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Zum Mittwoch der 1. Fastenwoche

(Zusammenfassung:) Dijon, 10. März 1604 (OEA VIII,1-3; DASal 9,122-123)

Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen. – Böses und ehebrecherisches Geschlecht (Mt 12,38f; 16,4).

Nie haben die Israeliten eine gediegenere Speise genossen als damals, da sie das Manna aßen; trotzdem murren sie und verlangen eine andere (Num 11,4-6). Jesus glänzte durch zahllose Wunder, und trotzdem fordern sie noch eines.

Christus tadelt sie offenbar, daß sie Zeichen fordern. Wieso das? Verlangen und fordern sie nicht mit Recht Zeichen von Christus? Um das zu verstehen, haltet fest, daß Gott seine Worte durch Wunder zu beglaubigen pflegte, besonders dann, wenn er etwas Neues verkündet. Siehe Mose (Ex 4. Kap.). So erachtete Christus Wunder für so notwendig, daß er sagte: Hätte ich nicht Wunder gewirkt, wie sie kein anderer gewirkt hat, dann hätten sie keine Sünde (Joh 15,24; Jes 53,12). Ferner sind Wunder eine Mitgift der Kirche: Denen, die glauben, werden Zeichen folgen (Mk 16,17). Damit das verständlich wird, unterscheide ich in der Heiligkeit der Kirche: Alle Herrlichkeit der Kirche kommt von innen, in goldenem Saum (Ps 45,14); aber der Duft ihrer Kleider (Hld 4,11). So spricht Isaak vom Duft seines Sohnes (Gen 27,27). Siehe das Manuskript (vermutlich der Kontroversen).

Warum tadelt er sie also? Weil sie Heuchler waren. Meister, wir wollen sehen. So Joh 4,48: Wenn sie nicht Zeichen sehen. So Thomas (Joh 20, 25): Wenn ich nicht sehe. Man muß der Kirche glauben, und übertriebene Sorge kommt vom Starrsinn. Das ist ein Grundsatz der Weisheit. Ein böses, verkehrtes, ehebrecherisches Geschlecht. Mt 13,13: Sie werden sehen und doch nicht sehen. Verblendung wie Pharao, Saul und Judas. Joh 15,25: Ohne Grund hassen sie mich. Erklären, wo Schellkraut für Gelbsüchtige nützt. Querulanten; daher: ein böses und ehebrecherisches Geschlecht. Hld 1,14; 4,1: Deine Augen gleichen denen der Tauben. Wir suchen Wasser im Meer. Seneca und seine Zimmerfrau. Ps 4,6: Viele sagen: wer zeigt uns Gutes?

Die Auslegung dagegen ist sehr schwierig. Es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. 1. Auslegung von vielen: das ist die Auferstehung Christi. Dabei gibt es aber viele Schwierigkeiten; denn für sie war die Auferstehung (Christi) so wenig ein Zeichen wie die Himmelfahrt und die Auferstehung der Toten ... 2. Außer das Zeichen des Propheten Jona; d. h. außer das Zeichen der Verurteilung, weil die Leute von Ninive sich erhoben (Mt 12,41). Hilarius und Maldonat. 3. Das heißt: keines. Drohungen, Untergang; noch vierzig Tage (Jona 3,4). Noch vierzig Jahre, Panso (Tr. 10,14). Augustinus: Daß ich könnte!


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