßdorf / Diözese Aachen und dann in Overbach, dem Salesianum geführt und 1987 als selbständige Gruppe in Overbach durch die Generalleitung bestätigt. Dem Kreis der Sales-Schwestern ist auch ein äußerer Kreis angeschlossen, Assoziierte, dessen Mitglieder nach der Spiritualität des heiligen Franz von Sales leben, ohne sich durch Gelübde zu binden. Seit dem ersten Besinnungswochende vom 26. – 28. Juni 1981 ist Pater Konrad Eßer OSFS der Geistliche Assistent der Gruppe.

Die Festpredigt
In der Festmesse zum 25-jährigen Bestehen am 25. November 2006 erinnerte P. Eßer in seiner Predigt an das Jubiläum, das er als ein Bekenntnis zu Jesus Christus sehen wollte.
Dieses Bekenntnis entfaltete er in drei Schwerpunkten, in Anlehnung an den Text der Lesung aus dem Kolosserbrief: „Ihr seid von Gott geliebt, seine auserwählten Heiligen. Die Erwählung geschieht durch Gott, als Kinder Gottes sind wir geliebt. Darum sind wir unabhängig von dem, was andere tun.
Unser Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Darum sollten wir nicht vergessen, was an uns geschehen ist. Wir leben aus der Barmherzigkeit Gottes. Wie er uns vergeben hat, so sollen auch wir einander vergeben und gegenseitig ertragen. Die Liebe ist das Band der Einheit. Und schließlich geht es darum, Frieden zu stiften. Eine tiefe Einheit erlangen wir, wenn wir im Herzen Frieden halten und aus der uns geschenkten Gnade leben. Unsere Aufgabe ist es, diese Einheit sichtbar zu machen. Probleme wird es immer geben, aber unter Beachtung dieser Leitgedanken werden wir Schwierigkeiten anders zu lösen versuchen.“

Ein bunter Blumenstrauß
Zur Gabenbereitung brachten Schwestern, Assoziierte und Gäste die Gaben Brot und Wein, Blumen, Altarkerzen, sowie die Satzung des Institutes, das Direktorium, die Philothea, das Professkreuz, die Medaille der Assoziierten, Früchte, Scherben und vier Lichter für die Verstorbenen der Gruppe zum Altar und erläuterten jeweils den Symbolgehalt des Gegenstandes. Dieser bunte Blumenstrauss im geistigen Sinne war wie ein Rückblick und ein Ausblick, der noch einmal gelebtes Leben, Menschen, Ereignisse, Situationen im Säkularinstitut ins Wort brachten mit Dank und der Bitte um den Segen.
Im Anschluss an die Eucharistie feierten wir mit den Patres beim Abendessen und in froher Runde weiter.

Ursula Hecht, Mitglied des Sälularinstitutes des hl. Franz von Sales


Die salesianische Enzyklopädie im Netz
www.franzvonsaleslexikon.de

Warum ist Franz von Sales Patron der Journalisten – wie ist er der Schutzheilige der Gehörlosen geworden? Wie kam er dazu, den Satz „Non excidet“ zu seinem Wappenspruch zu machen?
Was sind salesianische Tugenden und welche Tipps gibt der Bischof von Genf für ein gelungenes Leben in der Gegenwart Gottes? Antworten auf all das und noch viel mehr findet man im ersten umfassenden Franz-von-Sales-Lexikon im Internet, das die Sales-Oblaten herausgegeben haben.
Das Angebot des Lexikons geht dabei eindeutig über die Form eines bloßen Nachschlagewerkes hinaus. Der Nutzer findet neben den Lexikonartikeln liturgische Anregungen, Predigten, umfassende wissenschaftliche Abhandlungen und sogar salesianisches Liedgut. Insofern ist das Franz-von-Sales-Lexikon auch eine Fundgrube für jene, die etwa salesianische Gottesdienste gestalten oder eine Erwachsenenbildungsveranstaltung über den heiligen Bischof und seine Spiritualität abhalten wollen. Darüber hinaus gibt es auch viele originale Texte von Franz von Sales, etwa Predigten, Gebete oder Zitate.
Fündig wird eben¬so, wer ein salesianisches Bildungsangebot sucht, im Lexikon sind verschiedene Veranstaltungen aufgeführt, in denen kompetent Anregungen zum Glauben und Leben im Geist des heiligen Franz von Sales vermittelt werden.
Schließlich bietet eine ausführliche Linkliste die Möglichkeit, im Internet weitere salesianische Webseiten zu finden. Viel erfahren kann man auch über die „Salesianische Familie“, also über Ordensgemeinschaften, die sich auf Franz von Sales berufen – genauso über Persönlichkeiten, die sich von der Salesianischen Frömmigkeit inspirieren ließen. Dazu gehört et¬wa der deutsche Arzt Friedrich Joseph Haass, der sich im Russland des 19. Jahrhunderts den Gestrauchelten annahm und in seinem Glauben an das Gute im Menschen besonders von Franz von Sales beeinflusst war.
Ähnlich wie das Online-Lexikon „Wikipedia“ bietet auch das Franz-von-Sales-Lexikon die Möglichkeit, aktiv mitzuarbeiten. Wer mitmachen möchte, kann sich beim Administrator P. Herbert Winklehner OSFS anmelden und künftig mittels eines Benutzernamens und Passworts selbstständig Artikel einfügen oder bearbeiten. Dabei bietet das Lexikon auch ganz konkrete Hilfen, wie man sich als Autor gut in ihm bewegen kann – zum Beispiel eine Spielwiese zum praktischen Üben.
Wer also mitarbeiten möchte, ist herzlich dazu eingeladen - damit das Internetlexikon zu Franz von Sales blüht, wächst und gedeiht.

Raymund Fobes

Schwerpunkte für die Zukunft
Tagung des Provinzkapitels in Fockenfeld
Ende des Jahres 2006, genau vom 26. bis 30. Dezember, tagte in Fockenfeld bei Konnersreuth, Bayern, das Provinzkapitel der Sales-Oblaten der österreichisch-süddeutschen Provinz. An dieser obersten gesetzgebenden Provinzversammlung nahmen 18 Sales-Oblaten teil. Zentrales Thema war die Planung der zukünftigen Arbeit der Ordensgemeinschaft in Bayern und Österreich.
Nachwuchsmangel und das steigende Alter der Mitbrüder machen es notwendig, in den vielfältigen Aufgabenbereichen, die in der 100-jährigen Provinzgeschichte geleistet wurden, die Kräfte zu bündeln und Schwerpunkte zu setzen. Diese Provinzplanung, die eigentlich schon vor etwa 10 Jahren begonnen hatte, wurde bei der Tagung in Fockenfeld abgeschlossen.
Und so sieht der Plan für die Zukunft aus: Das Salesianum in Eichstätt soll das Zentrum für salesianische Bildung, Fortbildung und Forschung werden. Schulseelsorge soll in den Ordensgymnasien in Fockenfeld (Bayern) und Dachsberg (Oberösterreich) verwirklicht werden. Ein dritter Schwerpunkt ist die Pfarrseelsorge, die vor allem in den drei, von den Sales-Oblaten betreuten Pfarrgemeinden in Wien, 19. Bezirk, umgesetzt werden soll. Wie weit in Zukunft auch andere Apostolate betreut werden können, werden die künftigen personellen Möglichkeiten zeigen.
Den Teilnehmern am Provinzkapitel wurde allerdings sehr deutlich bewusst, dass es unumgänglich sein wird, Standorte aufgeben zu müssen, in denen Sales-Oblaten seit vielen Jahrzehnten tätig waren. Ein Beispiel dafür ist etwa die Arbeit im Bildungszentrum Ried im Innkreis, Oberösterreich, von wo sich die Sales-Oblaten Mitte des Jahres 2007 zurückziehen werden. Ebenso werden eine Reihe Pfarrgemeinden nicht mehr besetzt werden können, wenn der gegenwärtige Sales-Oblate, der dort als Pfarrer tätig ist, in den Ruhestand geht.
Weitere Beschlüsse, die getroffen wurde, bezogen sich mehr auf ordensinterne Belange, so etwa ein neuer Modus zur Wahl des Provinzials oder Kriterien zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Vermögen der Ordensgemeinschaft.


Oblatinnen erneuern ihre Gelübde
Besonders feierlich gestalteten die Oblatinen des hl. Franz von Sales 2006 die Feier ihrer Gelübdeerneuerung. Anlass war der Besuch des neuen Generaloberen der Sales-Oblaten, P. Aldino Kiesel OSFS (am Altar 2. v. re). Die Feier fand in der Kapelle des Mutterhauses in Troyes, Frankreich, statt.

Franz von Sales
kehrt nach Indersdorf zurück
Am 28. Januar 2007 fand der organisatorische Abschluss der Errichtung des neuen Pfarrverbandes Indersdorf (Erzdiözese München-Freising) mit der Eingliederung der Pfarrgemeinde Niederroth statt. Der Pfarrverband besteht nun aus vier Pfarrgemeinden und fünf weiteren Filialkirchen. Auf Initiative des Pfarrverbandsleiters Pfarrer Stefan Hauptmann, seit Jahren von der salesianischen Spiritualität begeistert und inspiriert, wählte man als gemeinsamen Patron des Pfarrverbandes den hl. Franz von Sales. Dieser Heilige spielte in der Geschichte von Indersdorf bereits in früheren Jahren eine Rolle. Von 1783 bis 1832 beherbergte nämlich das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift ein Kloster der Heimsuchung Mariens. Die Kloster- und Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist nun die Hauptkirche des neuen Pfarrverbandes.
In der Woche um den Gedenktag des hl. Franz von Sales (24. Januar) lud Pfarrer Stefan Hauptmann die Gemeinden des neuen Pfarrverbandes zu Stationsgottesdiensten in den verschiedenen Pfarr- und Filialkirchen. Neun Tage lang wurde in den neun Kirchen die Franz von Sales-Novene gebetet und eine Messe gefeiert. Ziel dieser neun Sales-Stationen war es, den neuen Patron besser kennen zu lernen. Den feierlichen Abschluss bildete die Festmesse am Sonntag, den 28. Januar 2007, mit dem Münchner Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger.
Im Rahmen dieser Feierlichkeiten erhielten die vier Pfarrgemeinden, die nun zum Pfarrverband gehören, je eine Bronzestatue, die den hl. Franz von Sales zusammen mit der hl. Johanna Franziska von Chantal darstellen.

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